Hikvision, der weltgrößte Hersteller von Überwachungskameras, hat auf seiner chinesischen Webseite eine Überwachungskamera vermarktet, die automatisch Angehörige der Minderheit der Uiguren erkennen soll. Der chinesische Staat ist mit 51 Prozent am Überwachungskonzern beteiligt.
Zuerst berichtete die Plattform IPVM, ein Fachmedium zum Thema Videoüberwachung, über die Kamera. In der Produktbeschreibung hieß es, dass die Kamera Geschlecht (männlich, weiblich), ethnische Zugehörigkeit (z.B. Uiguren, Han) und Hautfarbe (z.B. weiß, gelb oder schwarz) analysieren könne.
Nachdem das Fachmedium bei Hikvision nachfragte, löschte das Unternehmen die Produktseite. Schon im April dieses Jahres hatte die New York Times berichtet, dass in China rassistische Gesichtserkennung gegen die uigurische Minderheit eingesetzt werde.
Im Oktober hatten die USA mehrere chinesische Technologieunternehmen auf eine Blacklist gesetzt wegen Menschenrechtsverletzungen gegen die uigurische Minderheit, darunter auch den Überwachungshersteller Hikvision. Das Unternehmen verkauft über seinen europäischen Ableger auch Produkte in Deutschland.
Menschenrechtsverletzungen und Internierungslager
In der muslimischen Provinz Xingjian geht die chinesische Zentralregierung mit großer Härte gegen die muslimische Minderheit der 11 Millionen Uiguren vor, testet dort biometrische Verfahren und Überwachungstechniken. Bis zu einer Million Menschen sollen in Umerziehungslagern gefangen gehalten worden sein.
Die chinesische Regierung begründet ihre Repressionen gegen die Uiguren mit dem Kampf gegen den Terrorismus. China steht für die Menschenrechtsverletzungen international in der Kritik.
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