BND-Chef Schindler: „Das machen dürfen, was sonst verboten ist“

Hier dürfen IT-Fachkräfte demnächst Verbotenes tun: die BND-Kommunikationszentrale in Pullach. Foto: Martin Lukas Kim

Bei der Eröffnung der Fotoausstellung „Unheimlich – Der Bundesnachrichtendienst 1956 – 2016“ hat BND-Chef Gerhard Schindler verraten, mit welcher Strategie der Geheimdienst IT-Fachkräfte anwerben will:

„Bei den ITlern ist es oft so, dass sie deshalb gerne zu uns kommen, weil sie das machen dürfen, was sonst gesetzlich verboten ist.“

Das gesamte Eröffnungsinterview mit Schindler gibt es auf dem Periscope-Kanal von Andreas Petzold, dem Herausgeber des Stern. Wir haben den betreffenden Ausschnitt auch als MP3.


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Die Aussage ist auch deshalb pikant, weil im NSA-Untersuchungsausschuss schon in mehreren Fällen festgestellt wurde, dass der BND rechtswidrig handelt.

BND-Chef Schindler steht mit seiner Aussage nicht alleine. Im Dezember hatte der Chef des Verfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen gesagt:

Wir sind ein attraktiver Arbeitgeber und ich kann sagen, in manchen Bereichen unseres Hauses kann man all das machen, was man schon immer machen wollte, aber man ist straflos, z.B. Telekommunikationsüberwachung.

Unter Punks würde man zu dieser Haltung wohl sagen: Legal. Illegal. Scheißegal.

26 Ergänzungen

  1. > Die original BND-Kommunikationszentrale in Pullach.
    Das Bild vermittelt den Eindruck, dass dort Windoof-Maus-Schubser am Werk sind.
    Da bevorzuge ich doch lieber mein eigenes Equipment. :)

    1. @Muhahaha: Anhand solcher Beiträge dürftest du geistig nicht in der Lage sein, irgendetwas anderes zu nutzen. Naja, vielleicht Apple noch.

      1. @André wer sein „eigenes Equipment“ verwendet wird wohl eher nicht für einen Geheimdienst arbeiten sondern für den eigenen Profit Hacken ohne dabei irgendjemandems Befehle entgegen zu nehmen.

    1. Für die besten der besten gibt es nur das beste, das gute und legendäre Windows XP vom Computer Weltmarktführer Microsoft. Solchen Geheimagenten kann man ja schließlich nicht zumuten dieses Frickellinux zu nutzen, mit dieser komischen Kommandozeile und den unergründlichen Compilern wo niemand so wirklich weiß wozu die überhaupt gut sein soll.

      Gut das es Windows von Microsoft gibt, denn da kann jeder Geheimagent Bestleistungen erbringen, dank dem Internet Explorer 6.0 können die damit sogar ins Internet um sich auf Wikipedia über die ISIS zu informieren, das ist doch toll oder ?

    2. Also ein Win 7 Desktop sieht bei mir auch immer so spartanisch aus. Aber der Start-Button könnte grün sein…

      Peinlicher ist wohl eher die heterogene, teils prähistorische Rechnerausstattung und auf dem Check_MK Bildschirm links unten sind für meinen Geschmack zu viele rote.

  2. >Wir sind ein attraktiver Arbeitgeber und ich kann sagen, in manchen Bereichen unseres Hauses kann >man all das machen, was man schon immer machen wollte, aber man ist straflos, z.B. >Telekommunikationsüberwachung.

    Wer ein wenig technische Ahnung hat kann auch so straflos hacken und cracken ;) Dazu braucht man keinen Geheimdienst.
    Wer zum Geheimdienst geht um vor Strafverfolgung sicher zu sein ist entweder ein Feigling oder unfähig = (traut sich selbst kein angemessenes OPsec zu um anonym zu bleiben). Mit so einer Rethorik wird der Verfassungsschutz wohl eher die Leute anlocken die es in der „Szene“ zu nix gebracht haben. Also auch bei Anti Terror Hacking wohl eher keine über-Performer sein werden.

    D.h wenn die gute Leute haben wollen sollten sie die dort anheuern wo sie sich aufhalten, im Darknet z.B. als Freelancer denen die Dienste dann die Daten abkaufen. Was glaubt ihr wie viele Leute sich auf ISIS, Al Qaida, Taliban, Nusra usw stürzen würden wenn für Informationen oder erfolgreiche Angriffe offen mit Kohle geworben wird, da hätten die bößartigen Terrorspinner im Internet keine ruhige Minute mehr.

    1. vlt ist das das problem an unserer community – dass zu viele es für geld machen und zu wenige aus liebe….. #punintended

      1. So ein geregelter Lebensunterhalt ist doch was feines. :)

        Aber hacken im Staatsdienst?

        Wer legal für Geld auf IP Paketen herumhacken will, der kann das auch in Unternehmen im Security Bereich.

    2. Also ich kann in meinem eigenen Netz jedes eingehende Datenpaket straffrei sniffen, tracen, die Registers ziehen und mich selber meinetwegen hacken so lange es mir Freude macht. Ich darf es nur nicht aktiv gegen einen externen Server o.ä. betreiben, der nicht in meinem Netz liegt. Somit ist der Werbeslogan relativ, naja eigentlich schlicht falsch.

      Jeder, der nen Proxy aufsetzt und eine brauchbare Firewall einsetzt kann das recht komfortabel durchführen, auch ne Man in the Middle SSL aufbrechen usw.

      Ist nur die Frage der Stelle wo das passiert. Im eigenen Netz vollkommen wurst.

  3. Offenichtlich tummeln sich hier im Forum viele Technikspinner herum, die sich in debiler Form freuen,dass ihr Technikspielzeug, nach Ihrer Auffassung toller ist als das Technikspielzeug des BND.
    Das der BND charakterlich deformierte bis asoziale Typen anheuert,die skrupellos und unter Umgehung der Bürgerrechte, kriminelle Straftaten begehen möchte,scheint viele Technikspinner weniger zu stören.

    1. Das stört schon gewaltig (das andere „legal“ Straftaten mit staatlicher Protektion begehen dürfen), aber … wäre es nicht heuchlerisch, die eigene Leidenschaft zu verteufeln?
      Was mich in echt Schizophrener Weise an der staatlichen Nutzung stört ist nicht, das sie damit Straftäter oder Verbrecher überführen … sonder eher der politische Missbrauch, der damit hauptsächlich betrieben werden würde …
      Die realen Anwendungsbereiche unserer „herrlichen“ Politik für derartige Möglichkeiten sprechen für sich … wie z.B. Cicero … Kritiker und anders Denkende ausspionieren/jagen, damit potentielle Politikkritiker (Gefährder) präventiv (z.B. via Erpressung/Diskreditierung) zum Schweigen gebracht werden können!
      Als Vorbild für solche Vorgehensweise, sei als Vorbild J. Edgar Hoover genannt -> https://de.wikipedia.org/wiki/J._Edgar_Hoover

      1. @Habo
        „…wäre es nicht heuchlerisch, die eigene Leidenschaft zu verteufeln?“
        Die Leidenschaft in anderer Leute Privatsphäre illegal herumzuschnüffeln, ist mehr als krank,ob staatlich abgesegnet oder nicht ist irrelevant.

      2. Die Schwachstellen eines Systems herauszufinden bzw. zu knacken ist die eine Sache (Leidenschaft), die missbräuchliche Verwendung der offengelegten Daten ist eine andere (Niedertracht)!
        Letztere ist eher der Politik zuzuordnen …

    2. Naja, man wird wohl kaum Personen der gesellschaftlichen Mitte für diese Aufgaben heranziehen können, die gar evt. noch ethisch moralisch funktionieren und das eigene kritische Denken nicht eingestellt haben. Klar, dass dann nur noch der Rand der Gesellschaft passt, oder aber ein stumpfer Befehlsempfänger, der diese ohne jedwede Hinterfragung ausführt. Ist generell ein Grund, warum ich niemals für einen solchen Laden arbeiten würde.

      Zumal die Bezahlung, naja….

  4. Wanted läst grüssen

    Wahnsinn ist es sich quälen zu lassen, chickaniert zu werden,
    auf verlorenem Posten durchs leben zu kriechen wenn ein eingesperrter Löwe in einem steckt und man ihn freisetzen kann

  5. Der Artikel ist ein schönes Beispiel dafür, dass auch ihr journalistische Grundsätze zugunsten der persönlichen Meinung bzw. der Aktivismus über Bord werft:

    Massen und Schindler sagen nicht „Kommt zu uns, hier dürft ihr Gesetze brechen“, sondern „Auf der Basis des bestehenden Rechts dürft ihr hier Dinge tun, die sonst verboten sind“.

    Leider impliziert der letzte Nachsatz genau das erstere. Schade.

    Dass diese Art der „Werbung“ nicht so ganz appetitlich ist, darüber brauchen wir nicht reden. Das wäre ungefährt so, als würde die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie werben: „Werde Chirurg, die kannst Du ungestraft Körperverletzung begehen“ (jede Operation ist rein rechtlich erst einmal eine Körperverletzung).

    Trotz aller guten Absichten: Ich wünsche mir mehr Sachlichkeit.

    1. Legalität ist eine juristische Sachlage, über Legitimität kann man politisch streiten.

      Der Bundestag könnte ja auch mit „Werde Abgeordneter, da kannst Du ungestraft die Verfassung brechen“ werben, wenn man sich die ganzen kassierterten Gesetze so ansieht. :)

  6. WOW, was für eine Diskussion – ich bin beeindruckt.
    Wenn ein Mensch zwei Bildschirme im Auge haben soll, dann hat er für jeden Bildschirm nur ein Auge.
    Auf dem zweiten Auge wird er bei jedem Bildschirm blind sein – hier habe ich sogar praktische Erfahrung als Maschinenbedienerin beim automatisierten Maschinenschaden gemacht. Es funktioniert tatsächlich!!!
    Ich denke als Otto-Normalverbraucherin aus der Mitte der Gesellschaft (entrechtet und in den Suizidversuch getrieben worden), wir benötigen ausländische Unterstützung von Menschen, die mit ihrem einzigen Laptop gelernt haben umzugehen – weil sie es können.
    Lieben Gruß SUSI

    1. > Wenn ein Mensch zwei Bildschirme im Auge haben soll, dann hat er für jeden Bildschirm nur ein Auge.

      Schwachsinn! Deine Waschküchen-Psychologie bräuchte mal ein Upgrade!
      Nicht jeder Mensch leidet an einem starren Blick.

  7. @sushi
    Offensichtlich sind Sie humorbefreit aufgewachsen,sodass Sie die Ironie von SUSI nicht erkannt haben.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.