Bericht: Verfolgung kritischer Journalisten durch islamistische Gruppen

Ein Jahr nach dem Anschlag auf die Redaktion der Satirezeitschrift Charlie Hebdo veröffentlicht Reporter ohne Grenzen den Bericht „Dschihad gegen Journalisten“ (pdf, Englisch) und zeigt darin auf, wie islamistische Gruppen kritische Journalist_innen systematisch verfolgen und Medien gezielt als Kampfinstrumente nach innen und außen einsetzen. Im Mittelpunkt des Berichts steht der Umgang des IS (auch ISIS, ISIL oder Daesh) mit nationalen sowie internationalen Journalist_innen, seine eigenen Medienstrategien sowie Propaganda-Mittel.

The key to the Daesh press strategy is control. Like the rulers of totalitarian states, the IS emirs want to manage information and impose word-for-word control over what the media say about Daesh.

Vorgestellt werden zudem die „11 Gebote des Daesh für die Journalisten von Deir ez-Zor“, ein im Oktober 2014 veröffentlichtes Presserecht im Frühstadium. Neben der Bedrohung von Journalist_innen durch den IS werden auch Repressionen durch al-Shabaab in Somalia, Boko Haram in Nigeria, die Taliban in Pakistan, und AQIM (al-Qaeda in the Islamic Maghreb) in Mali thematisiert.

By 2010, al-Shabaab had taken over about 10 radio stations, in order to ensure that their broadcast content was „religiously correct.“ Like other extremist groups, al-Shabaab has issued decrees on how journalists may do their jobs. In addition, they have defined some zones as „off-limits“ to journalists. What happens in these areas – which amount to information black holes – no one knows.

Vielen Regimen weltweit diene der Kampf gegen den Terrorismus zudem als Vorwand, um die Pressefreiheit einzuschränken – etwa weil Journalist_innen vorgeworfen wird, mit islamistischen Gruppen zu sympathisieren oder schlichtweg, weil sie über solche berichten. Reporter ohne Grenzen nennt hierfür Beispiele aus Syrien, Mali, Somalia, Marokko und Kamerun.

3 Ergänzungen

  1. Seit über sieben Jahren suche ich einen investigativen/kritischen Journalisten.
    Bisher habe ich keinen gefunden, nur systemkonforme Journalisten, die
    Staftaten von Polizisten, Staatsanwälten und Politikern lieber verschweigen.

    Siehe meinen Blog:
    Polizeigewalt.blogger.de

  2. Unter diesem Aspekt sollte auch die Einwanderungspolitik der jetzigen Bundesregierung kritisch analysiert werden. Denn es ist durchaus damit zu rechnen das viele Islamisten hier als Flüchtlinge ankommen werden.

    Im Irak und Syrien desertieren immer mehr IS Kämpfer da sie durch Luftangriffe und feindliche Milizen wie z.B. der PKK unter Druck gesetzt werden. U.a aus dem Afghanistaneinsatz wissen wir das geflohene Islamisten ihren Kampf früher oder später an anderer Stelle meist fortsetzen und wieder in Erscheinung treten, Guerillia Strategie eben. Abtauchen wenn der Feind zu übermächtig wird um dann zu einer anderen zeit an einem anderen Ort erneut zuzuschlagen.

    Genau unter diesem Aspekt ist Anonymität und Verschlüsselung auch so wichtig. Denn der Staat kann bei millionen Islamischen Einwanderern nicht mehr für Sicherheit sorgen da es nicht möglich ist zwischen harmlosen hilfesuchenden Flüchtlingen und blutrünstigen Islamisten so einfach zu unterscheiden.
    Deshalb ist es wichtig das Kritische Blogger die Möglichkeit haben anonym zu publizieren um nicht zur Zielscheibe von Extremisten zu werden. Denke das man mit dieser Argumentation durchaus auch politisch punkten kann.

    1. „wissen wir“
      Würdest Du so freundlich sein und mir jegliche Vereinnahmung mit Hilfe des „Pfeifenplurals“ ersparen?!

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