Anbieter von Betriebssystemen wie Apple, Google oder Microsoft müssen demnächst sicherstellen, dass diese mit einer „Jugendschutzvorrichtung“ ausgestattet sind. Das sieht eine Novelle des Jugendmedienschutzstaatsvertrags (JMStV) vor, die von den Bundesländern verabschiedet wurde. Das Parlament von Brandenburg hatte am Mittwoch als letztes Bundesland den Weg dafür freigemacht.
Laut der Reform sollen Spielekonsolen, Smartphone, Smart-TVs und andere Geräte, die „Zugang zu Telemedien ermöglichen“, bereits auf der untersten Software-Ebene einen Filter bieten, der dafür sorgt, dass etwa der Weg zu Pornoseiten versperrt bleibt.
Eltern sollen diesen Schutzmodus mit nur einem Klick aktivieren können und dabei auch das Alter der Kinder einstellen können. Der Vertrag bezeichnet das als „One-Button-Lösung“. Anschließend sollen Browser auf dem Gerät nur noch verfügbar sein, wenn sie über „eine gesicherte Suchfunktion“ verfügen. Was das ist, wird im Text nicht näher definiert. Auch für Apps gilt, dass sie der Altersangabe entsprechen müssen.
Umstrittene Novelle
Die neuen Regeln treten am 1. Dezember 2027 in Kraft und gelten nur für Geräte, die neu in den Handel kommen. Alte Geräte, für die keine Softwareupdates mehr bereitgestellt werden, sind davon ausgenommen. Für Geräte, die bereits produziert werden, gilt eine Übergangsfrist von drei Jahren ab Bekanntgabe der neuen Regeln.
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Auf die umstrittene Novelle hatten sich die Ministerpräsidenten der Länder bereits vor einem Jahr geeinigt. Tech-Konzerne wie Google und Microsoft wehrten sich gegen die Auflagen und verwiesen darauf, dass sie bereits Lösungen für den Jugendschutz anböten. Die neuen Vorschriften würden zu vielen rechtlichen und technischen Problemen führen. Auch Verbände wie die Free Software Foundation kritisierten die Pläne. Es sei etwa unklar, wie Anbieter von freier Software die Vorgaben umsetzen sollten.
Geldhahn abdrehen, Domains sperren
Zusätzlich zu den Jugendschutzfiltern bekommt die Jugendmedienaufsicht zwei weitere Werkzeuge an die Hand, um Betreiber von Pornoseiten unter Druck zu setzen. Die erste gilt der Sperre von sogenannten Ausweichdomains. Hintergrund ist der Kampf der deutschen Medienaufsicht gegen Pornoseiten, die sich weigern, das Alter ihrer Nutzer*innen zu kontrollieren. Die Medienaufsicht will diese Alterskontrollen gemäß deutschem Recht erzwingen und lässt die Seiten widerspenstiger Betreiber sperren. Internetprovider wie die Telekom müssen dann verhindern, dass ihre Kund*innen die Seiten aufrufen können.
In der Vergangenheit hatte diese Methode wenig Erfolg. XHamster und Pornhub haben einfach binnen kürzester Zeit alternative Domains eingerichtet, ein Katz-und-Maus-Spiel, bei dem die Behörde immer einen Schritt hinterher war. Mit der Novelle gilt, dass die Medienaufsicht in Zukunft auch für diese neuen Domains Netzsperren schneller anordnen darf – ohne gesondertes Verfahren.
Das zweite Werkzeug richtet sich gegen Zahlungsdienstleister und soll den Geldfluss an Pornoseiten kappen. Die jeweils zuständige Landesmedienanstalt darf nun etwa Visa oder Paypal anweisen, keine Zahlungen mehr für bestimmte Seiten abzuwickeln, wenn diese „unzulässige Angebote“ zeigen.
EU-Kommission vs. deutsche Medienaufsicht
Kritiker*innen weisen darauf hin, dass diese Maßnahmen wenig bringen, wenn es damit geht, Jugendliche von Pornoseiten fernzuhalten. So lassen sich Netzsperren mit wenigen Klicks umgehen, zum Beispiel durch VPN-Dienste, die vorgeben, eine Seite aus einem anderen Land aufzurufen. Der Download solcher Software steigt in allen Regionen rasant an, in denen Pornoseiten entweder gesperrt sind oder Alterskontrollen einführen – zuletzt etwa in Großbritannien.
Verpflichtende Alterskontrollen, wie die Medienaufsicht sie zudem vorschreiben will, würden außerdem bedeuten, dass alle Nutzer*innen von Pornoseiten ihr Alter nachweisen müssten. Die Medienaufsicht empfiehlt dafür etwa, dass die Seiten die Ausweise der Besucher*innen kontrollieren oder das Alter per biometrischer Gesichtserkennen schätzen sollen.
Einer der größten Anbieter, Pornhub, wehrt sich aktuell vor Gericht gegen die aus Deutschland angeordneten Netzsperre. Betreiber Aylo ist auf dem Standpunkt, dass nicht die Medienaufsicht, sondern die EU-Kommission für Pornhub zuständig sei. Die gesetzliche Grundlage dafür ist das Gesetz über digitale Dienste (DSA). Als EU-Verordnung habe es Vorrang gegenüber nationalen Gesetzen wie dem JMStV.
Auch der DSA sieht vor, dass Anbieter von Pornoseiten mehr für den Schutz von Minderjährigen tun müssen, er schreibt dafür aber keine verpflichtenden Alterskontrollen vor, sondern verpflichtet Anbieter lediglich dazu, “Risiken” für den Jugendschutz selbst einzuschätzen und zu minimieren. Derzeit designiert die EU-Kommission mehrere Pornoseiten zudem als „Sehr Große Online-Plattform“ und sieht damit striktere Auflagen für sie vor.

Ich hätte nicht erwartet, daß netzpolitik.org jetzt auf clickbait aus ist. Die Überschrift entspricht überhaupt nicht der Sachlage. Ein Betriebssystem kann per se keinen Pornofilter haben, denn was als Payload über die Verbindungen kommt, interessiert das Betriebssystem überhaupt nicht. Es stellt lediglich die Verbindung zu einer bestimmten IP Adresse her. Worum es wohl geht ist, daß der DNS Resolver ein solches Fileter bekommen soll. Das DNS Protokoll gibt aber über den Inhalt der Domain überhaupt gar nichts her. Daher müßten verpflichtend Sperrlisten beachtet werden. Da es sehr viele DNS resolver, auch als Open Source, gibt ist auch das vergeblicher Aufwand. Schon alleine die DNS Sperren wirken nicht, da die DNS Auflösung ein weltweit verteiltes System ist, und höchstens nationale Resolver der großen Provider mit Sperrlisten versorgt werden können. Wer aber selbst auflöst, kann alle registrierten Domains der Welt erreichen. Eine Sperrung des DNS Protokolls wäre zwar theoretisch möglich, aber DNSoverHTTP oder VPN schlägt dem ein Schnippchen. Also wieder mal total verkorkster Mist von technisch minderbemittelten Politikern. Ich würde statt dessen einen Lobby- und Korruptionsfilter vorschlagen.
„Ein Betriebssystem kann per se keinen Pornofilter haben, denn was als Payload über die Verbindungen kommt, interessiert das Betriebssystem überhaupt nicht.“
Das Betriebssystem interessiert, was dessen Programmierer so definiert haben. Gleichzeitig hat das Betriebssystem Zugriff auf und Kontrolle ueber alle Resourcen. Das kann trivial Filter beinhalten und Umgehung von Filtern zumindest fuer den Normalbenutzer unmoeglich machen.
Ich denke nicht, dass der Ausdruck „clickbait“ gerechtfertigt ist. Eine Kontrolle des Internet geht weit über „Porno“ hinaus und NP bemängelt das immer wieder.
Außerdem, natürlich kann man den DNS-Resolver so in das Betriebssystem integrieren, dass der Rechner bestimmte Adresse, open source hin oder her, nicht mehr erreichen kann. „Selbst auflösen“ nutzt dir da gar nichts mehr.
Die politische Dimension erwähnst du nicht und versuchst das „Problem“ auf technische Aspekte zu reduzieren, ganz ähnlich wie etwa die KJM das tut. Fall nicht auf ihre Taktiken rein. Soziale Probleme lassen sich nicht technisch lösen.
Davon unabhängig hast du in einem Punkt recht. Das, was da im Staatsvertrag von nicht gewählten Interessenvertretern „vereinbart“ wurde, ist natürlich technischer Unfug und bringt Jugendlichen wie auch Erwachsenen gar nichts. Ich sage nur „Sendezeitbeschränkungen“ (facepam)
> denn was als Payload über die Verbindungen kommt, interessiert das Betriebssystem überhaupt nicht. Es stellt lediglich die Verbindung zu einer bestimmten IP Adresse her
Das stimmt zwar Prinzipiell aber jeder AdBlocker greift hier ja bereits ein. Allerdings bisher im Browser, also auf der Anwendungsebene. Doch Firewall, Virenscanner u.a. stecken tiefer im System drin und können und werden ebenso Verbindungen blockieren wenn sie diese als Gefährlich einstuften – nach ihren aktualisierten Listen die sie vom Hersteller als Updates bekommen. Viel anders wäre es hier auch nicht, nur das eben nach der Kategorie Jugendschutz „gefiltert“ werden müsste. Das mag einerseits weniger schwierig (Domainfilter) sein kann andererseits aber auch weniger Trivial sein oder wirken (Overblocking). Und von DOT/DOH mal abgesehen obliegt es klassisch dem OS eine IP raus zu finden, anhand einer übergebenen Domain. Und dort kann/wird dann eben Blockiert. Der Browser ist da nur ein Nutzer des OS wie jedes andere Programm. Man muß dann halt weit genug denken und dem so Eingeschränkten Nutzenden Kind nicht die Möglichkeit geben VPN oder DNS-Resolver zu ändern oder andere Wege (DOH,DOT) nutzen zu können.
Wenn die Eltern dann den One-Klick „Schlüssel“ zum (Ent)Sperren erreichbar herum liegen lassen sind sie ebenso selbst schuld wie jetzt eigentlich auch schon – wenn sie den Medienkonsum des Kindes ungeregelt zuließen. Diese Einschränkung ist dann auch keine andere Bevormundung wie einem nicht volljährigen ohne Führerschein den Autoschlüssel nicht verfügbar zu machen. Dennoch fordert m.W. kein Jugendschützer einen Internetführerschein für Kinder – oder Eltern! Oder doch?
Ein Kinderschutz im OS der eine Domain anhand ihres Namens blockiert wird m.E. nicht unwirksam nur weil man einen anderen Resolver einstellt. Denn der Weg ist üblicherweise so das der Browser den namen beim OS ein wirft, das sucht dazu die zugehörige IP; über DNS-Server und leitet die Antwort an den Browser weiter. Und DER nutzt diese IP dann für den Verbindungsaufbau. Sperrt das OS die Auflösung der Domain in eine IP so kommt der weitere Vorgang überhaupt nicht (so) weit(er), kurz: Es gibt keine Verbindung und damit auch keinen Abruf von Daten oder etwas das noch weitergehend zu sperren oder analysieren wäre. Wichtig ist eben das dieser Schutz eine aktuelle Liste von zu sperrenden Domains erhält – und die domain über die er diese bezieht nicht etwa auch „gesperrt“ würde. Aber auch das dürfte wohl unabhängig davon funktionieren welchen DNS man eingestellt hätte.
Als nächstes wird dann verboten, dass Benutzer diesen „Schutz“ entfernen können. Damit gibt’s dann nur noch Geräte mit Windows, iOS oder Android und ohne root-Zugriff, um das zu ändern.
Dann möchte ich doch mal sehen, wie sie Linux Systeme dazu zwingen wollen.
Die Hersteller werden haftbar gemacht, keine solchen Geraete oder so nutzbare Geraete in den Verkehr zu bringen, fertig. Die Infrastruktur ist da, die bestehenden certificates fuer die Installation von Linux kann man ignorieren oder im naechsten BIOS/FW update sperren.
Dann bin ich ja froh das ich noch alte Hardware ohne diesen ganzen UEFI-Scheiß besitze, auf der moderne Linux Distributionen installiert werden können.
Man muss gar niemanden zwingen. Es gibt eine Unmenge „Kinderschutzlösungen“ für Linux.
Da können Eltern dann ihre Sprößlinge aufs Internet loslassen und sich Mord und Totschlag im Abendprogramm anschauen, ganz ohne sich um die „Kleinen“ kümmern zu müssen.
Dummerweise werden böse Onkel im Internetnetchat des sozialen Netzwerks nicht von der Technik erfasst. Meine Tochter beim Versuch ihr Medien- und Netzwerkkompetenz beizubringen, auf einer harmlosen blöden Internetseite, als sie ca. 14 war: „Was interessiert mich dieser Scheiß!“
Ich habe das lange (offen) kontrolliert und nachgefragt, was sie interessiert. Fazit: bin stolz auf sie.
TL;DR: Jugendliche sind nicht so dämlich, wie manche meinen…
> Jugendliche sind nicht so dämlich, wie manche meinen…
Aussagen, Jugendliche betreffend, sind deshalb problematisch, weil Jugendliche keine heterogene Gruppe sind, und sehr unterschiedliche Voraussetzungen für (Nicht-)Dämlichkeit mitbringen.
Das Problem von Dämlichkeit wäre anhand von Kriterien zu quantifizieren, um eine qualifiziere Aussage treffen zu können.
Arbeitshypothese: Die Äpfel (der Nachwuchs) fallen weiterhin vom Stamm, aber wie weit können sie rollen, wenn sie auf unterschiedlich schiefe Ebenen fallen? Verrotten sie als Fallobst, landen sie in der Most-Presse, werden sie als Tafelobst eingesammelt, … ?
Meine Aussage war nur, dass sich Eltern, Schulen, wir alle, um die „kleinen“ kümmern müssen.
Scheuklappen sind kontraproduktiv.
Und wenn Web-Inhalte tatsächlich Menschen schädigen, dann gehören die zugemacht. Dazu Gesetze zu machen ist aufgabe des Staates und nicht eines Jugendmedienstaatsvertrags. Entgegen der Aussagen von Politik und Polizei ist Löschen (statt Sperren) nachweislich möglich und effektiv.
> Meine Aussage war nur, dass sich Eltern, Schulen, wir alle, um die „kleinen“ kümmern müssen.
Scheuklappen sind kontraproduktiv.
Vollste Zustimmung! Doch das „Kümmern“ gelingt Teilen von Eltern und dem sog. Bildungssystem immer weniger. Insofern ist die Forderung ja richtig, aber das Scheitern findet in der Realität statt.
Es reicht nicht, nur (wohlfeile) Forderungen zu rufen, um sich selbst besser zu fühlen. Halbwegs kompetente Menschen müssen auch in der Lage sein, das jeden Tag leisten zu können. Doch warum geschieht das nicht in dem Ausmaß, wie es nötig wäre? Wir (als Land) können es uns nicht leisten, große Teile unserer Jugend einer Wohlstandsverwahrlosung zu überlassen.
Joachim, ich schätze Deine „Ergänzungen“ hier.
Aber verstehe ich das jetzt richtig:
Der Filter greift nur dann wenn der Elternteil (als Admin) diesen Filter bei dem Konto des Kindes (als einfacher User) einstellt?
Für das Admin- Konto gilt er nicht. Ebenso für normale Nutzerkonten, bei denen der Admin diesen Filter nicht aktiviert hat.
Bzw analog bei Android usw mit FamilyLink
Was ist denn dann neu zu den ganzen „Jugendschutzmodi“, die es heute schon gibt, außer dass das hier jetzt dann wohl eine Ein-Klick-Lösung für den DAU werden soll?
Ich würde es, trotz möglicher Wirkungslosigkeit, am ehesten als Proof of Concept verstehen. Jetzt wurde gezeigt, dass der Staat durchsetzen kann, Inhalte auf Ebene des Betriebssystems der privaten Geräte von Nutzer*innen konkret regulieren kann. Damit steht womöglich der Weg für weitere Regulierungen auf dieser Ebene offen, zum Beispiel per Urheberrechtsfilter oder politische Meinungsfilter aber auch Client Side Scanning direkt auf den Betriebssystemen. Das dürfte der Sinn hinter diesem Vorgehen sein.
Vielleicht wird „by default“ auch ein Altersnachweis benötigt um überhaupt als Elternteil zu gelten, was bedeutet, dass Computer mit Betriebssystemen zukünftig nur mit einer eindeutigen Identifizierung eingerichtet werden können.
>“Ein Betriebssystem kann per se keinen Pornofilter haben, denn was als Payload über die Verbindungen kommt, interessiert das Betriebssystem überhaupt nicht.“
Das kann ich so nicht stehen lassen.
Sicher können Betriebssystementwickler diese Funktion tief im OS verankern, soweit dass auch gespeicherte Bilder auf deren Inhalt analysiert werden. Gelöscht oder gesperrt werden. Ohne auszuschweifen ist es nicht lange her, da gab es den Aufreger bei Apple mit der Bildanalyse. Was „AI“ Funktionen im Browser alles durchsetzen können oder gar über die GPU selber.
Das OS ist aber kein Browser und das funktioniert nur wenn die Mechanismen das OS mit dem Browser funktionieren.
Es wirft zudem Zentrale Fragen auf, wer erstellt und prüft diese Sperrlisten? Welche Daten werden dabei gesammelt und ausgeleitet? Werden die Inhalte analysiert oder nur die Domain gesperrt? Wer übernimmt das Risiko wenn doch etwas durchrutscht? Eltern wollen dann die Verantwortung an Apple,MS abgeben? Ich halte das Verfahren für Arg rechtswidrig, da es auch in Grundrechte von Kindern eingreift und die Verantwortung auf die Hersteller der Betriebssysteme verlagert wird. Weshalb ist Linux ausgenommen? Werden jetzt alle Linuxrechner aus Schulen entfernt weil sie die Voraussetzungen nicht erfüllen????
„Das OS ist aber kein Browser und das funktioniert nur wenn die Mechanismen das OS mit dem Browser funktionieren.“
Trivial. Jeder OS Hersteller hat auch einen Browser dabei. Bei Monopolvorwürfen das API publizieren, nur noch konforme Browser signieren, nur noch signierte Programme ins Netz lassen. Den voll kontrollierten walled garden hätten Microsoft, Apple und Google ohnehin gerne, und entsprechende gesetzliche Anforderungen räumten die nichtkommerziellen Alternativen aus dem Feld.
Mal kurz überlegen was dies bedeuten würde, man könnte in den Schulen keinem Kind mehr einen Raspberry pi in die Hand drücken. In anbrachtet das das solche Systeme immer kleiner und Leistungsfähiger werden das dass ganze eine Nonsens. Denn genau wie das umgesetzt werden soll schweigt sich die Politik aus. Man lädt das Thema einfach auf andere ab und hat überhaupt keine Ahnung welchen Kollateralschaden man damit erzeugt. Kein Lehrer müsste die Verantwortung übernehmen wenn Kinder mit dem RPI auf ungeeignete Seiten gelangen und genau deswegen werden solche embedded Rechner aus den Schulen verschwinden müssen. Die Digitale Erfahrung auch mit Freien OS wird den Kindern entzogen., weil die IT nicht sicherstellen kann oder will das solche Seiten blockiert werden. Gelingt es den Kindern doch sind Apple oder Microsoft schuld, die Politik denkt eben einfach!
Sie übersehen die bereits bestehenden Aufsichts- und Schutzpflichten der Schule.
Ansonsten ist das Gerät ohne freien Internetzugang kein Problem, und sollte im Schulkontext ohnehin in einer Lab-Umgebung Verwendung finden.
Also der Kompromiss bleibt hinter dem zurück was alle Betriebssysteme (außer linux-Derivate) schon bieten. Einen aktivierbaren Jugendschutzfilter mit Altersklassifikation. Was ist jetzt neu oder anders? Von der eigentlichen Idee (standardmäßig auf Systemebene aktiviert mit geheimer Sperrliste) ist nichts mehr übrig.
Immerhin setzt der Vorschlag daran an, Eltern Werkzeuge zu geben, ihre Kinder zu schützen, anstatt das Internet für alle weniger frei zu machen. Bleibt zu hoffen, dass kleinere Linux-Distributionen damit in Ruhe gelassen werden, die sicher nicht die Ressourcen haben, so etwas umzusetzen.
„Immerhin setzt der Vorschlag daran an, Eltern Werkzeuge zu geben, ihre Kinder zu schützen, anstatt das Internet für alle weniger frei zu machen.“
Leider nein: der Vorschlag setzt an, verpflichtende Filtermaßnahmen vorzuschreiben. Wenn die Infrastruktur erstmal implementiert ist, kann das problemlos ausgeweitet werden. Verpflichtende Altersverifikation steht schon vor der Tür, Identifizierung ist trivial nachrüstbar.
Der wirksame Kinderschutz ist längst eingebaut: jedes Betriebssystem hat Benutzerverwaltung mit Zugriffsschutz, das Kind kann ein herumliegendes Gerät nicht einfach nutzen.
Wenn ich den Text richtig lese geht es (erst mal) um Microsoft (Windows) Apple (IOS, MacOs) und Google (Android u.ä.) und da um NEUE Geräte ab 2027. Linux oder andere Alternativen lese ich nirgends. Die dürften demnach überhaupt (noch) nicht auf dem Schirm sein. Und warum die „Betroffenen“ sich da jetzt aufregen sehe ich auch nicht wirklich da sie m.E. eh schon Schutzfunktionen integriert haben. Und die wohl leichter auf eine Schnelle-Sichere (DAU-Kompatible) Methode aktualisiert werden könnten. Technisch sicher kein Problem, wenn man nicht Kernfunktionen des OS (Beispiel Win11) verrotten lässt.
Als Ansatz an sich ist das eigentlich die Richtige Stoßrichtung das man die Alterskontrolle und Erlaubnis erwachsenen-Inhalte zu erreichen auf dem Endgerät einrichtet. Aber wenn das kommt ist damit defacto alles weitere Obsolet. Es braucht dann keine Verpflichtende Alterskontrolle auf Webseiten mehr, keine Ausweiskopien o.a. keine Chatkontrolle oder Clientside-Scanning. Das Gerät wird auf das Alter des Kindes eingestellt, evtl. noch ein Positiv und Negativ-Eintrag angepasst und dann dauerhaft Verriegelt, Fertig. Und nach ein paar Jahren und neuer Geräte sollte das Problem Alterskontrolle durch Erfolgreichen Jugendschutz erledigt sein.
Sollte… wenn nicht doch noch andere Intentionen dahinter stünden. Aber wenn dann die o.g. Forderungen weiter gestellt werden entlarvt das die Forderer m.E. als Schwindler. Warten wir’s ab!? ;-) Wenn dann einer mault die Zugriffszahlen der inkriminierten Portale seien nicht auf Null runter der outet sich als Religiöser Eiferer oder Moralapostel. Aus der Ecke erwarte ich dann auch Forderungen danach OpenSource (Linux, Firefox u.a.) die gleiche Zwangsjacke an legen zu wollen oder dies gar noch Radikaler (für jeden, auch für „Admin“) ein zu führen.
Wer sagt denn das Linux Desktops keine Kindersicherung haben könnten? Eine Kurze Suche ergibt einen Treffer für KDE, Kodi und einige weitere Projekte. Außerdem ist es OpenSource. Wenn eine Kleine Distri so etwas nicht selbst macht kann sie immer noch ein solche Projekt integrieren – wenn es nicht schon im Verfügbaren Desktop enthalten ist.
Jugendschutzmodus ist eigentlich das einzig Sinnvolle. Dann kann man den ganzen anderen Scheiß wieder abschaffen. Hüstl.
Wie es wohl werden wird?
Also werden die Leute dann oft veraltete Betriebssysteme verwenden oder auf solche ausweichen wo man den Kernel selber zusammenstellen kann. Dort wird es dann ebenfalls oft lange dauern bis diese aktualisiert werden. Mal schauen, was daraus erwächst.
Interessant ist auch wie da VMs und getunnelte Datenübertragung behandelt werden sollen.
Alles in allem sehe ich das als Schnüffel- und Zensurtool.
Gore und brutalste Gewaltdarstellungen: I sleep
Menschen die das natürlichste auf der Welt machen: ALAAAAAAAAAAAAAAAAAARM
„Gore und brutalste Gewaltdarstellungen: I sleep“
Sie haben so wenig Wissen über Jugendschutzvorschriften in Deutschland? Sind Sie sich sicher, sich damit eine Meinung leisten zu können?
Was? Du kannst dir die brutalsten Spiele auf Steam kaufen ganz ohne Altersverifikationssystem. Die Pornospiele sind komplett ausgeblendet. Auf YouTube findest du Videos von Spielen die erst ab 18 freigegeben sind und ansonsten auch brutalste Szenen aus Filmen.
Wo bleibt denn da der ganze Aufwand?
Steam will keine Altersverifikation durchführen, auch nicht für uralte Accounts. Daher ist Pornographie und z.T. Angrenzendes dort blockiert. Spiele für Deutschland sind oftmals nicht in der unzensierten Version vorhanden, das ist tatsächlich auch bei Gewalt so. Das mag z.T. andere Gründe haben, z.B. Verkaufszahlen in Deutschland.
Man muss sich versuchen vorzustellen, worum es hierbei insgesamt gehen könnte und dass der (sicherlich: sehr notwendige) Kinder- und Jugendschutz nicht das alleinige Motiv hierbei ist, bei manchen Beteiligten ist er wahrscheinlich nur eine Schutzbehauptung für deren ganz anders gelagterte politische und ökonomische Interessen. Warum also, sagen wir mal, dreht man solcher Art „Industrie“ wie der globalen Pornobranche nicht einfach den Geldhahn zu, wenn man Kinder wirksam davor schützen möchte? Statt dessen die Kontrolle der potenziellen Konsumenten an BigTech zu delegieren, wie es der reichlich fantasielosen Real-Politk vorschwebt, wird lediglich neue, dystopische Geschäftsmodelle erzeugen, welche die ohnehin immer geringer werdende Wahlfreiheit im digitalen Bereich weiter einschränken wird – auf dass die Kontrolle letztlich total werden wird. Das ist vor allem gut für Konzerne, Monopole. Und für Politiker, die deren Interessen vertreten und sich dabei möglichst nicht auf die Finger schauen lassen wollen von den dergestalt Kontrollierten.
Die Bürger bekommen was sie wählen.
Ich habe den Pornofilter aber nicht gewählt, also will ich auch nicht, dass dieser kommt.
Porno ist schlechter für Kinder als Werbung oder sonst ein Betrugsversuch? Interessante Idee.
Das ist kein Zuspruch für Porno für Kinder, ganz im Gegenteil. Aber wo ist das Verhältnis?