Fliegt Drachen, keine Drohnen! Internationales Aktionswochenende vom 21. bis 23. März

kites-not-drones1Unter dem Motto „Fly Kites Not Drones“ ruft die britische Bürgerrechtsorganisation Voices for Creative Non-Violence zu einem internationalen Aktionswoche auf. In Afghanistan, aber auch anderen Ländern sollen Drachen fliegen, um auf die menschenverachtende Politik „gezielter Tötungen“ aufmerksam zu machen. Hintergrund ist der Neujahrstag, der in Afghanistan am 21. März gefeiert wird.

Die Organisation erklärt, dass Drachenfliegen zwar eine beliebte Freizeitbeschäftigung sei, von den Taliban aber verboten wird. Stille am Himmel bedeutete dies aber nicht: Stattdessen kreisen in vielen Gebieten permanent mehrere Drohnen der US-Armee oder Großbritanniens. Während deutsche Drohnen nur zur Aufklärung oder Vorbereitung von Kriegshandlungen genutzt werden, verlaufen Einsätze der USA und Großbritanniens oft tödlich: In den letzten fünf Jahren unternahm allein die britische Armee mindestens 547 entsprechende Angriffe, bei denen vielfach auch Kinder oder offensichtlich Unschuldige von Raketen getötet wurden. Für die Bevölkerung bedeutet die Präsenz der Drohnen dauerhaften Psychoterror.

Auch in Pakistan ist dies längst zum Alltag geworden. Am Montag hatte das in Berlin ansässige European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) pakistanische Aktivisten eingeladen. Unter ihnen war auch Kareem Khan, der vor seiner Abreise neun Tage von 20 unbekannten, uniformierten Männern entführt worden war. Er wollte vor dem beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag aussagen, seine Verhaftung war wohl eine Drohgebärde. Erfolglos: Nachdem er freikam, bestieg Khan umgehend ein Flugzeug Richtung Europa.

Weltweit sollen nun Drachen aufsteigen und die außergerichtlichen Tötungen kritisieren:

We are encouraging concerned citizens, peace groups and those from the Muslim and Afghan community to fly kites in solidarity with Afghans who now have to live under the mental pressure and physical destruction which British and American drones now inflict upon Afghanistan.

Auch ein Video ist online:

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Die Organisation stellt eine Anleitung zum Selberbasteln zur Verfügung. Alle TeilnehmerInnen sollen ihre Aktionen möglichst dokumentieren und berichten. Voices for Creative Non-Violence ruft selbst zu einer Aktion in London auf. Dort organisiert die feministische Gruppe The Activettes eine entsprechende Performance.

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