Fake-News-Verbreiter verdienen Geld mit Facebook Instant Articles

Wer auf Facebook sucht, findet dutzendfach Fake-News-Geschichten über die Obamas CC-BY 2.0 Screenshot

Journalisten der Nachrichtenseite Buzzfeed News haben die Verbreitung von Falschnachrichten auf Facebook untersucht und dabei entdeckt, dass zahlreiche offenkundige Falschnachrichten über die Instant-Articles-Plattform verbreitet werden. Facebook schuf die Instant-Articles-Funktion im Jahr 2015. Sie erlaubt es Verlegern, ihre Inhalte direkt bei Facebook zu lagern, die Nachrichten sollen dadurch schneller bei den Lesern laden. Buzzfeed fand heraus, dass zahlreiche Fake-News-Geschichten den Weg auf Instant Articles fanden, obwohl Facebook den Zugang dazu angeblich streng kontrolliert:

„Während einige Mainstream-Verleger sich inzwischen von den Instant Articles auf Facebook verabschieden, nützen zahlreiche ausländische Fake-News-Seiten das Format für ihre Zwecke – und in manchen der Fälle verdient auch Facebook am mit Falschmeldungen erwirtschafteten Umsatz mit. Buzzfeed News fand 29 Facebook-Seiten und damit verbundene Webseiten, die Instant Articles verwenden, damit ihre komplett erfundenen Geschichten schneller auf Facebook laden. Zumindest 24 dieser Seiten sind auch Teil von Facebooks Audience Network (einer Anzeigenplattform, Anm.). Das bedeutet, dass Facebook selbst einen Anteil der Einnahmen von den Fake News auf seiner Plattform bekommt.“ (Eigene Übersetzung)

Zu den verbreiteten Falschnachrichten gehören krude Verschwörungstheorien über die Familie des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama. Der Titel einer der von Buzzfeed auf Instant Articles entdeckten Geschichten lautet etwa: „Update: Polizist, der Malia Obama verhaftete, unter verdächtigen Umständen tot aufgefunden“. Facebook hat die von Buzzfeed entdeckten Geschichten inzwischen aus seinem Instant-Articles-Dienst rausgenommen.

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