In San Francisco gibt es Probleme beim Aufbau des städtischen Funknetzes:
Der seit 2004 geplante Aufbau eines städtischen WLANs für San Francisco kommt nicht voran. Nachdem die Stadt sich im Janaur mit dem Provider Earthlink und – als Sub-Unternehmer – dem Suchmaschinenbetreiber Google vertraglich über den Ausbau eines Netzes für den stadtweiten Internetzugang geeinigt hatte, verzögern Bedenken sowohl auf politischer Seite wie auch bei Earthlink das Voranschreiten des Projekts. Jetzt hat Bürgermeister Gavin Newsom in letzter Minute eine Volksbefragung über das WLAN-Projekt für die Wahlen im November veranlasst, um sich vom Wahlvolk neuen Rückenwind für das stagnierende Projekt zu holen.
Ohne den Vertrag zu kennen, scheinen einige kritische Punkte dabei zu sein:
* Earthlink will nur 300 kb/s für Bürger frei zur Verfügung stellen. Mehr Bandbreite soll kosten. Klingt erstmal aus Sicht des Unternehmens nach einem Businessplan. Allerdings sollte die ursprüngliche Vertragsdauer 16 Jahre betragen. Und wenn man diese Zahl für 16 Jahre festschreiben würde, wäre das aus Sicht der Bürger ziemlich dumm.
* Die Stadtverwaltung möchte daher einen Vertrag nur über acht Jahre abschliessen. Klingt auch logisch, sich nicht zu lange an einen Anbieter zu binden. Der wiederum möchte soviel Vertragslaufzeit wie möglich, um die eigenen Investitionen zu sichern.
* Ansonsten hat sich Earthlink bei der notwendigen Netzinfrastruktur verkalkuliert. Es wird mehr Hardware benötigt, als man dachte.
* Es gibt Datenschutzbedenken. Das liegt aber wiederum am Businessplan von Earthlink, die zusammen mit Google personalisierte Werbung zur Finanzierung realisieren wollen.
Mal schauen, wie es weitergeht. Bis dahin wünsche ich mir mal weiter, dass Berliner Politiker auch mal die Notwendigkeit eines offenen Funknetzes erkennen.
Bürger haben die Notwendigkeit bereits erkannt, wie immer ist das Volk der Regierung etliche Schritte voraus.
Die 300 kb/s gibt es doch jetzt auch endlich in Deutschland.