10 Jahre Netzpolitik.org – und ich blogge hier erst seit 10 Woche mit. So lange bin ich Praktikant hier in der Berliner Blog-Redaktion. Ein Anlass, mal ein kleines Zwischenfazit zu ziehen.
Was man sich vielleicht zu erst fragt: Warum habe ich mich hier beworben? Anstatt meinen Sommer mit recherchieren und schreiben zu verbringen, könnte ich ja auch am See liegen oder auf Festivals fahren. Meine persönliche Motivation war und ist, Online-Journalismus (kennen) zu lernen und mich gleichzeitig weiter in netzpolitische Themen einzuarbeiten. Genau das mache ich aktuell und es ist super. Und keine Sorge, für den See bleibt auch noch Zeit.
Wie ich zum Bloggen kam
Zu Netzpolitik.org kam ich, wie wahrscheinlich viele, zunächst als Leser. Anfangs sporadisch, dann immer öfter. Über Uni-Seminare habe ich mich dann mit Einzelthemen etwa genauer beschäftigt. Die Initialzündung für mich war die unfassbare Enthüllung der globalen Massenüberwachung aller Menschen. Also von wirklich allen, überall. Und welches riesige Bedrohungspotenzial darin steckt wird oft verharmlost. Edward Snowden hat mich politisch sozialisiert. Zumindest fühlt es sich ein bisschen so an. Spätestens seitdem ist mir klar, das netzpolitischer Aktivismus gar nicht genug Unterstützung bekommen kann.
Journalismus mit Meinung
Journalismus ohne Meinung gibt es nicht. Davon sind hier alle überzeugt. Die Öffentlichkeit braucht gleichermaßen unabhängigen und engagierten Journalismus. Blogs können diese Lücke teilweise füllen. Dass wir uns zu einem Großteil durch Spenden finanzieren können, zeigt, der Bedarf ist tatsächlich da. Die Idee, dass den Leserinnen und Lesern ein Thema so am Herzen liegt, das sie freiwillig dafür bezahlen, finde ich toll. Auch meine Praktikumsvergütung wird dadurch aufgebracht. Danke!
Ein Praktikum wie es sein soll
Den Sommer über als Praktikant bei Netzpolitik.org zu arbeiten, habe ich noch keine Sekunde bereut. Denn es gibt hier viel zu lernen. Das merkt man schon nach kurzer Zeit in der Redaktion. Sei es journalistisch, technisch oder politisch. Wer sich für Netzpolitik im weitesten Sinne interessiert, dem kann ich ein Praktikum hier nur empfehlen. Es gibt im Tagesgeschäft immer was zu tun, man hat aber auch alle Freiheiten z.B. seine eigenen netzpolitischen Lieblingsthemen nachzugehen. Alles geht. Schon an meinem ersten Tag habe ich einen WordPress-Zugang bekommen und durfte direkt voll mitmachen und mitschreiben. Diese Offenheit zeichnet Netzpolitik.org aus.
Die Mitarbeit hier öffnet auch viele Türen. Man kommt zu interessanten Veranstaltungen, kann aus Bundestagsdebatten berichten, und lernt neue Leute kennen. Der Einblick in den Berliner Politikbetrieb kann sowohl spannend, aber mitunter auch ernüchternd sein. Das macht aber nichts, denn was diesen Blog nicht zuletzt ausmacht, sind die netten Kolleginnen und Kollegen, die für eine gleichermaßen entspannte wie produktive Atmosphäre sorgen. Gemeinsam nehmen wir einfach alle faceplam-würdigen Aussagen von Politikern und sonstigen Internetspezialexperten mit Humor. So macht bloggen Spaß. In diesem Sinne, auf die nächsten 10!
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