re:publica 2023Eine Programmvorschau auf Menschenrechte, Klima und Cash

Am Montag beginnt in Berlin die diesjährige re:publica-Konferenz. An drei Tagen wird eine Vielzahl netzpolitischer Themen unter dem Motto „CASH“ diskutiert. Wir geben einen kleinen Ausblick auf das Programm.

Luisa Neubauer spricht auf der Bühne der re:publica 2022
Was sind uns Menschenrechte und Klima wert? Dieser Frage widmet sich die diesjährige re:publica. CC-BY-SA 2.0 re:publica

Die re:publica ist die größte Konferenz für die digitale Gesellschaft in Europa und findet kommende Woche zum 17. Mal in Berlin statt. Unter dem Motto „CASH“ geht es dieses Jahr darum, wie Geld die Gesellschaft und das Klima beeinflusst. Aber auch Themen wie Datenschutz, digitales Recht und KI sind wie gewohnt in vielen Veranstaltungen vertreten.

Wie in den letzten Jahren werden Aufzeichnungen der Bühnen-Vorträge im Anschluss hochgeladen. Nicht online zu bekommen sind hingegen die Expo, Kunstinstallationen, Workshops und das Networking mit Gleichgesinnten.

Wir haben eine Auswahl einiger netzpolitisch relevanter Veranstaltungen hier zusammengetragen. Bei manchen davon sind auch Autor:innen von netzpolitik.org als Sprecher:innen oder Moderation beteiligt. Dies ist natürlich nur ein Bruchteil der Vorträge und Diskussionen, die vollständige Liste findet ihr in der Programmübersicht.

Montag, 5. Juni 2023

11:15 – 12:15 Meredith Whittaker: „AI, Privacy, and the Surveillance Business Model“

13:45 – 14:30 Markus Beckedahl: „Ein besseres Internet ist immer noch möglich“

13:45 – 14:45 Thuy Nga Trinh und Alvar Freude: „Informationeller Kapitalismus: Das Milliardengeschäft mit Daten und Datenschutz als Digitalisierungsschutz“

13:45 – 14:45 Workshop mit Julia Meisner und Linda Schwarz: „Ethische KI – aber wie?“

13:45 – 15:15 Tutorial mit Juliane Chakrabarti, Julia Bauer und Christina Hübers: „Weiblich gelesen und im Netz bedroht – Selbstschutz, digitale Zivilcourage und Moderation für ein Netz ohne Hass“

15:00 – 16:00 Björn Ommer: „Generative KI – schöne neue Welt?“

16:15 – 17:15 Ulf Buermeyer und Marina Weisband: „Zwischen DSA und Digitalem Gewaltschutzgesetz, oder: Was Betroffene von digitaler Gewalt (bislang nicht) bekommen“

17:30 – 18:30 Panel-Diskussion mit Julia Hildebrand, Philip Banse, Ingo Dachwitz und Linda Rath: „Am Tropf der Plattformen – Wie sieht ein werteorientiertes Tech-Stack aus?“

18:00 – 18:30 Helene Hahn und Bijan Moini: „Und täglich grüßt das Murmeltier: Wie der Deutsche Bundestag systematisch die Verfassung verletzt – am Beispiel des BND-Gesetzes“

18:00 – 18:30 Malte Engeler: „Was würde Karl Marx zur Datenschutz-Grundverordnung sagen?“

18:45 – 19:15 Jan Rau und Josefa Francke: „Rechtsextremismus im Internet. Was wissen wir und was können wir tun?“

 

Dienstag, 6. Juni 2023

10:00 – 10:30 Leonhard Dobusch: „Neues aus dem ZDF Verwaltungsrat“

10:00 – 11:00 Meetup mit Julia Kloiber und Geraldine de Bastion: „Forderungen für eine digital-souveräne Gesellschaft“

10:30 – 11:00 Sina Laubenstein und Benjamin Lück: „5 Schritte zur gerichtlich angeordneten Accountsperre für Betroffene digitaler Gewalt“

11:00 – 12:00 Panel-Diskussion mit Christiane Rohleder, Dirk Freytag, Lina Ehrig, Mario Martini und Ingo Dachwitz: „Einwilligung als „Cash“ Online-Design zwischen Dark Patterns und Verbraucherorientierung“

11:15 – 11:45 Constanze Kurz: „Ausmaß der Enthüllungen: 10 Jahre Snowden“

13:45 – 14:15 Konversation zwischen Markus Beckedahl und Volker Wissing: „Wie gehts der Digitalstrategie?“

13:45 – 14:45 Panel-Diskussion mit Lea Beckmann, Matthias Monroy, Milena Zajovic und Andreas Grünewald: „Tracked, read out, destroyed: smartphones of people on the move in the focus of state authorities“

16:45 – 17:15 Julian Jaursch: „Deutschland sucht den „Digital Services Coordinator“: Wie eine starke Plattformaufsicht aussehen sollte“

17:30 – 18:30 Elina “khaleesi” Eickstädt und Erik Tuchtfeld: „Wer nichts zu verbergen hat, hat nichts zu befürchten: Jahr 1 der politischen Diskussion um die Chatkontrolle“

18:45 – 19:15 Julia Kloiber und Daniel Motaung: „Content Moderation: Exploitation as a Service“

20:00 – 20:30 Sebastian Meineck: „Anonyme Pornos in Gefahr: Was Pornoseiten aus kleinen Nackt-Communitys lernen können“

 

Mittwoch, 7. Juni 2023

10:00 – 11:00 Panel-Diskussion mit Lea Frühwirth, Rita Jonušaitė, Heather Dannyelle Thompson und Cathleen Berger: „Going forward disinformation will have a price tag, or: What the EU’s Digital Services Act will bring“

11:15 – 11:45 Barbara Wimmer: „9,99 Euro für magische Wichs-Avatare“

11:15 – 12:15 Panel-Diskussion mit Theresa Züger, Aline Blankertz, Chris Piallat und Ingo Dachwitz: „Public interest on my mind. Gemeinwohl für die digitale Gesellschaft“

11:45 – 12:15 Christina Dinar und Fabian Wiedel: „Digital Streetwork – endlich eine Lösung für viele Social-Media-Probleme?“

13:45 – 14:45 Panel-Diskussion mit Misbah Khan, Anna Kassautzki, Bianca Herlo und Elisa Lindinger: „Today is gonna be the day: Auf dem Weg zu einer feministischen Digitalpolitik“

15:00 – 15:30 Daniel Thilo Schroeder, Stefan Brenner: „Die 5G-Apokalypse: Blick auf ein Digital Wildfire und seine Entstehung“

15:30 – 16:00 Kai Dittmann und Sylvia Hartmann: „Weltrettung 2.0: Was wir vom Klimaschutz für die Grundrechte in der digitalen Welt lernen können“

16:15 – 17:15 Miro Dittrich und Josef Holnburger: „Where’s the Money at? Über welche Wege sich Verschwörungsideolog:innen und Rechtsextreme finanzieren.“

16:15 – 17:15 Panel-Diskussion mit Roos Hopman, Franziska Peter, Nora Sagel, Judith Faßbender und Freia Kuper: „Data Care – Who is cleaning, sorting and maintaining data?“

16:45 – 17:15 Panel-Diskussion mit Sandra Wachter, Philipp Hacker und Matthias Spielkamp: „ChatGPT & Co – gepimpte Auto-Vervollständigung oder Code Red für die Gesellschaft?“

17:30 – 18:00 Vanessa Beule und Arne Orgassa: „Polarisierung überwinden: Warum es öffentlich-rechtliche Algorithmen braucht – konkurrenzfähig und Open Source“

Tickets für die re:publica sind noch verfügbar. Ein Ticket ohne Ermäßigung für die drei Tage kostet 299 Euro. Das Programm auf der Hauptbühne (Stage 1) wird darüber hinaus kostenlos auf der Website sowie auf YouTube live gestreamt.

Offenlegung: Die re:publica wurde von Markus Beckedahl mitgegründet, unser Kollege Ingo Dachwitz hat in diesem Jahr ehrenamtlich im Track-Team „Politik und Gesellschaft“ der Veranstaltung mitgewirkt.

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3 Ergänzungen

  1. Ein Aufruf der Bundespolizei an Zugpersonal in Norddeutschland, Informationen über vermeintlich linke Fahrgäste zu liefern, sorgt für harsche Kritik. MitarbeiterInnen der Nordwestbahn sollten unter anderem auf „Dreadlocks“ und „alternatives Aussehen“ achten.

    In der internen Anweisung an das Zugpersonal heißt es wörtlich: „Laut Bundespolizei sind linke Personen an folgenden Merkmalen bzw. Aussehen zu erkennen: Alternatives Auftreten bzw. Aussehen, evtl. mit Dreadlocks, links orientiert, besonders häufig auch Studenten, Personen, die der ‚Öko-Szene‘, ‚Grünen-Szene‘ oder Generation-Z zuzuordnen sind.“

    https://taz.de/Bundespolizei-sucht-nach-Linken-in-Zuegen/!5938252/

    1. Wenn man sich die Teilnehmerdichte an Politikern, Beamten und Amtstraegern anguckt, ist das eine mehr als staatstragende Veranstaltung.

  2. Danke schön !

    Ich will außerdem auch noch hierhin am Dienstag, 18 Uhr : https://re-publica.com/de/session/assange-belmarsh-snowden-moskau-auswirkungen-auf-whistleblowing-und-pressefreiheit
    (Stage 6)

    Und der „verfassungsblog“ könnte auch interessant sein vielleicht: (Montag, 18:45 , Stage 6) : https://re-publica.com/de/session/vb-commons-wissenschaftspublishing-wissenschaftsfreiheit-wissenschaftsblogs

    und dann möchte ich noch etwas über die eID lernen, Mittwoch, 13 Uhr (LightningBox2): https://re-publica.com/de/session/digitale-identitaeten-wie-passen-eid-und-die-europaeische-digital-identity-wallet-zusammen

    …und dann frage ich mich, ob ich zu meinem Thema (Snowden) zu Constanze Kurz gehen darf, oder – findet parallel dazu statt: – zur Fragestunde mit Kai Gniffke, den man eigentlich fragen müsste, warum in seiner ARD eben leider so viele netzpolitische Informationen, die britische Justiz und amerikanische Regierung bezüglich Julian Assange ( Analyse? ), und ordentliche „Bericht“erstattung“aus Brüssel“ (Politik der EU) fehlen … – aber die ARD hört ja bisher nicht auf mich, da werde ich wohl zur Stage 1 kommen : )

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