Während sich die Mär vom Ideal eines besinnlichen Jahresendes hartnäckig hält, ist der Dezember für uns so ziemlich die anstrengendste Zeit des Jahres. Es fehlen immer noch jede Menge Euros, um uns ausfinanzieren, weil Menschen nun einmal traditionell eher zum Jahresende spenden. Es müssen Texte vorproduziert werden, damit ihr auch über die Weihnachtsfeiertage was von uns lesen könnt und nicht auf dem Trockenen sitzt. Und dann, als Sahnehäubchen, sind viele von uns auch noch auf dem Chaos Communication Congress. Halten und hören Vorträge, schmieden neue Pläne und Kontakte und lernen jede Menge Neues dazu.
Auch wenn es stressig war – der Dezember war dann zum Glück doch meist geprägt von diesem positiven sogenannten Eustress. Der heftet einem so kleine Flügelchen an, mit denen man dann ganzen Berg an Aufgaben überwinden kann. Und dabei hatten wir zwischendurch jede Menge Spaß und das lag nicht zuletzt an unserer Bullshit-Busters-Spendenkampagne. Dabei haben wir gelernt: Wenn wir eines so richtig gut können, dann ist es, uns selbst nicht zu ernst zu nehmen.
Im Overall und mit selbstgebastelten Accessoires ausgestattet Videoclips drehen und uns dabei zum Obst machen? Kein Problem! Mit dem Feuerlöscherschlauch gegen Cookie-Monster und Chatkontrolle antreten? Natürlich! Einen ernsthaften Spendenaufruf in die Kamera sagen, während man so aussieht, als hätte einen die 80er-Zeitmaschine ausgespuckt? Ok, das hat nicht geklappt. Was stattdessen dabei rausgekommen ist, fanden wir dann aber auch ziemlich gut: „Wir können alles. Außer Werbung.“
Es war uns ein Fest. Und dank eurer Unterstützung konnten wir wieder die Million knacken. Und so frohgemut in ein neues Jahr starten. Die Pläne gehen uns nicht aus, der Humor auch nicht. Dass ihr uns das ermöglicht, dafür danken wir euch sehr!
Die harten Zahlen
Der Dezember ist für unsere Finanzen der aufregendste Monat im Jahr. Jeden Tag sichten wir die Spendeneinnahmen und versuchen eine Tendenz im Vergleich zur Vorjahresentwicklung abzulesen. Dank eurer verlässlichen Unterstützung haben wir beachtliche 317.580 Euro an Spenden eingenommen. Mit dem nicht steigerbaren Ausruf unserer Finanzbuchhalterin gesprochen: Das ist mega! Insgesamt belaufen sich unsere Einnahmen im Dezember auf 318.480 Euro. Aus dem Merch-Store erhielten wir etwas mehr als 400 Euro.
Bei den Ausgaben liegen wir bei den Personalkosten mit 83.787 Euro über dem Jahresdurchschnitt. Wir haben beschlossen, den im September an uns ausgezahlten Verlagsanteil der VG Wort als Einmalzahlung vor allem an die Nichtredaktionsmitglieder auszuschütten. Dies soll einen gewissen Ausgleich im Team schaffen, da die Redaktionsmitglieder alljährlich individuelle Ausschüttungen direkt von der VG Wort erhalten. Wer uns kennt, weiß, dass wir Einheitslohn zahlen.
Die Raumkosten bilden mit knapp 3.000 Euro nicht die volle Büromiete in der Boyenstraße ab, für die wir monatlich circa 4.760 Euro zahlen. Zum Jahresende haben wir eine Vorauszahlung für nicht benötigte Reparaturen von etwas mehr als 2.280 Euro aus den Mietzahlungen für die vorherigen Büroräume zurückerhalten. Zudem haben wir noch rund 500 Euro für die Ausstattung der neuen Büroräume ausgegeben.
Die Höhe der Fremdleistungen mit 21.121 Euro ist ungewöhnlich hoch. Das liegt zum einen an der Abrechnung von freien Autor:innen für mehrere zurückliegende Monate, an den fortan monatlichen Kosten einer für die Entwicklung von WordPress beauftragten Agentur sowie den einmaligen Ausgaben für die Netzwerkinstallation in den neuen Büroräumen. Zudem haben wir letztmalig die Unterstützung unseres Steuerberatungsbüros für die Einarbeitung in der Finanzbuchhaltung in Anspruch genommen. Die Aufwendungen für unseren Betriebsbedarf sind mit rund 1.400 Euro unauffällig. In den Kosten für Reisen und Bewirtung von 1.135 Euro sind die Ausgaben für unsere Jahresendfeier enthalten. Die Fortbildungskosten von etwa 2.760 Euro setzen sich aus den Rechnungen unserer Schreibtrainerin für alle Workshops im Jahr 2023 zusammen.
An Versicherungen haben wir lediglich 65 Euro für eine Nachberechnung aufgewendet. Die Ausgaben für Verwaltung und technische Infrastruktur des Büros fallen mit etwa 5.255 Euro im Dezember höher aus. Das liegt an den Kosten des Steuerberatungsbüros für den Jahresabschluss 2022 in Höhe von 2.466 Euro.
Aufgrund der hohen Einnahmen aus der Spendenkampagne liegen die Kosten für den Zahlungsverkehr mit etwas mehr als 2.260 Euro erwartbar weit über dem Jahresdurchschnitt. Unterm Strich beenden wir den Dezember erfolgreich mit einem Ertrag von 197.645 Euro. Das ist ein gutes Polster, um die nächsten Monate mit routinemäßig weniger Spendeneinnahmen zu überbrücken.
Noch ein Hinweis am Ende: Ab 2024 werden wir den Transparenzbericht von monatlich auf quartalsweise umstellen. Unsere Ausgaben setzen sich aus etwa 70 Prozent Personalkosten und etwa 30 Prozent Sachkosten zusammen, wobei uns die Sachkosten für die monatliche Darstellung als zu volatil erscheinen. Einige unserer freien Autor:innen schreiben zum Beispiel vorzugsweise alle drei Monate Rechnungen. Auch bei den technischen Dienstleistungen versprechen wir uns mittels der Darstellung der Kosten über drei Monate belastbarere Aussagen, als wenn wir monatliche Ausreißer erklären.
Insgesamt kommen die Berichte alle Vierteljahre auch unserer eigenen Haushaltsplanung näher, in der wir nicht planbare monatliche Schwankungen der Kosten über das Jahr verteilen. Die Veröffentlichung des Transparenzberichts für das erste Quartal 2024 planen wir für Ende Mai. Wir freuen uns schon jetzt über eure Rückmeldungen!
Danke für Eure Unterstützung!
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Unseren Transparenzbericht aus dem November findet ihr hier.
Vielen Dank an euch alle!
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