Neben einem Blick auf die großen Themen und Vorträge auf dem #32C3 wollen wir die schöne Atmosphäre hier nicht außen vor lassen. Auch wenn sich das kaum auf einzelne Begebenheiten herunterbrechen lässt, versuchen wir hier einen kleinen Einblick in das Congress-Leben zu geben – wohlwissend, dass die Wahrnehmung durchaus verschieden sein mag.
Die Vorträge
Da die Vorträge mehr Interessenten haben als die Säle Plätze, wird vor Beginn „defragmentiert“: Wer neben einem freien Platz sitzt, hebt die Hand. So finden Suchende auch noch eine Sitzgelegenheit. Nach Vortragsbeginn hören viele konzentriert zu: Durch die hohen Lehnen ist zwar nicht zu sehen, wer einen Laptop auf dem Schoß hat oder mit dem Smartphone beschäftigt ist. Bei einem weiten Blick in das Publikum fällt jedoch auf, dass nur wenige ihre Köpfe gesenkt haben. Unruhig wird es meist erst wieder, wenn der Vortrag zu Ende ist und die Fragerunde beginnt. Dann stehen viele bereits auf und machen sich auf zu ihrem nächsten Ziel. Das ist bei dem großen Angebot verständlich, es sollte aber bedacht werden, dass das immer auf Kosten der Redner geht.
Die Workshops
Die Workshops finden in den Hallen, Fluren und Gängen statt. Viele runde Tische sind belegt mit Hardware jeglicher Art und verschiedensten Schildern, Bannern und Displays, die Auskunft geben über die Gruppe, den Verein oder die Organisation die an dem Tisch sitzt. Dies sind die Assemblies, die ständigen Vertretungen der einzelner Gruppen. An Workshops wird alles angeboten zwischen klassischer Crypto-Party, Nähen, Hardware-Hacking oder politischen und sozialen Debatten.
Die Assemblies
Wesentlicher Bestandteil des Kongresses ist das Netzwerken. In den Assemblies werden Ideen und Projekte vorgestellt, besprochen und weiterentwickelt. Verschiedenste Gruppen mit unterschiedlicher Herkunft treffen sich, teilweise zum ersten, teilweise zum zehnten Mal. Menschen beugen sich zu dritt über Bildschirme, diskutieren Möglichkeiten und Herangehensweisen oder basteln an Hardware, Platinen und deren Steuerung.
An den Rand setzen
Zum Kongress gehört aber auch das Herumirren, Herumsitzen und Quatschen. Gängige Sätze sind: „Wo geht es als Nächstes hin?“, „Ich hol‘ noch schnell ’ne Mate!“ oder „Der Vortrag über XY ist in einer halben Stunde in Saal 2.“ Bei der Pause zwischendurch sind die Sitzgelegenheiten und der Fußboden sehr willkommen. Dann wird in Ruhe überlegt was noch ansteht, welcher Vortrag noch besucht wird und welcher doch lieber weggelassen wird. Die Vorträge werden alle aufgezeichnet und können auch später noch angeschaut werden.
Hunger und Durst
Die vielen Stände mit Essen und Trinken lassen keine Wünsche offen. Mögliche Sattmacher sind Hotdogs, Waffeln, Crèpes, Brezeln, Pommes und Burger, Vegetarische Gerichte und vieles weitere. Alternativen zur Mate sind die Kaffeestände, vorzugsweise die mit Siebträgermaschine. Das Gebäude muss also nur zum Schlafen verlassen werden, wobei manche Hartgesottene auch darauf verzichten und sich in den Hallen ein Plätzchen zum Dösen suchen. Doch nicht nur nachts, sonder auch zwischendurch kann es mal gut tun für einen Moment die Augen zu schließen.
Auch mal Stehenbleiben
Empfehlenswert ist ein entspannter Streifzug durch die vielen Hallen und Gänge. Dabei lassen sich prima Dinge entdecken. Etwa die Pantomime-Gruppe, 3D-Drucker, die Rohrpost oder ein unverhofftes Gespräch. Nicht zu vergessen sind die Dekorationen, die vielen bunten Lichter, die Spielereien und die Kuriositäten die hier entdeckt werden können und auch maßgeblich zur Stimmung beitragen.
Entspanntes Miteinander
Die Gänge und Flure atmen mit den Zyklen der Vorträge Menschen ein und aus. Dabei bleibt es aber immer angenehm rücksichtsvoll. Hektik hat wenig Chancen auf dem Kongress. Wer etwas mehr Ruhe braucht ist jedoch gut beraten sich von den Eingängen der Säle zu entfernen oder an einem der „Shared Tables“ Platz zu nehmen. Ist ein Platz gefunden verschwimmen die Geräusche umher zu einem ruhigen Gemurmel, so lässt es sich zur Ruhe kommen, selbst konzentriertes Arbeiten ist dann kein Problem mehr.
Fremde Sprachen
Die meisten Vorträge werden auf Englisch und Deutsch gehalten, auf den Fluren kamen dann noch weitere Sprachen hinzu: Immer mal wieder waren auch spanische und französische Gesprächsfetzen zu hören. Ausbaufähig ist die Zahl internationaler Gäste und Teilnehmer natürlich trotzdem. Sprachprobleme in den Vorträgen sollte es deshalb trotzdem nicht geben: Für alle, die möchten, gibt es Übersetzungen, übertragen auf einer Radiofrequenz. Generell ist die Barrierefreiheit gut ausgebaut. Wer etwa Probleme mit dem Hören hatte kann den Vorträgen trotzdem folgen, denn es gibt Bildschirme auf denen live mitgeschriebene Untertitel angezeigt werden.
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