Danke, Helmut Kohl: Kabelfernsehen statt Glasfaserausbau

Die sozialliberale Koalition unter Helmut Schmidt hatte bereits 1981 Pläne für einen bundesweiten Glasfaserausbau beschlossen. Ein Jahr später kam Helmut Kohl an die Macht, legte die Pläne aufs Eis und förderte lieber das Kabelfernsehen. 35 Jahre Jahre später gibt es immer noch kein flächendeckendes Glasfasernetz.

Viel Spaß mit dem Kabelfernsehen! CC-BY-SA 3.0 Bundesarchiv, Bild 183-1990-1003-010 / Grimm, Peer / CC-BY-SA 3.0

Die sozialliberale Koalition unter SPD-Kanzler Helmut Schmidt hatte 1981 bereits den Glasfaserausbau beschlossen, wie die Wirtschaftswoche aus bisher unveröffentlichten Dokumenten einer Kabinettssitzung vom 8. April 1981 erfahren hat: Altkanzler Schmidt wollte Glasfaser-Spitzenreiter werden.

„Sobald die technischen Voraussetzungen vorliegen, wird die Deutsche Bundespost aufgrund eines langfristigen Investitions- und Finanzierungsplanes den zügigen Aufbau eines integrierten Breitbandglasfasernetzes vornehmen“, heißt es in einem Sitzungsprotokoll, das unter dem Aktenzeichen B 136/51074 im Bundesarchiv liegt. Wäre der Plan durchgezogen worden, könnte die Bundesrepublik heute das beste Glasfasernetz der Welt haben.

Der 30-Jahres-Plan des damaligen Bundespostministers Kurt Gscheidle (SPD) sah Investitionen von drei Milliarden DM pro Jahr vor, um ab 1985 bis 2015 komplett Westdeutschland mit Glasfaser auszustatten. Doch dazu kam es nicht. 1982 wurde Helmut Kohl Kanzler einer schwarz-liberalen Koalition und der hatte andere Pläne. Statt Glasfaserausbau gab es Kabelfernsehen.

2017 warten viele Menschen noch immer auf den versprochenen Breitbandausbau. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland beim Glasfaserausbau fast am Ende.

Update: Der Deutschlandfunk berichtete vor wenigen Tagen in der Sendung Hintergrund über die Motivation, warum die Union auf Kabelfernsehen setzte. Dort erklärte der damalige Post-Minister Schwarz-Schilling (CDU):

„Das deutsche öffentlich-rechtliche Fernsehen war in dieser Zeit mit einer absoluten linken Schlagseite versehen.“ Das Kalkül der Union: Wenn man schon nicht Sendungen wie „Monitor“ und „Panorama“ beeinflussen kann, dann soll es zumindest Konkurrenz von außen geben: durchs Privatfernsehen, eingespeist in die Kabelnetze. Also wurde die Bundesrepublik aufgebuddelt, und es wurden von der Bundespost Kupferkabel verlegt. Die kosteten damals weniger als ein Drittel der Glasfaser.

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34 Ergänzungen

  1. Hmmm?
    1981?
    In den Neunziger Jahren wurde in den neuen Bundesländern Glasfaser gelegt. Ein ziemliches Ei hat man sich damit gelegt. Die taugen gerade mal für ISDN.
    Was bringt euch zu der Ansicht, dass Glasfaser aus den 80er Jahren heute noch zu irgendwas gut wäre?
    Oder war das danke ein zynisches, also: Danke, dass der Unsinn damals abgeblasen wurde und jetzt was vernünftiges verlegt werden kann?
    ;-)

    1. Ich denke man wäre auch dort mir der Zeit gegangen und hätte den Stsnd der Technik Stück für Stück genutzt. Kabelfernsehen macht natürlich auch Sinn. Stellt keiner Fragen solange er vor der Glotze hängt ^^

      1. Vor ein paar Tagen lief im Deutschlandfunk ein Hintergrund Politik zum Thema Kabelfernsehen. Der Postminister unter Helmut Kohl, Christian Schwarz Schilling, sagt da ganz offen, dass man das Kabelfernsehen eingeführt hat, um über dieses Medium möglichst konservative Fernsehprogramme zu verteilen. Hat ja auch viele Jahre geklappt mit der Dominanz der Union, obwohl kaum jemand außer den Superreichen von der Union profitiert … dass die Leute dank Stuss-TV inzwischen auch AFD und nicht mehr nur CDU wählen muss man dann wohl als späten Schuss ins Knie interpretieren.

        1. ^^ wie in den USA. Pro Trump sind die Superreichen die das Geld bekommen und die Armen denen man es wegnimmt um es besagten Superreichen zu geben. Läuft würde ich sagen.

    2. Das OPAL Netz kann und wird sehr wohl genutzt. Damals war die aktive Technik zu teuer, heute ist das im Einzelfall nicht so.

    3. Die Leute, die das damals vorgeschlagen hatten, waren nicht auf den Kopf gefallen.
      (siehe Link unten zum KtK-Bericht). Und rund um diesen Bericht gab es *jahrelang*
      Debatten zu den naechsten Schritten. Sehr komplex.

      Es war allen klar, dass vor Verlegung noch ein paar Innovationsschritte notwendig waren.

      Dass die OPAL-Infrastruktur nicht genutzt wurde, war m.W. nicht alleine technisch
      begründet. Details sind vermutlich in der ca. 2014 (?) eingestellten Zeitschrift „wissenheute“ der DTAG zu finden. Irgendwo habe ich die Archiv-CDs dazu, aber wer hat schon so viel Zeit, das alles zu lesen.

      Ah, hier ein Link:
      https://grauepost.wordpress.com/2010/03/16/gratis-downloads-von-wissen-heute/

    4. Die Fasern waren brauchbar für „1 Gigabaud Datenrate“, wie uns der Vertreter der Post im Nachrichtentechnikstudium mitteilte. Die Endgeräte (network termination equipment) für die Fasertechnik waren aber nur 2 MB ISDN Primär Multiplex fähig. Was damals ungeheuer schnell war.
      Das ganze lief auch wie geplant ab 1985 an, erst ab 1990/91/92 wurde dann zugunsten von Fernsehsendern und Koaxverteilnetzen für die Fernseh und Propaganda Verteilung die „Informationsgesellschaft der Zukunft“ geopfert.
      Gerade in der ex DDR wurde sehr viel von den Fasern verlegt, aber nie angeschlossen.
      Man könnte heute die Industrie sicher motivieren, neue Endgeräte zu bauen, doch in Folge der Privatisierung der Post wurden etliche dieser Kabel auch bewusst wieder zerstört, um dem Wettbewerber keine Chance zur Nutzung zu geben.

  2. Ganz ehrlich: Dann hätten wir halt ab 1985 statt ab 1994 OPAL bekommen. Die Einschätzung: „Wäre der Plan durchgezogen worden, könnte die Bundesrepublik heute das beste Glasfasernetz der Welt haben.“ halte ich für einen schönen Traum.

    1. Nicht unbedingt. Dann wären damals die leerrohre bereits verlegt gewesen. Denn das Aufbuddeln ganzer Straßenzüge ist ja mit das teuerste daran. Wenn die Rohre erst mal liegen kann man schrittweise aufrüsten. Man hätte dann dem Marktpreis und Stand der Technik entsprechend anfangen können mit z.b. 1-2 Mbit/sek. Das schafft auch ein Primärmultiplex-Anschluß beim ISDN. Gibt es schnellere Günstige Konverter muss man diese nur Umstecken und die gleiche Faserstrecke hat ein mehrfaches an Tempo. Erst wenn die Faser selbst das limitierende Element ist, also deren Länge und optische Eigenschaften nicht mehr zulassen muss man zum Spaten greifen. Das hätte damals durchaus 5-10 Jahre Betrieb bringen können. Und auch dann kann man ggf. in der Mitte der Länge einfach einen Verstärker rein setzen (wie bei Unterseekabeln) und muss nur punktuell Buddeln.
      Damals mögen die Konverter nur 100 oder gar 10 Mbit geschafft haben, aber das sind kleine Module (wie eine Streichholzschachtel) die zudem nur in einem Steckplatz sitzen. Heute sind m.E. 1Gbit/sek. pro Faser das unterste. Es gibt aber schon module die 10GBit/sek. über eine Faser schaffen.
      Wie beim Kupfer, ist es erst mal verbuddelt kann/wird es auch irgend wann schnelleren Transport darüber geben. An DSL hat damals noch kaum einer glauben wollen.

  3. Meine Eltern wohnen einem OPAL Glasfasergebiet und haben seit letztem Jahr endlich DSL.

    Dieser Kurzatikel zeigt die Dummheit der Redaktion. Sobald irgendwo Glasfaser, Netzneutralität oder Datenschutz steht wird gejubelt.

    1. Was ich an der Diskussion spannend finde, der CCC hat damals wohl vor Glasfaser und der dadurch möglichen Überwachung ala Georg Orwell gewarnt.
      Das zeigt mir, dass jeder nur ein Opfer seiner Sichtweise ist. Wenn das endlich mal großflächig offengelegt wird, dass die eigene Sichtweise auf den vorliegenden Informationen und dem eigenen politischen Hintergrund basiert und damit moralisch um keinen Deut besser ist, als die Meinung von anderen, dann kann endlich damit begonnen werden, entspannt und konstruktiv an Problemen zu arbeiten.
      Solange aber Wirtschaftsunternehmen für ihren Lobbyismus kritisiert werden und im Gegenzug NGO’s, die letztlich genau das selbe machen, für ihren Einsatz gelobt werden, solange sehe ich leider keine Lösung

  4. 1) Soweit ich das verstanden habe, war die OPAL Beschränkung immer durch die angeschlossene Technik definiert und nie durch die Kapazität der eingegrabenen Faser. Irgendwo gibts Berichte das in Dresden der lokale Betreiber GBits über liegende OPAL Anschlüsse macht (testweise?)
    2) Interessant finde ich, das die Schätzung 30Jahre und 90Mrd DM nicht so ganz weit weg ist, von der derzeiten Lage -> schneller wird teurer werden …
    3) Das wird immer falsch verstanden: Tatsächlich haben wir ein sehr gutes flächendeckendes Glasfasernetz in DE, die hübschen Kabelfernsehverteiler und VDSL Köpfe wollen ja auch versorgt werden. Was wir nicht haben ist ein Glasfaserausbau der letzten 10m-200m.

    1. Zu 1. Das sehe ich auch so. Damals waren die Fasern sicher nicht viel schlechter als heute. Allerdings vermute ich das man schon damals 1, 10 oder gar 100Mbit/sek. über eine Faser schicken konnte – wenn es jemand hätte bezahlen wollen. Mit heutiger Technik sind bestimmt auch Gbit/sek. möglich. Etwas das heute die minimalgeschwindigkeit für Fasern sein dürfte. Und, man schaue sich an was heutige Technik aus dem Alten Kupfer raus holt das lt. damals einhelliger Meinung nicht mal 2400 Baud (ca. 240 Byte/sek.) schaffen sollte – per Analogmodem auf nur 2 Frequenzen. DSL nutzt hunderte!
      Zu 2. Ja sicher wird Schneller auch immer teurer, damals wie heute. Aber irgendwann ist der Punkt erreicht wo neue Technik billig genug wurde damit sich aufrüsten wieder lohnt. So war’s ja auch beim Kupfer. IMHO gab es damals bei den neuen OPAL-Anschlüssen noch keine Umsetzer auf DSL weshalb man da auch abgeklemmt war. Heute gibt es so was – oder man kann ggf. direkt eine Faser bis in die Wohnung legen und ein Modem mit Optischem Port an schliessen.
      Zu 3. Stimmt. Die Telekom hat IMHO schon vor Jahrzehnten Angefangen die Backbone-Verbindungen (ATM) auf Glasfaser zu migrieren. Und hat dazu vermutlich etliche Leerrohre und Kabelschächte gebaut. Da ist es auch leichter die ohnehin höhere Kapazität noch mal zu erhöhen wenn nötig. Einfach 1-x Spektralfarben mehr einspeisen und darauf daten transportieren.

      Das Glasfasernetz ist also da. Woran es hakt und krankt ist der Zoff um die Letzte Meile, das bei Vectoring (eine NUR-Kupfer-Technik) alle anderen Provider ausgesperrt werden und der Platzhirsch ungern teilen mag. Ich meine ja schon lange man sollte die Telekom aufspalten in eine Staatliche Infrastruktur-Gesellschaft der die Leitungen gehören und einen reinen Dienstleister der darauf Verträge an bieten kann – aber wie alle anderen auch.

      Und, bestimmt wurden auch bei OPAL leerrohre verlegt. Wenn es doch nicht reicht, ist da leicht eine neue Faser ein geblasen. Straßenzüge aufbuddeln muss man nur noch dort wo die Faser noch nicht bis in Hausnähe liegt, also jeweils lokal. Und so etwas dauert nun mal auch heute noch lange. Wie viele Häuser (mit Schlechter Internet-Anbindung) gibt es in DE wohl insgesamt?

  5. War es nicht so, dass Minister Schwarz-Schilling als Besitzer/Teilhaber eines Kabelunternehmens lieber Kupfer verlegt hat?

    1. So habe ich das auch aus TK-Kreisen in den 90ern gehört. Habe im Kopf, Siemens oder eine -Tochter hätte daran kräftig verdient.

  6. Das, was ihr hier wieder im Netz gefunden und hierher kopiert habt, ist so brisant, dass der Herausgeber höchstpersönlich an die Tastatur herunterschwebt.

    [Gähn]

  7. In gewissen Kreisen weiß man von glücklichen Umständen zu profitieren

    Helmut Kohl – Ludwigshafen – Schwarz-Schilling – Sonnenschein AG (Berlin) – Projektgesellschaft für Kabel-Kommunikation mbH (PKK)

    Wer wohnte noch einmal in Ludwigshafen? Netzwerke gibt es nicht nur als LAN oder WLAN.

    08.11.1982 http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14354255.html

  8. Ein fast verschwörungstheoretischer Beitrag, an dem deutliche Linkslastigkeit herauszulesen ist: Die Glasfaser-Technologie befand sich in den 80er Jahren noch in den Anfängen und lässt sich kaum durch heutige Standards vergleichen. Und dass der Kabelausbau forciert wurde, um Alternativen zu missliebigen Senderinhalten zu fördern, halte ich für ein naives Gerücht.

    1. „Bereits 1978 verband die Deutsche Bundespost die Vermittlungsstellen in der Aßmannshauser Straße und in der Uhlandstraße in Berlin-Wilmersdorf über eine etwa 4 km lange Verbindungsstrecke aus mehreren Glasfasern. Weitere Ausbauten folgten.“ <- Wikipedia.

      Sie sprechen von einem linkslastigem Bericht? Seit wann folgt hochreines synthetisches Quarzglas einer politischen Richtung? Es ist völlig belanglos welche (miserable) (Daten)-Verarbeitungstechnologie in den 80ern vorherrschte. Auf was es ankommt ist das Medium und die Erdarbeiten um das Medium zum Endverbraucher zu legen. Daran tut man sich heute noch schwer (und schwerer als damals). Mit den Kosten und den Genehmigungen. Falls sie mir nicht glauben: VDSL-Vectoring über in den 60ern verlegte Kupferkabel ist ja auch möglich. Niemand hätte damals an so etwas gedacht. Hirnschmalz!
      Hier wird überhaupt nichts verglichen, wie sie sagen. Es wird nur hätte-hätte-Fahrradkette bedauert.

      Das Medium mit der damals besseren Bandbreite zu verlegen wäre die logische Wahl gewesen. Die klügere Wahl. Um eine qualifizierte Entscheidung zu treffen musste man einfach nur das Snelliussches Brechungsgesetz (1621) und die Maxwell-Gleichungen kennen (1864).

      Es ist schade, da wir 2003 unsere "Default-Gigabit" Anbindung hätten haben können … und mit den gleichen Tricksereien wie heute … das Spekulieren macht einfach nur traurig.

  9. Eigentlich müsste man eine postmortale Kohl-Gripesite einrichten.
    Was für ein Korrupter… bei der Nachfolgepartei der NSDAP…

    Lieber Einflussname per TV über „Kabel“, dass eigentlich überflüssig wäre, denn Sat ist besser.
    Dass man es heute auch für Internet nutzen kann ist gut, aber mit Glasfaser wären die Datenraten höher…

  10. Ich war damals Azubi, auf meiner ersten Betriebsversammlung wurde Kupferkabel damit erklärt,dass man an Glasfaser ja noch Mal verdienen kann. Freund von mir können sich noch dran erinnern,da mich das sehr aufgeregt hat.
    Schwarz Schilling hat darüber hinaus einige Zeit später
    in allen Vermittlungsstellen die Notstromakkus tauschen lassen. Egal wie alt, alle waren plötzlich defekt. Es wurden „Sonnenschein“ Akkus eingebaut. Die Firma gehörte seiner Frau.

  11. Ich kann mich noch gut erinnern wie die CDU CSU in den 80er Jahren über Links- und Rotfunk schimpften. Aus meiner Sicht keine Verschwörungstheorien sondern damaliger Konsens im politisch konservierten Lager.

  12. Angeblich gab es bereits in den 70ern weit gediehene Pläne für einen flächendeckenden Glasfaser-Ausbau, es wurde dann aber zwei anderen Technologie-Großprojekten (Schneller Brüter und Transrapid) der Vorzug gegeben.

  13. Propaganda wurde doch schon immer mehr gefördert als Wissen, weil es eben wichtiger war!
    Das Propaganda durchaus ein Erfolg darstellt, sieht man an 1989, wo die eine Propaganda gegen eine andere verlor!
    Wer gewonnen hat?
    Die DDR Propaganda, die Posthum wieder zum Leben erweckt wurde!

    Klar waren da auch diverse Leute, die daran kräftig verdient haben, zumeist Verwandte von Politikern, aber wir dürfen hier doch nicht von Vetternwirtschaft oder Korruption sprechen, weil es diesen Tatbestand damals noch nicht gab, den gibt es zwar heute, aber da muss man schon sehr dumm sein, um sich überführen zu lassen, da das Gesetz von den aktuell Korruptionsverdächtigen Politikern so gefasst wurde, das diese eben nicht überführt werden dürfen!

  14. Dem Dicken wird schon keiner seinen Platz in der „Gechichte“ streitig machen. Egal wieviele seiner Schweinereien noch ans Tageslicht kommen. Die Minol-Affäre haben die meisten ja schon völlig verdrängt. Oder dass die SPD die Geldstrafe der CDU unter den Tisch hat fallen lassen.

  15. Die frühen Glasfaserkabel waren Multimode-Kabel, damit kann man heute nichts mehr anfangen. Und, soweit ich weiß, würden die sogar erdverlegt, es gibt also keine Leerrohre.

    Wäre die CDU damals visionär gewesen, hätte sie die Bundespost alle Kabel in Röhren verlegen lassen. Das kostete aber zu viel Steuergeld und war für das TK- bzw. BK-Netz nicht notwendig.

    Lieber Markus Beckedahl, dieser Kurzbeitrag ist qualitativ leider nicht auf deinem üblichen Niveau recherchiert.

    1. 1000BASE-LX10 (2004) war auf einer 1990 verlegten OM1 Multimode Faser kein Problem. Bei 550m Spielraum zum Endverbraucher. Vergleichen sie das mal mit einer Kupfer-Anbindung zur selben Zeit. Müssen sie nicht selber lachen? Sie vergleichen hier übrigens nicht das damalige Glasfaser mit dem damaligen Kupferkabel. Das lassen sie in ihrem Beitrag aus. JEDE Glasfaser wäre besser und vorausschauender gewesen.

      Rohre zur Kabelführung und zum Hausanschluss unterirdisch zu verlegen ist Unsinn(zum Zwecke der Austauschbarkeit, nicht als Schutzfunktion!). Will man eine Austauschbarkeit gewährleisten muss so etwas wie ein begehbarer Kabelkanal eingeplant werden. Das ist unmöglich für diesen Anwendungsfall! Straßen und die daraus resultierenden Belastungen, natürliche Erdbewegung und Erosion machen ihrer Idee mit den Rohren einen Strich durch die Rechnung.

  16. Der damalige Post-Minister Schwarz-Schilling klärte das also erst kürzlich mit einer „linken Schlagseite“ auf, ja?

    So so….:
    „Um das Kabelprojekt zu beschleunigen, setzte Schwarz-Schilling darauf, Privatfirmen an der Kabelverlegung zu beteiligen. An der Projektgesellschaft für Kabel-Kommunikation mbH war mit der Sonnenschein KG auch die Firma seiner Frau beteiligt, in der er die Jahre zuvor als Geschäftsführer tätig war. Seine Anteile an der Sonnenschein KG trat er erst wenige Stunden vor seiner Ernennung zum Postminister ab. Käufer dieser Anteile war der Nixdorf-Konzern. Auch seine Entscheidung, Kupfer zu verwenden, traf im In- wie auch Ausland auf Verwunderung: Es war bereits Anfang der 1980er Jahre abzusehen, dass Glasfaserkabel die „Technologie der Zukunft“ sind.“
    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Schwarz-Schilling#Kritik

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