In Großbritannien sind Internetanbieter dazu verpflichtet, starke Filter einzusetzen, damit Kinder und Jugendliche nicht mit FSK 18-Inhalten in Berührung kommen. Die Entscheidung, welche Inhalte geblockt werden und welche nicht, wird zumeist „outgesourced“, also von Dritten vorgenommen, völlig intransparent. Zumeist wird sehr viel mehr zensiert als ursprünglich angedacht, entweder versehentlich oder bewusst – das ist dann schlicht Zensur.
Zudem unterscheiden sich die Filter von Anbieter zu Anbieter, und viele Webseitenbetreiber wissen auch nicht, dass sie in Großbritannien blockiert werden. Dafür hat die in London basierte Open Rights Group (ORG), eine Mitgliedsorganisation von EDRi, ein Online-Tool herausgebracht: blocked.org.uk
Dort kann man prüfen, ob die eigene Website (oder irgendeine andere) in Großbritannien durch Filter blockiert wird. Mit diesem Werkzeug will die ORG das Bewusstsein für Online-Zensur schärfen und Verantwortlichkeit in der Regierung und bei Internetanbietern erzwingen (man kann auch seinem Member of Parliament schreiben und sich über Zensur beschweren).
Für netzpolitik.org sehen die Ergebnisse übrigens so aus:
Wir sind ganz froh, dass man auch von Großbritannien aus auf unsere subversiven, GCHQ-kritischen Beiträge zugreifen kann.
Fein. Nun würde ich einmal die Top 1000000 Seiten von alexa.com dagegen werfen. Und fertig ist die Sperrliste.
Kids, don’t do that at home. Das geht fair nur in Absprache mit der Open Rights Group!