Eine Informationsfreiheitsanfrage in den USA hat eine E-Mail-Konversation öffentlich gemacht, die das Wissen der NSA und des Weißen Hauses von der Festplattenzerstörung beim Guardian belegt. Als im letzten Juli durch den britischen Geheimdienst GCHQ mit roher Gewalt Festplatten mit Materialien aus dem Bestand von Snowden zerstört wurden, distanzierte sich das Weiße Haus noch ausdrücklich und verkündete , es sei „sehr schwierig, sich ein Szenario vorzustellen, in dem das angemessen wäre“ .
Die Mails an sich sind beinahe vollständig unkenntlich gemacht – eine Deklassifikation ist für 2038 vermerkt – , doch der Betreff „Guardian data being destroyed“ und das zugehörige Absendedatum einen Tag vor der Aktion belegen, dass der damalige NSA-Direktor Keith Alexander Bescheid gewusst haben muss. Auch, dass man den Ausgang der Aktion willkommen hieß sieht man an der Grußformel des NSA-Vizedirektors in einer späteren Mail:
Gute Neuigkeiten, zumindest an dieser Front.
Dass nicht nur die NSA, sondern auch das Weiße Haus Bescheid gewusst haben muss, wird spätestens an dem Punkt klar, wo auch James Clapper in der Konversation auftaucht. Er ist Direktor der nationalen Nachrichtendienste und in dieser Rolle Regierungsbeamter. Der Guardian selbst hat seine Enttäuschung zum Ausdruck gebracht:
We’re disappointed to learn that cross-Atlantic conversations were taking place at the very highest levels of government ahead of the bizarre destruction of journalistic material that took place in the Guardian’s basement last July […] What’s perhaps most concerning is that the disclosure of these emails appears to contradict the White House’s comments about these events last year, when they questioned the appropriateness of the UK government’s intervention.
Da sieht man mal, wie wichtig und aufschlussreich META-Daten sind.