#287 Off The RecordDer provokante Plan hinter den pinken Plakaten

Neonpinke Plakate, knallgelbe Frakturschrift. In diesem Jahr drehen wir auf. Wir sagen: Grundrechte zuerst. Wir fordern die „volle Härte“ der Zivilgesellschaft. Das ist auch dem BND nicht entgangen. Im Podcast geben Ole und Daniel Einblicke hinter die Kulissen der aktuellen Spendenkampagne.

Symbolbild – Montage: netzpolitik.org


netzpolitik.org ist bekanntlich kein Druckerzeugnis, aber dieses Jahr machen wir Druck: Mit Plakaten und Bannern, Postkarten und Stickern verlassen wir den virtuellen Raum und gestalten den öffentlichen.

Der grassierenden Politik der Ausgrenzung halten wir damit den Spiegel vor, mit Papier und Klebstoff. Und mit Parolen, die aus Hetze so etwas wie Hoffnung machen: Grundrechte zuerst. Millionenfach verschlüsseln. Geheimdienste raus – aus dem Schatten.

Zugleich macht die Kampagne auf die klaffende Lücke aufmerksam, die gestopft werden muss, damit wir unsere Arbeit nächstes Jahr fortsetzen können. Mehr als 300.000 Euro fehlen uns noch, jeder Euro hilft.

Ausgedacht haben sich das ganze, unter anderem, Ole aus aus dem Team Kreation und Daniel, Co-Chefredakteur von netzpolitik.org. In unserem Hintergrund-Podcast „Off The Record“ lassen sich die beiden zur Kampagne löchern und legen den Prozess dahinter offen:

Warum ausgerechnet pink? War diese schaurige Frakturschrift wirklich nötig? Und was war das eigentlich für eine sonderbare Begegnung, als beim Fotoshooting mit dem „Geheimdienste-raus“-Banner plötzlich BND-Angestellte auftauchten und das Gespräch suchten? – Viel Spaß beim Hören!

In dieser Folge: Daniel Leisegang, Ole Sommer und Sebastian Meineck.
Produktion: Serafin Dinges.
Titelmusik: Trummerschlunk.


Hier ist die MP3 zum Download. Wie gewohnt gibt es den Podcast auch im offenen ogg-Format.


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10 Ergänzungen

      1. Mein erster Eindruck war, dass hier rechte Werbung am Start ist und ich fühlte mich sehr unwohl. Auf die Inhalte habe ich dann gar nicht mehr geachtet.
        Ist das so gewollt?!?

        1. Volle Unterstützung von mir!
          Ich denke das gleiche und empfinde das gleiche!

          Wegen diesem xxxxxxß gibt es keine Spende mehr von mir!

      2. Die Plakate erwecken den Anschein einer Kampagne aus dem rechts-aussen-Lager. Wer NP nicht gut genug kennt, verortet Euch damit im rechten Sumpf. Und nicht jeder bringt die Voraussetzungen für intellektuelle Flexibilität mit, um das zu durchschauen.

        Ist es Euch das wert, bei Menschen diesen (falschen?) Anschein zu erwecken?

        Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass diese (teure) Kampagne so wahrgenommen und bewertet wird: „Da hat Netzpolitik.org eine wirklich super kluge und wirksame Aktion gemacht!“

        1. Fraktur würde ich jetzt nicht per se mit Nazis verbinden. Es gibt genug Fraktur die übriggeblieben ist und älter als die Nazis ist.

          Sie steht eigentlich mit der guten Alten Zeit in Verbindung, was auch immer die war. Die S-Bahn-Steige des Bahnhofs Wannsee haben Fraktur-Namens-Schilder, die meisten stammen von der BVG aus den 80. Jahren. Der Fernbahnsteig ist mit Fraktur-Schildern gepflastert, und die hingen dort nicht zu Reichsbahnzeiten, dass heißt die sind keine 30 Jahre alt. Und niemand verbindet dies mit Nazis. Das beste ist ja, dass gerade die Nazis, obwohl sie Fraktur so toll fanden, Fraktur dann als „Judenlettern“ abgeschafft haben.

  1. Ich deute das als ziemlich gelungene Satire auf die autoritäre Wende, die sich ab Beginn dieses Jahrzehntes und dieses Jahr wohl besonders sichtbar bis tief in linksliberale Kreise hineingefressen hat. Vor diesem Hintergrund bin ich auch sehr dankbar, nicht nur für Eure unermüdlich gute Arbeit sondern dass ihr euch bzw. euren Ansprüchen treu geblieben seid. Auch wenn ich wohl Ursachen, Intentionen und Folgen der Entwicklung zur autoritären Überwachungsgesellschaft in einigen Fällen anders analysieren und anders politisch interpretieren würde, so seid ihr doch in den meisten wichtigen Dingen absolut „on point“. Was mir nicht nur Worte wert ist.

  2. schade, dass zumindestens das bild oben mit den 7 plakaten wohl eine schlechte montage ist – gibt’s die plakate wirklich? hingen die mal irgendwo? ich habe leider keines gesehen (komme aber auch selten beim BND vorbei). ihr sagt ja selbst, so eine aktion sei teuer, habt ihr uns einen bären aufgebunden?

    1. Wir haben die Mockups produziert, bevor die Plakate auch plakatiert wurden. Es gibt sie wirklich und sie hängen auch an verschiedenen Stellen in der Stadt.

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