Frontal21 auf dem Kreuzzug gegen „Killerspiele“

Frontal21 kann es nicht lassen. Nachdem die ZDF-Sendung im vergangenen November schonmal über „Killerspiele“ berichtet hatte, setzen sie nun nach. In den Tagen nach der November-Sendung gab es eine grosse mediale Aufmerksamkeit, in der sich Innenminister wie Beckstein und Schönbohm verbal in der Öffentlichkeit überboten, dass man jetzt radikal handeln müsste, um die Jugend vor dem Bösen zu bewahren. Auch von Herstellungsverboten war die Rede.

Tausende von Zuschauern beschwerten sich im Internet und in E-Mails und Briefen an die Redaktion über den Ton und die Art des Berichtes. Diese Kritik wurde nun von der Redaktion aufgenommen und dient ihr jetzt als „Beweis“, dass Spiele Gewalt und Aggression auslösen…:

Gewalt ohne Grenzen – Brutale Computerspiele im Kinderzimmer

Eine riesige Fangemeinde Jugendlicher verbringt ihre Freizeit mit Prügeln und Töten am PC. Über eine Million Kinder und Jugendliche nutzen Killerspiele regelmäßig. Das Problem: Die meisten Brutalspiele sind nicht indiziert und dürfen frei verkauft werden.

Viel objektiver schafft es hingegen „Die Welt“, sich dem komplexen Thema „Jugendschutz, Computerspiele, Kultur“ zu nähern: Wenn „Killer-Spiele“ die Massen verzaubern

Dabei sind sich die meisten Forscher einig, daß Computerspiele nicht die Ursache für Gewalt sind. „Setze einen Jugendlichen drei Tage vor einen Ego-Shooter und er wird gewalttätig – das ist Quatsch“, sagt Andreas Kirchhoff, medienpädagogischer Referent beim Münchner Medienpädagogikinstitut JFF. Wissenschaftlich sei ein Zusammenhang zwischen Gewalt und Computerspielen unhaltbar. Er stuft die politische Diskussion seit dem Erfurt-Massaker als polemisch und von Aktionismus geprägt ein.

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