Nachdem einige interne Dokumente des Auswärtigen Amtes hier auf netzpolitik.org geleakt wurden, interessieren sich nun zu Recht auch immer mehr Journalisten für das Thema. Mehr Transparenz käme hier in jedem Fall allen zu Gute.
Bernhard Reiter (Free Software Foundation Europe) sprach gestern mit Dradio Wissen darüber, was hinter dem Wechsel stecken könnte (Audio). Ich selbst habe letzte Woche der TAZ ein Interview zum Strategie-Wandel gegeben.
Die SPD hat angekündigt, das Thema im Parlament weiter zu verfolgen. Außerdem sind auf abgeordnetenwatch mehrere Abgeordnete befragt worden (danke für das Engagement, dort Fragen zu stellen!). Bisher habe ich Antworten von Doris Ahnen (SPD), Kurt Beck (SPD), Ulrich Kelber (SPD), Michael Hanne (FDP) und Daniel Köbler (GRÜNE) gefunden.
Gibt es eigentlich irgendwo Informationen, welche Distribution konkret eingesetzt wurde?
@alcar: Primär Debian GNU/Linux. Siehe z.B. bei diesem Vortrag.
Erst auf Windows XP und dann auf Windows 7 !?
Möchte man soviel wie möglich Geld ausgeben???
Warum nicht von Windows XP nach Windows 2003 Server nach Windows Vista nach Windows 2008 nach Windows 7
Dann kann man noch mehr Geld ausgeben.
Hm, schon merkwürdig. Kaum übernimmt die Mövenpick-welle das außwärtige Amt schon gibt es lukrative Großaufträge für die Konzerne.
Das ist unsere Bürgerrechtspartei, die FDP !
Das hat was von Mövenpick. Da man schlecht die Mehrwertsteuer bei Microsoftprodukten senken kann, muß man sich anderweitig zu helfen wissen…
Bis auf die Antwort von Hr. Koebler, ist der Rest nur Gewaesch. Schade eigentlich.
Doris Ahnen (SPD):
„Hierbei [dem Einsatz von Software generell] sind alle relevanten Kriterien entsprechend im Vorfeld zu überprüfen, beispielsweise Sicherheitsaspekte oder Aspekte der Integrationsfähigkeit in die bestehende IT-Landschaft.“
Sicherheitsaspekte sowie Integration in IT-Landschaft, dann hätte OpenSource ja gewonnen.
Michael Hanne (FDP):
„Bei der Öffentlichen Hand muß aber auch darauf geachtet werden, daß die Anwendungen und Daten sicher vor Mißbrauch sind, daß die Software geprüft und fehlerfrei ist, und definierte Schnittstellen vorliegen.“.
Seiner Meinung nach bedarf es also eingehender Überprüfung von OpenSource Produkten…immerhin ist das bei OpenSource sogar machbar! :D
Kurt Beck (SPD):
„…machen die Gesamtausgaben für Microsoft-Software in der Landesverwaltung auf Grund äußerst günstiger Bezugskonditionen jährlich nur einen geringen Anteil des Gesamtbudgets für IKT aus.“
(IKT=Informations- und Kommunikationstechnologie)
Ja das klingt aber interessant, wie hoch ist das Budget denn bitte und wie günstig ist die M$oftware?
Ulrich Kelber (SPD):
„Die Antwort der Bundesregierung darauf hat uns nicht wirklich überzeugt, deshalb werden wir da in den verschiedenen Ausschüssen aber auch über Nachfragen noch nachhaken müssen.“
Will also mal richtig nachhaken. Bin gespannt, so desinformiert wie die Parteikollegen wirken wird das nicht leicht.
Daniel Köbler (Grüne):
„Die Rückkehr des Auswärtigen Amtes zu lizenzpflichtigen Produkten von Microsoft kann ich nicht nachvollziehen.“
Abgesehen von den zig validen Argumenten die dann kommen der Einzige, der im ersten Satz stellung bezieht.
Dass hier lediglich 3 Posts sind kann ich nicht verstehn.
Das Thema wird sich wohl demnächst erst hocharbeiten.
Also irgendwas ist aber vielleicht dran, dass die Leute damit nicht arbeiten wollen.
Erst LiMux und dann das auswertige Amt. Beide Leuchtturmprojekte wurden nichts.
Gibt es eigentlich andere Ministerien in Bund und Ländern, die größtenteils oder komplett auf freie Software setzen?
Ich frage das, weil ich der Meinung bin, es sollten nur die meckern, die es selbst besser machen.