Verkaufte Rezeptdaten: „Keine Verschlüsselung, sondern Verschleierung“

Hilmar Schmundt schreibt auf Spiegel-Online über unzureichend verschlüsselte Rezeptdaten, die von Rechenzentren weiterverkauft werden: Verkaufte Rezeptdaten: „Keine Verschlüsselung, sondern Verschleierung“.

Deutsche Rechenzentren verkaufen sensible Rezeptdaten. Eigentlich sollten die Datensätze zu diesem Zweck anonymisiert werden – doch das geschah in der Vergangenheit manchmal offenbar nicht. Fachleute warnen vor vermeintlicher Verschlüsslung.

Lobenswert: Es gibt auch einen Lösungsvorschlag, wie man das Problem lösen könnte.

Eine bundeseinheitliche Regelung wäre einfach zu erreichen. Der Bundestag könnte zum Beispiel beschließen, den einen Halbsatz im Sozialgesetzbuch zu streichen, der den Handel mit den Rezeptdaten erlaubt. Er lautet: „…anonymisierte Daten dürfen auch für andere Zwecke verarbeitet und genutzt werden.“

Müsste man mal. Fragt doch mal die Experten bei Schwarz-Rot, ob denen das bewusst ist und was sie machen werden.

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4 Ergänzungen

      1. Ich ergänze mal, dass es wohl insbesondere um Abrechnungsdienstleister geht, welche Apotheken (und auch Ärzten) das Leben erleichtern indem diese eben die Abrechnung übernehmen. D.h. Rezepte regelmäßig abholen, digitalisieren, der entsprechenden Kasse zuordnen, Rechnungen für die Kassen generieren und das erhaltene Geld abzüglich einer Provision an die Apotheke weiterleiten. Ist nicht nur bei den Apotheken so, sondern auch bei den Ärzten. Eigentlich lässt es sich von den Provisionen schon fürstlich leben, aber man kann da eben noch ein bisschen steigern.

  1. Nur so zur Anregung (per Mail macht das den wenigsten Aufwand)

    Hallo liebe Krankenkasse,

    ich habe gestern aus der Presse erfahren, dass es wohl üblich ist, dass sensible Daten über Patienten durch Unterauftragnehmer / Dienstleister verkauft werden (siehe http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/rezeptdaten-verkauf-bayerisches-apothekenrechenzentrum-in-der-kritik-a-993106.html). Dies ist wohl durch korrupte Politiker so in ein Gesetz geschrieben worden. Nichts desto trotz ist solch ein asoziales Verhalten für mich in keinster Weise tollerierbar.

    Ich möchte deswegen von Ihnen wissen, ob Sie mit solchen Dienstleistern zusammenarbeiten bzw. wie Sie sicherstellen, dass solch ein Missbrauch meiner Daten unterbleibt.

    Mit freundlichen Grüßen

    X

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