Die Süddeutsche Zeitung berichtet in ihrer Online-Ausgabe über Pläne des ZDF, ein wenig Innovation bei der BBC zu kopieren: Kapituliert wird nicht.
Vorbild ist die britische BBC, die als Teil ihrer Digitalisierungsstrategie unter Senderchef Mark Thompson derzeit ein „Creative Archive“ aufbaut. Dazu bedient sie sich so genannter Creative-Commons-Lizenzen, einer Erfindung des Stanford-Juristen Lawrence Lessig im Geiste frei verfügbarer Software („Open Source“). BBC-Zuschauer können Beiträge aus dem Archiv auf den eigenen Computer herunterladen und in ihre eigene Homepage oder ihr Weblog einbetten – in voller Länge oder nach Belieben zerschnippelt und neu montiert. Bedingung ist lediglich, dass auch in der neuen Version die BBC als Urheberin erkennbar bleibt, die Nutzung nicht kommerziell ist und keine Kampagnenzwecken verfolgt werden.
So etwas hat auch der neue Chef von ZDF-Online im Sinn. „Der mündige Bürger soll Inhalte, für die er schon bezahlt hat, auch weiterverwenden dürfen“, sagt Amlung. Er will Portale wie YouTube „für das ZDF nutzbar machen“. Erhoffter Effekt: Die Beiträge sollen durchs Internet wandern und so neue Zuschauer, vor allem jüngere, zum Mainzer Fernsehsender locken.
Bleibt zu hoffen, dass aus Ideen auch konkrete Pläne und Umsetzungen werden. Hier sind noch einige Artikel zur BBC-Strategie:
BBC: Zeitgeschichte remixen
BBC “interaktive Media Player”
Have fun: Die BBC-Webseite remixen
Creative Archive der BBC
BBC Creative Archiv gelauncht
BBC documents under Creative Commons licence
Vor einem halben Jahr hatte ich noch gedacht, das gäbe eine hervorragende Meldung zum 1. April ab.
Mal sehen, Herr Amlung, wie weit Sie damit kommen. Ich wünsche viel Glück und einen Schneeball-Effekt für die Anstalten der ARD. :)
Sehr gut!
Schon im Juli 2005 schrieb ich:
„An der BBC sollten sich unsere öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten mal ein Beispiel nehmen und zwar sowohl an der Qualität der Beiträge als auch an der Verwendung und Unterstützung freier Lizenzen, Formate und Software. Warum sollten nicht auch die Beiträge von ARD und ZDF z.B. unter Creative Commons-Lizenzen freigegeben werden? Schließlich zahlen wir alle dafür.“
Quelle: http://fuckup.twoday.net/stories/833451/