ZDF: Israel schickt Microsoft in die Wüste

ZDF: Israel schickt Microsoft in die Wüste

Israel macht im Streit mit Microsoft ernst: In den kommenden sechs Monaten soll kein Rechner in einem Regierungsbüro mehr mit Produkten des Software-Riesen betrieben werden. Künftig sollen die Verwaltungsmitarbeiter mit Open Source-Software arbeiten. Einer der Gründe: Microsofts Programmversionen für andere Betriebssyteme sind für hebräischsprachige Anwender nutzlos, weil sie das von rechts nach links geschriebene Skript nur mangelhaft unterstützen.

Wahrscheinlich kommen da auch noch Sicherheitsbedenken hinzu.

Interessant in diesem Zusammenhang ist noch der Hinweis darauf, wie Microsoft versuchte, die öffentliche Debatte zu beeinflussen:

Statt sich daran ein Beispiel zu nehmen, verlegte sich Microsoft auf klassische Lobbyarbeit. Entlang israelischer Autobahnen verkündeten Poster: „Microsoft dankt den Soldaten der Streitkräfte für ihre Opfer im Krieg gegen den Terror“. Derweil drohten Microsoft-Sprecher unermüdlich mit dem Verlust von Arbeitsplätzen, und der Konzern versuchte, Abgeordnete sowie Regierungsmitglieder mit attraktiven Vergünstigungen in Versuchung zu führen – meist vergeblich: Am vergangenen Sonntag stimmten in der Knesseth nur noch 13 Abgeordnete gegen die Software-Umstellung.

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

Eine Ergänzung

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.