Was vom Tage übrig bliebCorona-Zensur, Compact-Flop und Covidsafe-Enttäuschung

In China fehlt von einigen Bloggern jede Spur. Ein ehemaliger Verkaufsflop aus der ehemaligen DDR ist heute bei Sammlern beliebt. Klassische Musiker ärgern sich über Content ID und die Zwischenbilanz der Tracing-App aus Australien ernüchtert. Die besten Reste des Tages.

Wolken über Berlin
„Eingehüllt in graue Wolken, / Schlafen jetzt die großen Götter, / Und ich höre, wie sie schnarchen, / Und wir haben wildes Wetter.“ – Heinrich Heine, offenbar nach dem Konsum von Knaster.

Corona-Zensur in China: Die verschwundenen Blogger von Wuhan (tagesschau.de)
Drei Blogger aus Wuhan sind verschwunden. Sie berichteten über den Corona-Ausbruch, teils mit erschütternden Videoaufnahmen. Einen von ihnen nahm die Polizei fest, seitdem fehlt jede Spur von ihm. Zwei andere seien in Quarantäne geschickt worden. Human Rights Watch und Reporter ohne Grenzen kritisieren die mangelnde Transparenz der chinesischen Regierung im Umgang mit Informationen zum Coronavirus.

KC compact: Der letzte Heimcomputer der DDR (heise.de)
Im Oktober 1989 wurde der KC compact der Öffentlichkeit vorgestellt, dann fiel die Mauer. Der letzte Heimrechner made in GDR war nach der Markteinführung 1990 nicht gerade ein Verkaufsschlager, da half auch der dreistimmige Soundchip nicht. Heute ist er ein Sammlerstück.

How did the Covidsafe app go from being vital to almost irrelevant? (Guardian)
Die australische Corona-Tracing-App sollte den Weg in einen normaleren Alltag ebnen, doch bisher wurde daraus keine Erfolgsgeschichte. Gerade mal eine Kontaktperson eines Infizierten sei durch Covidsafe identifiziert worden. Woran liegt die verhaltene Zwischenbilanz? Es sieht nach einem Mix aus Akzeptanzschwierigkeiten, Problemen mit den Bluetooth-Verbindungen und übersteigerten Erwartungen aus.

Copyright bots and classical musicians are fighting online. The bots are winning. (Washington Post)
Viele Künstler:innen leiden beruflich besonders unter der Coronapandemie. Schließlich hat sich deren Haupt-Einnahmequelle – Live-Auftritte vor vielen Menschen, oft in geschlossenen Räumen – bis auf weiteres in Luft aufgelöst. Einige weichen deshalb auf Internet-Plattformen aus, um zumindest den Kontakt zum Publikum nicht zu verlieren. Doch selbst das will nicht so recht gelingen: Musiker:innen, die Stücke längst verstorbener Komponisten wie Mozart, Bach et al streamen wollen, scheitern regelmäßig an automatisierten Uploadfiltern. Oder daran, dass Plattformen wie Youtube oder Facebook Urheberrechtsansprüche großer Labels durchwinken, ohne sie zu überprüfen.

Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteurinnen und Redakteure gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links und kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.

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