Die kalifornische Berkeley Universität hat den Web Privacy Census vorgestellt, eine Studie über Nutzertracking im Internet.
Mittels dem reichweitenermittler Quantcast wurden die 25’000 beliebtesten Webseiten ermittelt. Diese wurden anschließend von einem Crawler angesurft, der ihr Trackingverhalten untersuchte. 87% setzten Cookies ein, hiervon nutzten 24% eigene Cookies und 76% setzten Dritt-Seiten-Cookies. 9% setzten auf HTML5 Local Storage, einer Technik mit der bis zu mehrere MB Daten im Browser längerfristig gespeichert werden können und weniger als 0,01% nutzten Flash-Cookies.
Unter den Top 100 Seiten gab es keine, die keine Cookies einsetzte. Unter diesen waren vor allem Google/DoubleClick mit 78% der Seiten deutlich vertreten. Von den Top 100 Seiten setzten 34 auf HTML Local Storage, 13 setzten Flash-Cookies ein.
Im Vergleich zu Studien aus den Vorjahren sei ein Wechsel von Flash-Cookies zu HTML5 Local Storage festzustellen. Allerdings könne bei diesem nicht mit absoluter Sicherheit gesagt werden, ob es immer zum Nutzertracking eingesetzt werde.
Das Usertracking negative Auswirkungen auf die Nutzer haben kann, zeigte sich zuletzt in Form des US-Reiseportals Orbitz, welches Mac-Nutzern gezielt teurere Hotelzimmer anbot. Es hatte zuvor festgestellt, das Mac-Nutzer bereit sind mehr Geld für Hotelzimmer auszugeben…
*hust*
„User-Tracking. Weder eBay noch Amazon tracken ausreichend, um als schlechtes Beispiel zu dienen. Also nahmen wir http://netzpolitik.org . oO“
https://twitter.com/foebud/status/215119032859361281
Der letzte Absatz bekleckert Euch nicht gerade mit Ruhm. Ob der User einen Mac uset, sieht man (meist) trivial am UserAgent, und selbst wenn man das anderweitig feststellt, braucht man dazu nicht tracken, weil man das einfach immer wieder feststellen kann. Tracking braucht man, um dem User mit etwas zu verknüpfen, was er früher getan hat.
Hmm, 0,0001% von 25.000? Eine Vierzigstelwebsite nutzt also Flashcookies :-)
Da scheint ein Kommafehler auf der original Webseite zu sein: „and less than .0001% had flash cookies.“ – Habe es korrigiert! Danke!
Außer zum Tracking kann man HTML5 Web Storage auch als normalen clientseitigen Datenspeicher (wie Mini-Datenbanken) oder zur Performance-Optimierung von Webseiten einsetzen, insbesondere für mobile Webseiten.
Kleiner Tipp am Rande: „HTML5“ schreibt man, wenn man es ganz richtig machen möchte, ohne Leerzeichen vor der 5. Die Zahl ist keine Versionsnummer sondern ein Namensbestandteil.
Ist schon klar, dass man Local Storage auch für sinnvolle Dinge verwenden kann – Cookies übrigens auch… Hier geht es aber um Tracking!
Wollte nur sicher gehen, dass das auch wirklich allen klar ist. Ist ja nicht so, dass es bei dem Thema an Verwirrung fehlen würde :)
Das mit HTML5 habe ich korrigiert! Danke für den Hinweis!
0,0001% von 25t websites sind… moment… 0,025 websites.
äh?
hups, zu spät…
„[…]welches Mac-Nutzern gezielt teurere Hotelzimmer anbot.“
*BUAHAHAHAHAHAHA*
Und Linux-User???? Die Bekommen ein Zelt! Müssen es aber selber aufbauen…. haben dann aber einen Satz Flicken dabei, falls sie mal „patchen“ müssen.
*scnr*
Wie wird man HTML5-Cookies eigentlich wieder los? Genauso wie normale? Oder Cache löschen? Oder braucht es da irgendwelche speziellen Addons, wie bei Flash-Cookies?