„Meinungsführerschaft und Gatekeeping in Blogs“

Zsuzsanna Kiràly hat mich für ihre Magisterarbeit über „Meinungsführerschaft und Gatekeeping in Blogs“ interviewt und das Gespräch transcribiert. Mit ihrer Erlaubnis veröffentliche ich das hier.

1. Bitte beschreiben Sie Ihren Blog.

Netzpolitik.org beschreibt und behandelt die politischen Prozesse einer digitalen Gesellschaft – einerseits wie die Politik auf das Internet reagiert und andererseits wie das Internet die Politik verändert. Es gibt drei Säulen: Erstens die Funktion eines Gatekeepers, eines Filters, also Nachrichten und Informationen rund um dieses Themenfeld zu aggregieren, zweitens eigene Video- und Audio-Podcasts quasi als Weiterbildungsprogramm oder Bildungsfernsehen zu erstellen und drittens dient der Blogs als Kampagnenplattform, um aktiv mit den Lesern Politik zu machen.

2. Wann haben Sie mit dem Bloggen begonnen? Und wie hatten Sie davon erfahren?

2002 habe ich begonnen. Damals habe ich schon im Internet publiziert, mehr über Mailinglisten, aber ich wollte gerne mehr auf Websiten schreiben und daher suchte ich nach einem einfachen Content-Management-System, das nicht schwierig aufzusetzen war und bei dem ich mich nicht mit HTML auseinandersetzen musste. Dadurch bin ich auf eine Blog-Software gestoßen, da wusste ich noch nicht was Blogs sind und kannte keine Blogs und wusste auch nicht, dass die Software, die ich da verwende, eine Blog-Software ist.

3.Hat sich Ihre Themenauswahl und Ihre Art zu schreiben über die Zeit hinweg verändert? Inwiefern?

Ja, denn ganz am Anfang war es ein Tagebuch. Da war ich z.B. auf dem UNO Weltgipfel zur Informationsgesellschaft bei der Vorbereitungskonferenz und habe als NGO-Vertreter gebloggt. Seit 2004 nutze ich das Blog in seiner jetzigen Form, d.h. es ist kein Tagebuch mehr, sondern ein chronologischer Aufbau einer Informationsvermittlung, quasi eine Filterfunktion.

4.Welchen Beruf üben Sie aus?

Ich bin Gründer von newthinking communications und berate dort hauptsächlich Organisationen und Unternehmen in Fragestellungen der digitalen Gesellschaft. Das reicht von Konzeptionierung, medialen Anwendungen bis hin zu Studien. Ansonsten veranstalte ich Konferenzen, blogge und bin Lehrbeauftragter an verschiedenen Unis wie die Uni Mannheim und Popakademie Mannheim, der Rest ist ehrenamtlich.

5.Was macht das Medium Blog, Ihrer Meinung nach, beliebt, „revolutionär“?

Ich finde der größte Charme an Blogs ist, dass es noch nie so einfach war zu publizieren. Dass alles schon eingebaut ist, was man so braucht: RSS-Feeds, Kommentarfunktion statt Ein-Weg-Kommunikation, dass man sich auf die Inhaltserzeugung mit Fotos oder mit Videos konzentrieren kann und damit Inhalte erzeugt und auf die öffentliche Information einwirkt. Das ist die Faszination: Jeder kann daraus machen, was er will. Mit anderen Publikationsmedien ging das früher auch schon. Ich kann ein Blatt Papier nehmen und darauf schreiben, aber die Verbreitung ist viel schwieriger als über Blogs.

6.Wie weit ist die Bloggerkultur im deutschsprachigen Raum ausgeprägt – auch im Vergleich zu Amerika?

Im Vergleich zu Amerika sind wir immer noch ein Schwellenland. Auch im Vergleich zu anderen Ländern wie Frankreich. Ich glaube, wir haben die kritische Zahl an Blogs erreicht, auch wenn von Medien und bestimmten Bloggern alles runtergeschrieben wird. Wir haben nicht so viele Blogger wie in den USA oder Frankreich, das liegt einerseits an einer anderen Diskussionskultur und vor allen Dingen an einem anderen Mediensystem. Hier kann man sich noch das ideologische Weltbild am Kiosk kaufen – von links-radikal bis rechts-radikal. Wir haben also noch ein traditionelles Mediensystem, das noch nicht stark erodiert ist, was aber in den nächsten Jahren durch den Druck des Internets passieren wird. In den USA war der Auslöser der 11.September 2001, als Massenmedien nur noch regierungsnahe Meinungen vertraten. Und die Blogs lieferten die Angebote für die Nachfrage nach neuen, differenzierten Themen.

7.Sind Sie der Meinung, dass es meinungsführende Blogger in der Blogosphäre gibt und verwenden Sie den Begriff überhaupt selbst?

Ich verwende den Begriff selbst nicht, aber ich glaube schon, dass es sie gibt – nicht für die gesamte Blogosphäre, aber für Teilöffentlichkeiten.

8.Welche Rolle spielen die meinungsführenden Blogger an der Entwicklung der Blogosphäre?

Bekannte Blogger sind manchmal ein Vorbild oder Anreiz für andere, selber ein Blog zu starten. Meinungsführende Blogs liefern Knotenpunkte innerhalb einer lose vernetzten Blogosphäre. In den Medien werden meist dieselben Blogger zitiert, es ist also keine breite Auswahl der Blogosphäre, von der man in den Medien spricht. In anderen Ländern dürfte es wohl ähnlich sein.

9.Gibt es allgemein erkennbare Kriterien nach denen Blogger Themen selektieren?

Es ist ganz schwierig von „den“ Bloggern zu reden. Blogs sind ein Kulturwerkzeug, das von Menschen angewendet wird. Die einen schreiben ein Tagebuch, die anderen kommunizieren mit ihren Eltern oder Großeltern, andere machen Themenblogs. Normalerweise sind Menschen, die bloggen, etwas kritischer eingestellt. Außer es sind Ereignisse wie das neue iPhone und alle drehen durch. Es gibt aber andere Ereignisse, wie die Bundestagswahl, die ganz klar kollektiv kommentiert werden. In Deutschland gibt es nur eine handvoll Blogs, die sich mit netzpolitischen Themen auseinandersetzen, die sich aber eher auf Datenschutz konzentrieren.

Für mich persönlich gibt es folgende Kriterien: Zeit – habe ich Zeit über Nachrichten zu schreiben? Da ich den Blog nicht wirklich beruflich mache, bin ich nicht gezwungen jeden Tag meine Zeilen abzugeben. Es gibt Tage an denen ich 10 Artikel in einer Stunde schreibe und Tage an denen ich weniger oder gar nicht schreibe. Natürlich überlege ich auch was relevant ist oder nicht. An nachrichtenstarken Tagen gibt es bis zu 20 bis 30 verschiedene Themen über die man schreiben könnte. Allerdings bin ich da nicht sicher, wieviel ich dann schreiben soll, weil manche Leser z.T. 4 Artikel zu viel finden bzw. andere sich viel mehr wünschen.

10.Sind (meinungsführende) Blogger auf Grund der Themenauswahl für ihre Blogs als Gatekeeper im herkömmlichen publizistischen Sinne zu verstehen?

Manche, nicht alle. Ich sehe mich in der Netzpolitik selbst als Gatekeeper. Ich habe eine traditionelle Filterfunktion für die Leser, für einen Themenbereich. Vor 30 Jahren hätte ich vielleicht ein Magazin gemacht. Es ist schwierig Zahlen zu nennen. Es gibt eine große Zahl von Menschen, die in den Blog ihre Befindlichkeit reinschreiben, die würde ich nicht als Gatekeeper sehen, obwohl sie Blogger sind. Es gibt diejenigen, die Linkschleudern sind, die würde ich schon als Gatekeeper bezeichnen. Und es gibt auch diejenigen, die Nischen besetzen und darüber schreiben.

11.Wie beurteilen Sie die Debatte um Blogs und Journalismus?

Mittlerweile amüsiere ich mich eher über diese Debatte. Früher wurde sie emotionaler geführt und mittlerweile wurde sie, glaube ich, von den meisten Bloggern ad akta gelegt. Es ist eine künstliche Debatte, bei der sich der traditionelle Journalismus versucht von etwas Neuem abzugrenzen. Von Etwas, das Konkurrenz bedeutet und den Elfenbeinturm angreift. Auf ein Mal verändert sich alles, jeder kann sein eigenes Medium machen. Vor 20 Jahren war es unvorstellbar, dass man seinen eigenen Radiosender, Fernsehsender oder seine eigene Zeitung gründet, denn es brauchte gute Kontakte, viel Geld und viel Zeit. Heutzutage geht man sozusagen mit seinem Handy live auf Sendung. Insofern kann es sehr viel Konkurrenz bedeuten. Aber in der Realittät wollen die wenigsten Blogger Journalisten sein, die meisten bloggen, weil sie kommunizieren wollen. Daher sehe ich da nicht so einen großen Konflikt wie andere.

12.Haben Blogs eine journalistische Funktion, indem sie Themen filtern, die evt. woanders auch gerade nicht diskutiert werden?

Auf jeden Fall, aber wiederum nicht bei allen. Ich selbst verstehe mich als Gatekeeper, auch wenn ich mich nicht als Journalist sehen würde.

13.Worin bestehen die Stärken und Schwächen der Blogs gegenüber den Massenmedien?

Die Stärken sind Freiheit, publizistische Freiheit und meistens kein finanzieller Druck. Man kann mit seinem Stil und Werkzeugen herumspielen. Wenn z.B. eine Zeitung wie die FAZ überlegt, ob sie ein Bild auf die Startseite nehmen soll, war das eine Revolution, da sind die meisten Leser hochgesprungen und haben mit einer Abo-Kündigung gedroht. Die kleinsten Veränderungen können bei den Massenmedien zu Problemen führen. Die Freiheiten und die Möglichkeiten zum Experimentieren sind ganz stark. Und auch die Vernetzung. Blogs sollte man nie als eigenständiges Medium begreifen, sondern man sollte sie immer netzwerksorientierte Kommunikationslandschaft einordnen. Ich agiere eigentlich nicht alleine als Sender, ich denke einerseits immer meine Leser mit, die kann ich einbinden in meine Prozesse, sie beantworten Fragen in meinen Kommentaren, sie ergänzen meine Artikel – das ist ein Mehrwert, der für beide Seiten von Vorteil ist. Und meine Leser haben auch eigene Blogs und verbreiten meine Informationen über andere Filter. Man kann außerdem subjektiver schreiben. Ich glaube, als Journalist könnte man auch subjektiver schreiben, mehr Kommentare versuchen.

Die Vorteile vom Medienjournalismus sind ganz klar die starke Medienmarke und als Journalist wird man bezahlt und überall eingeladen. Ich als Blogger komme nicht mal auf die Popkomm. Das ist der Running-Gag jedes Jahr: Wenn ich einen Journalistenausweis beantragen würde, käme ich überall rein. Aber ich brauche ihn ja nicht, außer für bestimmte Veranstaltungen über die ich für mein Nischenpublikum berichten würde. Das ist neben den Verdienstmöglichkeiten einer der großen Nachteile als Blogger. Als Blogger hat man nebenbei noch einen Beruf und muss für den Blog alles selber machen. Außerdem ist das Publikum eingeschränkt, da nach wie vor mehr Leute fernsehen als Blogs lesen. Aber im Vergleich zu kleinen Medien, zu kleinen Zeitungen, die nur eine Auflage von 15.000 Stück am Tag haben, so viele Leute lesen netzpolitik.org, frage ich mich, wie die sich 12 Redakteure leisten können.

14.Wie kommentieren Sie die Behauptung: „Blogs sind als komplementäres Informationsangebot zu den Massenmedien zu verstehen.“?

Kann ich bestätigen. Erstens informieren sich gute Journalisten in Blogs. In der Realität stellt man aber immer wieder fest, dass sich viele nicht dafür interessieren. Das liegt u.a. am Alters-Gap in der Mediennutzung. Ich werde z.B. von vielen Journalisten gelesen. Ich sehe es, wenn ich bestimmte Nachrichten bringe und bestimmte Wörter verwende, auf einmal tauchen diese Begriffe auf, obwohl sie noch gar nicht geläufig waren. In der Onlinepresse schreiben alle voneinander ab. Bekannte Medienmarken vergessen häufig zu erwähnen woher sie die Informationen haben oder zu verlinken, auch wenn man die Story am Tag vorher in einem deutschen Blog lesen konnte. Ich finde es ein wenig verwunderlich, dass die Journalisten nicht angeben, wenn sie Informationen aus Blogs haben. Die Journalisten oder Medien lernen eine Menge von Blogs, sie übernehmen eine ganze Menge Techniken wie RSS-Feeds oder Kommentarfunktion. Aber es gibt aber so ungeschriebene Regeln in Blogs, dass man auf Quellen hinweist, das machen bisher aber ganz wenige. Futurezone aus Österreich machen das regelmäßig, das freut mich immer. Bei anderen ist das ganz selten und üblich, weil das alle machen. Bei bestimmten Themen muss man nur nach Amerika schauen, dann kann man das Thema in einer bestimmten Reihenfolge in den unterschiedlichen Medien nachlesen. In Deutschland verweist man gerne auf Quellen aus dem Ausland, aber nie auf einen potentiellen Konkurrenten auf dem selben Markt.

15.Sollte das Angeben von Quellen in irgendeiner Weise geregelt werden?

Ich fände es gut, weil einerseits hilft es den Informationsfluss zu verfolgen und andererseits ist es einfach nur fair. Innerhalb der Blogs hat sich das ganz gut bewährt. Man kann den Journalisten das nicht vorschreiben, außer man schreibt es in den Pressekodex. Online gibt es kaum einen Grund nicht auf Quellen zu verweisen, ein Link kostet nichts. Es gibt eher die Ängste, dass man nicht rausverlinken darf, dass man die Leser aus seinem eigenen Medium rauslotst. Aber langfristig wird sich diese Strategie nicht halten können. Bekannte Medienplattformen verweisen gerne auf amerikanische Blogs, aber nicht auf deutsche Blogs.

16.Wo würden Sie Blogs innerhalb der Massenmedien verorten?

Zuerst Mal ist die Frage, wie definiert man einen Blog, denn da ergeben sich schnell Probleme. Wenn man einen Blog definiert als chronologischer Aufbau, RSS-Feeds, Kommentarfunktion, dann stellt man fest, dass dieser Aufbau auch in den meisten Social Networks vorhanden ist. Einfacher kann man bloggen als Kulturtechnik im Internet verstehen und nicht gebunden an ein Werkzeug, dass sich innerhalb der nächsten Jahre verändern könnte. Man sollte sich mal ansehen wie viele Menschen selbstständig im Internet publizieren. Insofern sind Blogs im Moment extrem komplementär zu den Massenmedien. Es ist kein Massenmedium. Die Individualisierung in der Gesellschaft wirkt sich insofern aus, dass Blogs Nischen besetzen, die von anderen Medien, die auf große Zielgruppen abzielen, nicht bedient werden. Außer ARTE, Ard oder 3Sat ist für mich nichts mehr im Fernsehen, obwohl ich über 20 Kanäle habe. Blogs können was großes Neues werden, wenn dann aber in ihren Nischen.

17.Welche Chance und Trends sehen Sie in der Entwicklung der Blogosphäre, im Speziellen der deutschsprachigen Blogosphäre?

Blogs professionalisieren sich dadurch, dass viele Blogger das schon eine Zeit lang machen – ihren Stil verbessert, eine größere Leserschaft und evt. erste Finanzierungsmöglichkeiten haben und sich dadurch besser darauf konzentrieren können. Es gibt eben die Blogs, die sich professionalisieren wollen und die, die nur als Kommunikationsmedium dienen. Für das Zusammenspiel mit der Medienwelt sind nur diese professionellen Blogs von Relevanz. Ich glaube, dass eine ganze Menge Nischen frei sind und besetzt werden, dass auch alles multimedialer wird. Im Moment ist die Hauptform Text. Podcast war eine Zeit lang geläufig, ist auch sehr einfach zu erstellen, und kann v.a. durch mp3-Player problemlos verbreitet werden. Video und der Echtzeit-Charakter werden sich verändern. Twitter ist sowieso eine große Ergänzung der Blogs. Eine Menge verlagert sich zu Twitter, weil schneller und ohne viel Geschwafel kommuniziert wird.

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6 Ergänzungen

  1. interessant. – weisst du, wer noch von Zsuzsanna interviewed wurde? in welchem fach schreibt sie die arbeit? wurden noch mehr interviews veröffentlicht?

    1. Ich glaube, das Fach ist Publizistik. Wen sie noch interviewt hat, weiss ich nicht. Ich hab das Transcribt gestern nur zur Freigabe geschickt bekommen und es dann nach Absprache mit ihr online gestellt.

  2. Halllo Markus,
    sehr gut fand ich den Punkt mit: Journalisten trauen sich nicht, die Blogs zu referenzieren, wo sie die Informationen herhaben. (Frage 15)
    Dem will ich noch eins hinzufügen: Netzpolitik mach dies glücklicherweise weniger, aber viele Fachblogs (Bsp: http://blog.topitconsultant.com/post/2008/06/BearingPoint-Named-2008-TOP-10-China-IT-Outsourcing-Services-Provider.aspx) kopieren einfach Pressemitteilungen von Firmen.
    Hier fänd ich es angebracht, darauf hinzuweisen, dass es wörtlich übernommen ist und einen direkten Link hinzuzufügen.
    Meine Meinung ist, dass der Blogger, der ja Experte auf dem Gebiet ist, ruhig mindestens einen kleinen Kommentar dazu schreiben könnte. Trotzdem akzeptiere ich diese Art von Bloggen gerne, da Informationen/PM zumindest für Fachgebiete gesammelt werden.
    Zeitungen machen dies übrigens auch. Sind auch nicht so ehrlich, hinzuschreiben, dass in diesem Kontext nur eine PM gekürzt wurde.

    Grüße, Anselem

  3. Vielen Dank für diesen wunderbaren und umfangreichen Artikel! Ich muss zugeben, dass ich erst jetzt unter die Blogger gehen werde – aber um so mehr freue ich mich über Informationen, Trends und Erfahrungsberichte vor allem hinsichtlich der gesellschaftlichen / politischen Rolle von Blogs.

    Viele Grüße aus Köln,
    Sonja

  4. Danke an Markus Beckedahl und Zsuzsanna Kiràly für den Beitrag, wo Markus Beckedahl sich teilweise recht persönlich über Geschichtliches, Selbstverständnis und Hintergründe in Bezug auf netzpolitik.org und Blogzusammenhänge überhaupt äußert.

    Zum Thema „Umgang mit Quellen“ im Journalismus, welches in dem Beitrag an verschiedenen Stellen auftaucht (s. 14 und 15), gibt es einen interessanten Artikel von Thomas Schnedler bei: http://journalistik-journal.lookingintomedia.com/?p=397
    Auch die Kommentare sind tw. lesenswert.

    Thomas Schnedler zeigt in diesem Artikel an 3 Punkten auf, dass der Umgang mit Quellen im gegenwärtigen Journalismus zunehmend vernachlässigt wird.

    Insgesamt habe ich den Eindruck, dass zumindest in den Blogs, die „irgendwie“ den Schwerpunkt „Netz und/oder Gesellschaft“ haben, vergleichsweise viele Quellenangaben gemacht werden.

    Den meisten Blogs ist ja zu eigen, dass die Blogger ein Thema ansprechen, welches sie wichtig finden und wofür sie sich Zeit nehmen (können/wollen) – ähnlich wie bei Markus Beckedahl auch zum Ausdruck kommt. Somit kann hier die Quellenrecherche und Quellenangabe mehr Raum bekommen als im professionellen Journalismus, den Thomas Schnedler betrachtet.

    Außerdem gehört zum Motiv zu bloggen fast immer auch der Wunsch, in freien Austausch zu treten, wodurch generell auch eine Offenheit für einen Austausch der Quellen eher gegeben ist.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.