Meedia hat die Digitalstrategien der Parteien verglichen und ich bin etwas verwundert aufgrund der Analyse. Heraus kommt These: Hessenwahl: Grüne siegen im Web 2.0. Die These kann man vertreten, aber dann sollte man dies auch argumentativ unterlegen. Und daran scheitert der Artikel, bzw. er versucht es nicht mal. Dass Tarik Al Wazir, (wie übrigens auch fast alle anderen Spitzenkandidaten) einen Facebook-Account hat, reicht dazu nicht. Passend finde ich die Analyse, dass man Twitter sinnvoller nutzen kann als Thorsten Schäfer Gümbel, dessen Twitter-Versuche eher an ein Online-Tagebuch erinnerten, wofür man im letzten Bundestagswahlkampf noch das Werkzeug „Blog“ nutzte. Damals berichteten viele Politiker, eher etwas hilflos, in Tagebuch-Form von ihren Wahlkampfständen auf Marktplätzen. Der grüne Wahlkampf-Chef Kai Klose hat Twitter etwas besser genutzt, nämlich als Filter und für Kurz-Kommentare. Das wird auch von Meedia richtig herausgestellt. Aber mit 19 Followern ist das noch kein Argument für den besseren Web 2.0 Wahlkampf.
Aber am meisten wundert mich, wo Meedia den twitternden Guido Westerwelle gefunden hat. Der ist sonst noch niemanden aufgefallen, soll aber damit der FDP in Hessen viel geholfen haben. Nach dem lesen des Meedia-Artikels bleiben viele Fragezeichen. Aber hauptsache, man hat was geschrieben?
Wie sähe denn der ideale Internetpolitiker aus? Und wollen wir das überhaupt haben?
Ich meinte damit, das ich die Verlagerung des Wahlkampfes ins Internet ziemlich anstrengend finde würde. Er müsste halt besser gemacht werden. Ich weiß nicht ob die jetzigen Möglichkeiten dafür aussreichen. Ich fühle mich jetzt schon etwas überfordert durch die Fülle des Angebots im Netz.
Gruss
Gunnar
finde interessant, dass innerhalb der gruenen community es gerade hessische abgeordnete sind, die aktiv auf facebook, twitter etc. sind. es duerfte ja vor allem an der landtagswahl gelegen haben. ob wir das als naechstes von den sachsen etc sehen werden? oder sind tarek, kai klose & co einfach web2.0-affin?!