Erste Ergebnisse des Digitalen Offenheitsindex: Große Unterschiede zwischen Bundesländern

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Im Rahmen des Projekts Digitaler Offenheitsindex (Digital Openness Index, [do:index]) soll der Beitrag öffentlicher Körperschaften zu digitalen Gemeingütern (wie Daten, Informationen, Wissen, Infrastruktur) sicht- und vergleichbar gemacht werden. Auf Basis einer in Teilbereiche gegliederten und öffentlich diskutierten Indikatorenmatrix wurden mit finanzieller Unterstützung des Netidee-Wettbewerbs der Internetprivatstiftung Austria sowie von Wikimedia Deutschland Daten von ausgewählten Gebietskörperschaften aus Deutschland, Österreich und der Schweiz erhoben.

Auf der re:publica14 haben wir jetzt erste Ergebnisse auf Länderebene in Form einer Public Beta unter beta.do-index.org präsentiert. Die wichtigste Funktion des Rankings liegt darin, dass im Ländervergleich der verschiedenen Bereiche digitaler Offenheit deutlich wird, wo noch Nachholbedarf besteht und welche konkreten Handlungsoptionen bestehen. Konkret gliedert sich der Digitale Offenheitsindex in fünf Teilbereiche, die jeweils auch getrennt ausgewertet wurden und deren Gewichtung auf der Webseite dynamisch geändert werden kann:

  • Open Data: Wie umfassend und aktuelle sind öffentliche Datenbestände in offenen Formaten digital zugänglich?
  • Open Education: Welche Aktivitäten gibt es zur Förderung der Erstellung und nutzung von offenen Lehr- und Lernmitteln (Open Educational Ressoures, OER)?
  • Open Infrastructure: Welche Einrichtungen (z.B. Koordinationsstellen) und technologische Infrastrukturen (z.B. offene WLAN-Netze, öffentlicher Webspace) gibt es im Bereich digitaler Offenheit?
  • Open Policies: Welche Regeln und Förderprogramme zur Unterstützung digitaler Offenheit und Transparenz gibt es?
  • Open Source Software: In welchen öffentlichen Bereichen wird Freie und Open-Source-Software eingesetzt?

Ganz allgemein zeigen die Ergebnisse des Index aber, dass es noch großen Handlungsbedarf hinsichtlich digitaler Offenheit in Deutschland gibt. Selbst jene Bundesländer mit den meisten Aktivitäten für mehr digitale Offenheit bleiben noch unter 50% der erreichbaren Punktezahl. Besonders im Bereich Open Education erzielen selbst die Vorreiter Berlin und Brandenburg nur etwas mehr als 30% der möglichen Punktezahl.

Die Ergebnisse unterscheiden sich je nach Bereich beträchtlich. Während Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen beispielsweise im Bereich Open-Source-Software besonders gut abschneiden, bilden im Bereich Open Policies die Stadtstaaten Bremen, Berlin und Hamburg das Spitzentrio. Mit Hilfe von dynamischen Filtern lässt sich auf beta.do-index.org auch eine individuelle Gewichtung der verschiedenen Bereiche vornehmen.

Die nächsten Schritte sind jetzt die Aufbereitung und Präsentation der Daten auf kommunaler Ebene – konkret wurden 46 Städte in Deutschland, Österreich und der Schweiz erfasst – sowie die Veröffentlichung eines Softwaretools zur Selbsteinstufung nicht gelisteter Kommunen. Unmittelbar nach Abschluss der Public-Beta-Phase werden auch die Rohdaten der Erhebung frei zugänglich gemacht werden.

Die Folien der Präsentation auf der re:publica14 sind als PDF-Download sowie via Slideshare verfügbar:

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