Im Urlaub hab ich u.a. „Der Circle“ und „Drohnenland“ gelesen. Und war überrascht, wie unterschiedlich beide Bücher auf mich wirkten. Drohnenland von Tom Hillenbrand ist so ziemlich das Gegenteil des momentan gehypten Buches „Der Circle“ von Dave Eggers: Drohnenland ist spannend und spielt gekonnt mit Technologiefolgeabschätzung, um ein Szenario aufzumalen, wie Überwachungstechnologien und ihr unkontrollierter Einsatz unsere Demokratie gefährden können. Der Circle versucht das irgendwie auch, ist aber langweilig, voller Klischees und man merkt dem Autor die Abneigung gegenüber Technologien und Fortschritt deutlich an.
Tom Hillenbrand lässt den Roman 30-40 Jahre in der Zukunft in einem Cyberpunk-Szenario spielen. Die EU hat sich weiterentwickelt, Großbritannien will sich abspalten und eine Verfassungsreform steht bevor. Dann stirbt ein EU-Abgeordneter, ein Kommissar von Europol muss ermitteln und entdeckt plötzlich ein politisches Komplott. Dabei stehen ihm zahlreiche Fahndungsmethoden mit Predictive Policing und in der Virtuellen Realität in einem entstandenen Überwachungsstaat zur Verfügung, die wir hier in unseren Berichten zumindest in Ansätzen beschreiben. Hillenbrand denkt sie weiter für eine Welt, wo man tatsächlich vom Rechner aus auf Streife gehen kann (und nicht nur auf Streetview), weil Sensoren und Drohnen die Beobachtung übernehmen können.
Aus der Verlagsbeschreibung:
(Amazon-Partnerlink) und als eBook (Kindle-Partnerlink) jeweils 9,99 Euro.
Einen schönen Einblick in die „Ermittlungen der Zukunft“ bietet auch http://www.amazon.de/unsichtbare-Killer-SF-Thriller-Peter-Hamilton-ebook/dp/B00AQIW0RC/
Der deutsche Titel ist Müll, aber das Buch echt gute Unterhaltung.
Danke für den Tipp. Da ich die Meinung „Der Circle ist irgendwie langweilig“ teile, werde ich „Drohnenland“ lesen.
Bei „Der Circle“ bin ich gerade erst auf den ersten Seiten, daher kann ich keinen Vergleich ziehen. Aber da oben das Wort „Klischee“ auftaucht: Drohnenland ist ebenfalls voll davon. Jedenfalls was die Charaktere und deren Dialoge angeht. Das liest sich nett und flüssig, ist aber trotzdem ein Haufen abgedroschener Klischees. Abgesehen davon sehe ich Drohnenland als „Ideen-Science-Fiction“ an, und das macht es wirklich sehr gut: das Weiterdenken der technologischen Entwicklung. Was die Spannung angeht: die ist ok, aber auch da gibt es deutlich besseres. Zum Ende geht der Story dann sogar ziemlich die Luft aus. Fazit: technologisch sehr interessant, literarisch mittelmäßig.
Hat wer das e-book und kann den Downloadlink zu posten. Gratis versteht sich …
mit der Umsonst- Kultur im Netz ist jetzt aber wirklich Schluss.