Yahoo auf der dunkle Seite des Patentrechts

Kultur gehört ja eigentlich allen. So erklären es zumindest die Menschenrechte. Ziemlich oft kommen aber Firmen daher und erklären Kultur zu ihrem Eigentum. Zum Beispiel: Yahoo. Sie möchten sich „Ziehen und Fallenlassen“ patentieren lassen – eine Kulturtechnik, die in der analogen Welt jeder Säugling ein paar Monaten nach Geburt beherrscht. Auch andere Primaten und so gut wie jedes Tier mit Fingern, Klauen oder Krallen kann sowohl Aufheben und Ziehen als auch Fallenlassen.

Aber Yahoo hat da noch einen Dreh gefunden, sie wollen die Stellen markieren, an denen man etwas Fallenlassen kann. Andere haben wohl auch das schon gemacht. Die Kollegen von ars technica jedenfalls, gehen dagegen vor.

Ich hab mir da auch schon Gedanken gemacht, zum Beispiel markiert das Sofa in meinem Wohnzimmer den Ort, wo ich mich fallen lasse. Na dann Prost Neujahr.

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Eine Ergänzung

  1. Das ist ja nur einer von vielen solchen Versuchen in der IT Welt alltägliche Dinge patentieren zu lassen. Man darf sich gar nicht ausmalen, was dies bedeuten würde; da bekommt man ja Hirnkrämpfe…
    In USA ist das leider an der Tagesordnung. Als Softwarentwickler habe ich mit Schrecken die Bestrebungen der EU zum Thema Softwarepatente verfolgt. Die sind dermaßen dreist, dass sie versucht haben den Entwurf bei einer Lesung des Fischereiauschusses; also vor lauter hochqualifizierten Wurmbadern, durchzudrücken. Einzig und allein Polen ist es zu verdanken, dass dies nicht gelungen ist (vgl.: ).
    Solche Patente hätten wahnwitzige Auswirkungen in der IT und nicht zuletzt auf auf das Web…

    mik

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