ZDNet berichtet, dass NSA-Direktor Mike Rogers auf einer Cyberwarfare-Konferenz in Estland seine Begeisterung für Verschlüsselung zum Ausdruck gebracht hat. Und das ziemlich nachdrücklich:
You’re not going to hear me say that encryption is a bad thing. I don’t think it is a bad thing. Encryption is not bad. Encryption is a fundamental part of the future; I think it would be ridiculous to pretend otherwise.
Seltsame Worte vom NSA-Chef. Dem Chef einer Behörde, die wir ja für ihre Vorliebe unverschlüsselter oder zumindest entschlüsselbarer Kommunikation kennen. Und Rogers selbst forderte noch im April eine Hinterlegung von Schlüsseln. Aber für ihn scheint es da keinen Widerspruch zu geben. Es wird auch klar, warum: Denn natürlich soll es verschlüsselte Kommunikation nur für die „Guten“ geben. Die Nachrichten potentieller Terroristen zu entschlüsseln, muss weiterhin möglich sein und am besten ganz legal:
[W]e’ve got to create some structure that should enable us to do that mindful that it has to be done in a legal way and mindful that it shouldn’t be something arbitrary.
Naja, schöner Versuch. Aber Verschlüsselung ohne die eigene Hoheit über die Schlüssel ist nunmal keine Verschlüsselung. Und das Recht auf vertrauliche Kommunikation ist sicher nicht von jenen zu definieren, die alles zu deren Unterminierung unternehmen.
Warum seltsam, ist doch nichts neues. Da lässt sich „Encryption“ mit jeder anderen Technologie ersetzen und das Gleichnis geht immer noch auf. z.B. Atomwaffen, allg. miltärische Technologien, moderne Kommunikationstechnik usw.
Die eigenen Leute nutzen es => gut
Die „andere Seite“ nutzt es => schlecht
Habe keinen Zweifel daran, dass die NSA froh darüber ist (sichere) Verschlüsselung für Ihre eigenen Sachen einsetzen zu können.