In der morgigen TV-Sendung 3sat neues gibt es u.a. einen Beitrag zu „Der Open-Source Gedanke – Lizenzfreie Software und ihre Macher“. Auch hier gibt es eine Extra-Sendung im Video-Podcast, die 22 Minuten lang ist und im MP4-Format online steht.
„Ich denke, dass jede allgemein nützliche Information frei sein sollte. Mit ‚frei’ beziehe ich mich nicht auf den Preis, sondern auf die Freiheit, Informationen zu kopieren und für die eigenen Zwecke anpassen zu können. Wenn Informationen allgemein nützlich sind, wird die Menschheit durch ihre Verbreitung wieder reicher, ganz egal, wer sie weitergibt und wer sie erhält“ (Richard Stallmann)
Richard Stallman wird übrigens am 18.2. für einen Vortrag in Berlin sein. dazu gibts aber demnächst noch mehr Informationen.
Im Video-Podcast von 3sat neues gibt es auch ein etwas älteres 21 Minuten langes Interview mit Linus Torvalds als MP4.
Ich habe eben überrascht festgestellt, dass ich die „Neues“-Folge von morgen eben schon in Miro gesehen habe. Ich habe mich von dem Datum in der Titelzeile garnicht ablenken lassen! ;-)
Das ging mir ähnlich mit Miro. Finde den Service aber gut.
»Lizenzfreie Software und ihre Macher«. Der erste Fehler schon im Titel, das läßt nicht eben hoffen.
Das dachte ich mir auch.
Es wird mal wieder so dargestellt, als hätte Linus Torvalds ein ganzes Betriebssystem alleine geschrieben und Richard Stallman kam irgendwie später…
Aber das ist man ja mittlerweile leider gewohnt.
Was mir aber wirklich sauer aufstöst, sind Sätze wie „Open Source heißt nichts anderes, als dass der Quellcode eines Programmes offen liegt“ und bezüglich Linux: „…es war nie das Ziel, dass es auch jeder verändern kann“. Damit wird doch das eigentliche Ziel Freier Software und Open Source vollkommen verleugnet.
Genau das ist doch das, was Microsoft jetzt mit .Net macht: Der Quelltext ist veröffentlicht, aber man darf es nicht weiterentwickeln, oder Teile davon in eigenen Projekten verwenden. Und manche bezeichnen das auch schon als Open Source… Das ist mit der offiziellen Definition von Open Source aber nicht vereinbar.
Bitte lasst den Begriff Open Source nicht so verkommen!
Ich verwende darum lieber den Begriff „Freie Software“, weil dieser den Freiheitsbegriff besonders betont.
Woohoo, FreeDOS. Das ist der Aufhänger für freie Software.
Okay, Spaß beiseite – hier ein bisschen Kritik:
– „Open Source“ ist absolut falsch erklärt
– „frei“ wird sehr oft benutzt, jedoch nie genau definiert
– „lizenzfrei“ ist kompletter Schwachsinn, wird aber immer wiederholt
– OpenOffice wird überbetont
– „zum Schluss ist es Geschmackssache“ ist eine Aussage, die alles relativiert
Mit Verlaub, der Typ im Interview ist für Anfänger ungeeignet: Er vermischt verschiedenste Aussagen – die Fähigkeit, kurz und prägnant Fakten korrekt zusammenzufassen, wäre hier gefragt.
Kurzum: Es lohnt meiner Meinung nach absolut nicht, den Beitrag anzuschauen. Mehr Interviewpartner hätten auch nicht geschadet.
Ich finde es ganz ok.
Schließlich haben die meisten Leute kein Hintergrundwissen über das Thema und deswegen sollte man sich nicht über so Kleinigkeiten an Fehlern aufregen.
@8: Kleinigkeiten ? Als Nächstes erzählen die noch, Atomreaktoren verbrennen Uran und treiben damit Stirlingmotoren an.
Gerade Journalisten sollten sich bemühen, Sachverhalte korrekt zu erklären – und besonders in diesem Fall hätte ein Blick in die Wikipedia, bzw. auf die Webseiten der einschlägigen Organisationen (FSF, OSI) ausgereicht, um die Fehler auszumerzen. „Kein Hintergrundwissen“ ist da keine Entschuldigung.
Na ja, so schlimm ist es nun auch nicht. Da gab es schon viel schlimmere Berichte in den letzten Jahren. Zu meinen Anfängen in den 90ern war ja alles verdreht und konfus in den Berichten über Open Source oder Linux, weil kaum einer Linux einsetzte.
Und Linus war zwar nicht der Erfinder von OS, aber gerade er hat das Rad erst richtig zum Rollen gebracht. Und auch in der Windows-Welt mit freier Software in Schwung gebracht. Vielleicht auch durch LAMP…