Laut Informationen des Guardians haben zwei norwegische Politiker, Baard Vegar Solhjell und Snorre Valen, Edward Snowden für den diesjährigen Friedensnobelpreis nominiert. Während die Nominierungen erst 50 Jahre nach Vergabe des Preises offiziell durch das Nobelpreiskomitee bekannt gegeben werden, hat es sich mittlerweile zu einer gängigen Praxis unter NominatorInnen entwickelt, ihre Vorschläge selber öffentlich zu machen. Vorschlagsberechtigt sind alle Parlaments- und Regierungsmitglieder, ProfessorInnen der Gesellschaftswissenschaften, Rechtswissenschaft sowie Vorsitzende von Friedensforschungsinstituten.
Streng genommen ist das Edward Snowdens zweite Nominierung für den Friedensnobelpreis. Im vergangenen Juli schlug ihn der Soziologieprofessor Stefan Svallfors vor, da die Deadlines aber am 1. Februar lagen, ist der Vorschlag damals höchstwahrscheinlich nicht mehr in die Auswahl gekommen. Allerdings werden verspätete Nominierungen für das kommende Jahr aufbewahrt. Rein technisch gesehen hätten Solhjell und Valen Snowden also nicht vorschlagen müssen, aber doppelt hält ja bekanntlich besser und das Thema ist nun wieder in der Öffentlichkeit.
Die Laureaten des Friedensnobelpreis werden im Oktober verliehen, die Verleihung findet im Dezember statt.
Norwegen, nicht Schweden…
Da war ein Dreher drin, danke für den Hinweis! :-)
Naja, schon nett, aber wenn man bedenkt, wer den Preis in den letzten Jahren bekommen hat, ist es keine positive Auszeichnung mehr.
Schon richtig. Snowden könnte den Preis, so er ihm denn verliehen wird, ja ablehnen aber… Ich denke er kann den Preis ja durch seine Annahme auch wieder aufwerten und, wenn er denn eine dankesrede halten darf, auf diesen Umstand hienweisen.
Das würde ich viel cooler finden :D
… die schwedische Nomierungsbegründung von 2013 hatte als Nebenaspekt aufgeführt, dass die Vergabe an Snowden die „fehlerhafte“ Vergabe von 2009 an Obama ein Stück geraderücken könnte.
@Alex: hast du eine Quelle für die Bezeichnung „fehlerhafte Vergabe“?
@Hendrik
hm … ich dachte das sei klar, da der Link zu der 2013-Nominierung bereits oben im Artikel von Jan Schnorrenberg steht.
„fehlerhaft“ ist sicherlich meine Formulierung, mit der ich Stefan Svallfors Formulierung, die von RT als Zitat angegeben war, zusammenfaßte.
Im Original hieß es „He says the NSA whistleblower could help “save the prize from the disrepute incurred by the hasty and ill-conceived decision” to give the 2009 award to Barack Obama.“
… das würde ich übersetzen mit „Er sagt, der NSA Whistleblower könnte dabei helfen, den Preis zu retten vor dem Misskredit, der durch die übereilte und schlecht durchdachte Entscheidung entstanden ist, als die Auszeichnung 2009 an Barack Obama gegeben wurde.
Für mich ist eine „übereilte und schlecht durchdachte Entscheidung“ halt eine „fehlerhafte Vergabe.
Das stammt aus dem damaligen RT-Artikel:
http://rt.com/news/snowden-nominated-nobel-peace-099/
So wie diesmal die Norweger es über Facebook bekannt gaben hatte letztes Jahr der Schwede Twitter genutzt (halt auf Schwedisch): https://twitter.com/StefanSvallfors/status/356005221878616064/photo/1
@Hendrik
… ich seh grad: RT.com hat Ladehemmung … hier im Archive:
http://archive.is/36h4j
Generell lese ich Artikel auf netzpolitik sehr gern, denn üblicherweise enthalten diese fundierte Informationen … üblicherweise:
# die „Informationen des Guardian“ stammen von der Website des einen vorschlagenden Parlamentsmitgliedes Bård Vegar Solhjell
https://www.facebook.com/bardvegar
-> da findet ihr auch einiges zur Begründung
# schaut doch mal bitte in deWP nach, wer genau nominieren darf:
https://de.wikipedia.org/wiki/Friedensnobelpreis
-> es dürfen weit mehr Personen vorschlagen, als ihr es im Artikel geschrieben habt.
Gut hat mir allerdings gefallen, dass ihr die schwedische Nominierung vom 2013 nicht vergessen habt und diese bzgl. der Einreichungsfrist korrekt dargestellt habt.
Toll wäre sicherlich auch gewesen, wenn ihr die beiden Vorschlagsbegründungen verglichen hättet, denn die erst stammt ja von einem Zeitpunkt, der gerade mal 6 Wochen nach dem ersten Leak lag.
… ups, Nachtrag:
„nach Informationen des Guardian“ … oben in dem Artikel des Guardian steht drin, dass die den Text nicht selbst verfasst haben, sondern dass sie diesen von Associated Press übernommen haben (wenn der Guardian Texte selbst verfaßt, dann steht dort immer der Name des Autors.
In diesem Falle scheint es also so zu sein, dass der Guardian selber gar nicht die Infos hat, sondern lediglich gegen Gebühr an AP deren Text veröffentlicht hat.
Russia Today hingegen hat zumindest die Facebook-Info gehabt und auch verlinkt:
http://rt.com/news/snowden-nobel-peace-prize-norway-353/
Zitat: Während die Nominierungen erst 50 Jahre nach Vergabe des Preises offiziell durch das Nobelpreiskomitee bekannt gegeben werden, hat es sich mittlerweile zu einer gängigen Praxis unter NominatorInnen entwickelt, ihre Vorschläge selber öffentlich zu machen.
Versteh nur ich die 50 Jahre nicht?
….meint wohl, dass 50 Jahre später veröffentlicht wird, wer alles tatsächlich nominiert war – vor 50 Jahren eben….is mir aber ein Rätsel, warum man da gleich mal 50 Jahre wartet….
Weil dann etwaige beleidigte Zweite mittlerweile verschieden sind? ;)
Wenn Obama den auch bekommen hatte, ist so ein Friedensnobelpreis doch eher peinlich.
Bubis hat auch ein Bundesverdienstkreuz bekommen genauso wie dieser korrupte FIFA Boss Blattner oder wie der heißt…. :-(