Hintergrund: Warum multinationale Konzerne wenig Steuern zahlen

Die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. CC-BY-NC 2.0 Radikale Venstre

Der Deutschlandfunk Hintergrund geht in einem Beitrag über Europa und die Steuerflucht von Tom Schimmeck der Frage nach, „Warum multinationale Konzerne wenig Steuern zahlen“?

50 Euro für eine Million Euro Gewinn: Apple musste am Unternehmenssitz Irland nur 0,005 Prozent Unternehmenssteuern abführen. Möglich ist das, weil EU-Staaten sich zu Steueroasen machen. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager will das ändern – doch bei 28 Finanzministern wird das schwierig.


Hier ist die MP3.

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2 Ergänzungen

  1. Der „Hintergrund“ muss in den Vordergrund, damit mehr Menschen über die Steuervermeidung globaler Konzerne lernen. Das so wichtige Thema ist völlig unterbelichtet in der gesellschaftlichen Debatte.

    18 Minuten DLF-Podcast spannend bis zur letzten Sekunde! Danke Markus für diesen Hinweis.

    Wir brauchen mehr Recherche zu diesem Thema. Insbesondere warum Olaf Scholz so plötzlich leise Töne anschlägt. Dafür müssen wir umso lauter Trommeln, damit Steuervermeidung endlich hart bestraft wird. Steuerflucht und Steuervermeidung sind die Geschäftsfelder organisieren Verbrechens. Wir brauchen endlich Null-Toleranz gegenüber Steuerverbrechern und jenen die dabei behilflich sind.

    Während die arbeitende Bevölkerung hohe Steuern auf ihr Einkommen entrichten muss, und dann noch einmal beim Konsum mit Mehrwertsteuer belastet wird, entziehen sich jene, die Milliarden schaufeln nahezu komplett aus der Steuerpflicht. Das sind die wirklich drängenden Probleme unserer Zeit. Hier müssen wir alle sehr sehr unbequem werden gegenüber jenen, die dieses Desaster zu verantworten haben. Steuerflucht ist ein Verbrechen auch gegenüber kommenden Generationen. Lasst uns dagegen kämpfen!

  2. @ Rolf Meier
    Gott sei dank ist der Podcast sehr viel differenzierter, als ihr Kommentar dazu:

    Steuervermeidung ist – im Gegensatz zur Steuerhinterziehung – legal. Denn die globalen Konzerne wenden dabei jeweils das Steuerrecht des Landes an, in dem sie ihren Sitz haben und/oder ihr Geschäft betreiben. Im Rahmen ihrer „Vermögenstreuepflicht“ sind Geschäftsführer und Vorstände sogar rechtlich verpflichtet, die für das Unternehmen günstigste Steuergestaltung zu wählen.

    Das Problem ist – wie in dem Podcast herausgearbeitet – das unterschiedliche nationale Recht. Da gibt es einerseits unterschiedliche Gerechtigkeitsvorstellungen über die Höhe und die Bemessungsgrundlage der zu zahlenden Steuer. Das nutzen die Unternehmen gerne und völlig legitim aus. Andererseits gibt es Staaten, wie Irland und früher Belgien, die durch „Steuerdumping“ für sich Einnahmequellen schaffen, die schädigend für alle anderen (EU-) Länder sind. Das die EU so etwas zugelassen hat, bleibt völlig unverständlich. Nehmt dafür die verantwortlichen Regierungen in die Verantworung! Denn in beiden Fällen sind die Regierungen verantwortlich, die sich offensichtlich nicht auf ein geeignetes, abgestimmtes Recht einigen können.

    Wie gesagt, ich spreche nicht von Steuerhinterziehung. die muss verfolgt und bestraft werden.

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