In letzter Zeit sind bereits mehrere Enthüllungen um die vorher unbekannte „Joint Threat Research Intelligence Group“-Abteilung von GCHQ veröffentlicht worden. Beginnend mit ihren Operationen gegen Anonymous, über Methoden wie die Verführung von Zielpersonen und die Rufschädigung derer und ganzer Unternehmen und den Einsatz von Viren. Heute ist ein neues Dokument zu den Arbeitstaktiken der Gruppe von Glenn Greenwald publiziert worden.
Die Präsentation mit dem Titel „The Art of Deception – Training for a New Generation of Online Covert Operations“ gibt einen Überblick über Vorgehen und Ziele dieser primär nicht-technischen Geheimdienstarbeit. Die drei Säulen, auf denen die Taktiken der Agenten aufbauen sind Online Human Intelligence, Einflussnahme und Informationsbeschaffung und die Störung von Gruppen, sowohl ihrer Infrastruktur und Kommunikationskanäle als auch ihrer sozialen Gefüge.
In den Bereich der Einflussnahme fällt unter anderem das Vortäuschen der Identität einer anderen Person, um sie in Diskredit zu bringen. Für solche Täuschungen bezieht sich GCHQ auf psychologische Erkenntnisse, vor allem darauf, dass Menschen dazu neigen, Dinge so zu sehen, wie sie sie gerne sehen würden. Das bedeutet für die Geheimdienstarbeit, zunächst die Aufmerksamkeit so zu steuern, dass eine Täuschung nicht mehr wahrgenommen wird beziehungsweise auf andere Zusammenhänge zu fokussieren, um falsche Schlüsse zu provozieren. Die Kanäle, auf denen dabei operiert wird, erstrecken sich auf alle Kommunikationsbereiche, angefangen bei SMS über Mails, Social Networks bis hin zu offiziellen Nachrichtenmedien.
Im Zuge der damit angestrebten Verbreitung von Falschinformationen werden 10 Prinzipien erwähnt: Täuschung, Zeit, Kontinuität, Ablenkung, Unehrlichkeit, soziale Anpassung, Geiz und Habgier, Wechselwirkung, Schmeichelei und Gruppendynamik. All das sind psychologische Mechanismen, mit denen die Wahrnehmung von Personen beeinflusst werden kann, um sie mit erwünschten Sichtweisen und Meinungen zu infiltrieren. Als Beispiel wird die Prägung von Marken wie Coca-Cola angeführt, die wesentlich durch die kontinuierlich positive Prägung und Gruppendynamik erfolgreich sind. Aber auch die Beobachtung von vermeintlichen UFOs, die ein gutes Beispiel dafür sind, wie Menschen irrationale Annahmen in Beobachtungen hineininterpretieren. Das wird von GCHQ ausgenutzt, auf persönlicher Ebene, aber auch in der öffentlichen Darstellung von Firmen und Gruppen.
Unter dem Abschnitt „Human Intelligence“ werden Hinweise gegeben, wie man die Identität einer Person, im Internet als auch Offline, imitieren kann. Als maßgebliche Faktoren wird hier unter anderem die Dynamik von sozialer Interaktion als gegenseitige Imitation der Kommunikationspartner aufgeführt. Menschen identifizierten sich über ihre Körpersprache, ihre Ausdrucksformen und neigten dabei dazu, sich gegenseitig anzupassen. Diese Mechanismen müssten von den Agenten berücksichtigt werden, um eine möglichst realistische Impersonifikation der vorgegebenen Identität zu erreichen. Am Ende steht die Frage: “ Kann ich das vorspielen?“
Im Bereich der Störung von Gruppen fasst GCHQ seine Taktiken in einem „Playbook“ zusammen, die auf Infiltration und dem Handeln unter „falscher Flagge“ beruhen. Damit soll ein Keil zwischen bestehende Gruppen getrieben werden und Spannungen erzeugt werden, indem man gemeinsame Ziele und Ansichten durch persönliche Dominanz Einzelner zerstört und die Provokation ideologischer Differenzen hervorruft.
Das illustriert auch die besondere Rolle der mit dem Bekanntwerden von JTRIG offengelegten Vorgehensweise: Ziel dieser Infiltrationen und Täuschungen sind nämlich nicht Nationalstaaten oder Terroristen, denen man eine Gefahr für die nationale Sicherheit unterstellen könnte, sondern „Hacktivisten“, Unternehmen und andere Individualziele. Dieses Vorgehen gegen schlicht unliebsame Gegner entbehrt jeder rechtlichen Grundlage, versucht man es mit noch so abwegigen Argumenten zu rechtfertigen. Genau dasselbe gilt für den Rufmord an Personen, die niemals ungesetzlich gehandelt haben, sondern schlichtweg politisch unerwünscht sind.
Das scheint GCHQ aber nicht davon abzuhalten, ihre Standardargumente des Handelns im strengen gesetzlichen Rahmen vorzubringen. Drei Fragen, die Glenn Greenwald und andere von The Intercept an GCHQ gestellt haben, ob tatsächlich unter falscher Flagge Informationen im Namen anderer verbreitet werden, ob versucht wird, politische Diskussionen im Netz zu manipulieren und man auch gegen gewöhnliche „Straftäter“ vorgeht, wurden ignoriert.
Was außerdem aufschlussreich ist: Die Präsentation gibt Auskunft darüber, dass mit dem „Rollout“ von JTRIG, das für den Anfang des Jahres 2013 angesetzt war, 150 und mehr Menschen in der Abteilung arbeiten sollten. Angesichts dieser Zahl lassen sich noch einige Aufschlüsse über weitere Operationen der Gruppe erwarten, denn mit der Störung von Anonymous und einigen Einzelzielen ist diese Zahl an Mitarbeitern, die noch dazu von anderen Abteilungen unterstützt werden, mit Sicherheit nicht ausgelastet…
Das funktioniert nicht nur Online, sondern grundsätzlich perfekt (Edathi ist wahrscheinlich das jüngste Beispiel). Das Rezept wurde von der Stasi auf nur vier Seiten dokumentiert:
http://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?MfS-Richtlinie_1-76
Bereits vor vier Jahren informierte Greenwald über die Gedankenspiele von Cass Sunstein, eines engen Vertrauten des amerikanischen Präsidenten Obama und Leiter des „Office of Information and Regulatory Affairs“, der 2008 eine wissenschaftliche Arbeit mitverfasste, in der vorgeschlagen wird, dass die Regierung Online-Gruppen, Webseiten und Chaträume „kognitiv infiltrieren“ lässt. Ziel dieser Infiltration sollen Menschen sein, die in sozialen Online-Netzwerken, Ansichten verteten, die Sunstein als „falsche Verschwörungstheorien“ über die Regierung erachtet. Dies sei dazu gedacht, das Vertrauen der Bevölkerung in Regierungsbeamte zu vergrößern und die Glaubwürdigkeit von Verschwörungstheoritikern zu unterminieren.Schöne neue Welt.
http://machtelite.wordpress.com/2014/02/25/grennwaldkognitive-infiltration-von-online-gruppen-und-webseiten/
beobachtet man die konflikte in der piratenpartei, die diffamierungen von außen, die gestreuten anonymen verschwörungstheorien, die keile, die immer wieder kurzzeitmitglieder in gruppen getrieben haben, immer wieder neu auftauchende anonyme stichwortgeber und eskalierer, kann man davon ausgehen, dass hier ein unbequemer mitspieler nach handbuch ausgeschaltet wurde. beginnend schon kurz nach der europawahl 2009.
Da kommt einem ja die Galle hoch.
Das verkommende Verbrechergemeiss vom GCHQ
und Ihrem Commonwealth und NSA Komplizenpack
sind das allerletzte selbst STASI, KGB, GeStapo und
Kinderpornoringe haben/hatten mehr Anstand und
Ehrgefühl.
und bei john young gibt’s das als pdf .
.~.
Na Anna, dann pass mal schön auf, dass sich kein Love Agent an dich ran macht. Honey Traps könnten sich bei dir ja lohnen. Du bist für gewissen Kreise sicherlich eine unliebsame Person mit abweichenden politischen Ansichten.
Also Augen auf bei der Partnerwahl! ;-)