Gestern Abend hat man sich bei Jauch auf RTL mit Tauschbörsen, P2P, Filesharing und den Klagen der Musikindustrie beschäftigt. Dazu geladen waren Clemens Rasch, der im Auftrag der Musikindustrie Abmahnungen verschickt und Christian Solnecke, der schon zahlreiche „Filesharer“ vor Gericht vertreten hat.
Die Standpunkte der Anwälte waren dabei nicht gerade neu, die Art der Präsentation auf „Fernsehniveau“ hingegen schon. In den Beträgen wurde knapp die Problematik erläutert, um dann vor allem unbescholtene Jugendliche und deren eingeschüchterte Eltern zu zeigen. Wahlweise beim Rasenmähen oder bei anderen idyllischen Familientätigkeiten, fern vom bösen Computer. „Es soll wehtun“ war die Forderung von Rasch, „es tut weh“ schien die Antwort von Stern TV und RTL zu sein. Als die Jugendlichen am Ende von Jauch gefragt wurden, welche CD sie zuletzt gekauft hatten, antworte einer der beiden „The Dome 43″(eine Compilation, die man zur entsprechenden Show auf RTL2 erwerben kann).
So mag man bei Stern TV zwar die hohen Forderungen der Musikindustrie und die Abmahnwellen kritisiert haben, vor allem hat man aber dem eigenen Kundenkreis eine deutliche Warnung zukommen lassen. Um sich möglichen Forderungen der Musikindustrie erwehren zu können, wird empfohlen „vorbeugende Unterlassungserklärungen“ auf der Seite von Stern TV herunterzuladen:
Wenn Sie zu befürchten haben oder nicht ausschließen können, dass in den vergangenen Monaten über Ihren Internetanschluss sei es von Freunden oder von Kindern – illegal Musik getauscht worden ist, dann empfehlen wir die Abgabe der nachfolgenden sechs Unterlassungserklärungen.
Ob dies tatsächlich ohne „Anerkennung einer rechtlichen Verpflichtung [..] und ohne Präjudiz für die Sach- und Rechtslage“ möglich ist, bleibt allerdings mehr oder minder dem Zufall überlassen. Der Musikindustrie geht es ja darum ein Zeichen zu setzen. Christian Solnecke meint aber dennoch, dass eine solche Erklärung schützen kann:
Der Vorteil einer präventiven Unterlassungserklärung liegt darin, dass die aktiven Anwälte keine Abmahngebühr mehr verlagen können. Womöglich verlieren sie dann das Interesse an Ihrem Fall – sicher ist das allerdings nicht.
In seinem Schlusswort forderte Rasch, dass „solche Programme“(P2P) dann auch tatsächlich nicht mehr genutzt werden dürfen. Kein Wort von den Möglichkeiten P2P jenseits der Illegaliltät zu nutzen, kein Wort von anderen Strategien der Musikindustrie.
Die Strafe und der Verfahrensausgang hängt nicht zuletzt auch von dem Gericht ab, an dem die einzelnen Fälle ausverhandelt werden. Eine Übersicht über die einzelnen Urteile gibt`s auf der Seite der Kanzlei von Christian Solnecke.
Folgende Kanzleien in Deutschland verfolgen für die Rechteinhaber Filesharingaktivitäten:
kanzlei rasch (hamburg – musikindustrie)
schutt&waetke (karlsruhe – spiele)
kuw (karlsruhe) porno
waldorf (münchen) hörbücher
kornmeier(frankfurt) 3p- wenige kleinere labels
Wer’s verpasst hat: Das kann man auch auf YouTube glotzen und staunen:
sternTV – Filesharing (Teil 1)
sternTV – Filesharing (Teil 2)
Ich werde das Gefühl nicht los, dass sich die Musikindustrie und Ritter Rasch gerade wieder auf einen medialen Kreuzzug gegen die bösen Mächte des Filesharings begeben haben. Auch dieser unsägliche Planetopia-Beitrag deutet darauf hin. Weihnachten steht vor der Tür. Das Geschäft mit der Angst blüht, möchte man meinen…
Das Thema dreht sich doch seit Jahren im Kreise. Neue Erkenntnisse sind mangelware. Die Musikindustrie produziert immer mehr Schrott, und Schuld an fehlenden Einnahmen sind die Raubkopierer.
Auffällig ist hierbei doch, daß es Musikstile gibt, in denen die CD-Verkäufe nicht zurückgehen, sondern zunehmen und Piraterie so gut wie kein Problem ist. Z.B. im Bereich Metal. Tolle CDs zu guten Preisen (das neue Nightwish-Album für 12,99 oder mit 2CDs für 16,99) tragen sicherlich dazu bei.
Also vielleicht dochmal die Ursachen analysieren und nicht an den Symptomen rumdoktorn. Wer will schon Geld für einen Song von DSDS ausgeben?
Tja da sieht man mal wieder das die Medien immer mehr die kritische Berichterstattung aufgeben und zur Propagandamaschiene der Wirtschaft werden.
Über wichitge Sachen wie z.B die Demo gegen den Überwachungsstaat wird nicht berichtet und wenn dann doch mal über netzpolitische Themen berichtet wird dann nur irgendwelche Angstmachpropaganda von Schäuble oder der MI.
ad 2. nightwish macht halt auch noch wirklich (!) gute musik. was man von den beliebig austauschbaren amerikanischen drohnen nicht behaupten kann. ich bin jedenfalls stolz darauf alle alben mein eigen zu nennen ^^
habe die sendung leider erst in der Wiederholung gesehen da ich Nachtschichtwoche hatte.
meine meinung zu dem bericht über die tauschbörsen:
musik wurde schon in meiner jugend getauscht.
oder man nahm sich die musik ausem radio,djs,freunden,oder von platten auf,anschließend wurden diese
kasetten wieder kopiert u.s.w.
dasselbe bei filmen, damals machte man mit freunden einen schönen videoabend alle legten geld zusammen.
filme wurden ausgeliehen die videorekorder liefen damals auch schon heiß.
das die musik bzw filmindustrie miese mach ist ein hausgemachtes problem, die habens halt einfach verpennt
das medium internet und andere zu ihrem gunsten zu nutzen.
da gibs bestimmt noch tausend anderer gründe.
mein tip internetradio:
ob das legal ist ??
zumindest zieht das argument des tausch oder der weiterverbreitung der musikdateien hier nicht.
programme um die musik in mp3 dateien aufzunehmen gibs an jeder ecke (einfach googeln zb. RipCastoder oder StationRipper ).
radioprogramme gibs hier
http://www.shoutcast.com/.
gruß
freak