War on Filesharing = War on Drugs?

CNN zitiert den Vorsitzenden der IP Task Force des US-Justizministeriums, der den „Kampf gegen Filesharing“ mit dem „War on drugs“ vergleicht:

„There are a lot of similarities with the drug war,“ said David Israelite, chairman of the U.S. Justice Department’s Intellectual Property Task Force. „You never really are going to eliminate the problem, but what you hope to do is stop its growth.“

Hier zeigt sich die falsche Logik im System. Der „War on Drugs“ hat weder das Problem gelöst, noch das Wachstum gestoppt. Drogen sind heute vor allem unter jungen Menschen populärer als je zuvor. Auch wenn die UNO immer noch daran glaubt, in vier Jahren die Welt drogenfrei zu bekommen. Stattdessen kommen in Deutschland jedes Jahr mehr als 200.000 zumeist junge Menschen wegen des Konsums von Cannabis in den Konflikt mit den bestehenden Gesetzen. Sei es, dass der Führerschein für kiffen im Park ohne Teilnahme am Strassenverkehr entzogen wird oder in südlichen Bundesländern Bewährungsstrafen für den Besitz kleinerer Mengen Cannabis verhängt werden. Einen sehr progressiven Ansatz für ein globales Cannabisregulierungsmodell haben der Verein für Drogenpolitik und der Deutsche Hanfverband vorgelegt. Die Broschüre gibt es hier als PDF. Eine sehr interessante Broschüre und ein durchaus lesenswertes Konzept.

Auch der „War on Filesharing“ wird das Problem nicht lösen und auch das Wachstum von Tauschbörsen nicht stoppen. Neue Lösungen sind hier gefragt. Das Netzwerk Neue Medien hat aktuell zusammen mit Privatkopie.net eine Stellungnahme zum „2. Korb der Urheberrechtsreform“ veröffentlicht und fordern das Bundesjustizministerium auf, sich für eine Kulturflatrate einzusetzen. Die Stellungnahme kann hier heruntergeladen werden. Heise hat Heiligabend dazu einen Artikel mit dem Titel „Urheberrecht soll „digitale Revolution für alle“ ermöglichen“ veröffentlicht.

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