Laut einer Recherche des Bayrischen Rundfunks gab es ein massives Datenleck beim Leihfahrradanbieter oBike. Das Unternehmen aus Singapur fiel schon in ersten Tests dadurch negativ auf, dass es komplette Bewegungsprofile der Nutzer aufzeichnet und diese offenbar Gemeinden anbietet – obwohl das Unternehmen beteuert, kein datengetriebenes Geschäftsmodell zu unterhalten.
Wie nun Reporter von BR Data und BR Recherche herausfanden, standen die Daten bis vor Kurzem öffentlich für jeden einsehbar im Netz. Neben der gefahrenen Strecke inklusive Uhrzeit der einzelnen Stationen ließen sich Namen, Handynummern und Profilfotos der weltweiten Nutzerschaft abrufen. Die Sicherheitslücke hat oBike inzwischen geschlossen, nachdem der BR das Unternehmen kontaktiert hatte.
Dem Bayerischen Landesamt für Datenschutzaufsicht zufolge habe oBike damit gegen das Datenschutzgesetz sowie gegen das Transparenzgebot verstoßen. Da der Anbieter seinen deutschen Firmensitz in Berlin hat, prüft die Berliner Datenschutzbeauftragte „derzeit ihre Zuständigkeit für diesen Sachverhalt“. Zudem sei die Unternehmensstruktur sehr undurchsichtig und steuerrechtlich fragwürdig.
Ich finde es schön, dass die Berliner Datenschutzbeauftragte ihre Zuständigkeit prüft. Andere würden durchgreifen, aber prüfen ist ja auch schon mal was.
In China werden die Leihräder inzwischen von den Städten eingesammelt und auf Halden geschmissen, weil sie wild abgestellt ganze Straßenzüge und Gewege zumüllen und diese teilweise nicht mehr nutzbar sind.
https://www.tagesschau.de/ausland/china-leihfahrraeder-101.html
https://www.tz.de/muenchen/stadt/leihradl-wahnsinn-in-muenchen-anwohner-aeussern-unmut-8654860.html
https://www.mucbook.de/2017/10/10/obike-die-dritte-landen-unsere-daten-etwa-doch-in-china/
https://www.cnbc.com/2017/04/17/ofo-chinese-bike-sharing-start-up-says-its-now-worth-more-than-2-billion.html
https://www.stern.de/neon/china–vor-lauter-fahrraedern-kein-platz-zum-laufen-7401214.html