Microsoft hat einen Artikel über Windows 8 von heise online aus der Suchmaschine entfernen lassen. Begründung: Urheberrechtsverletzung. Heise ließ den Artikel von ihren Hausanwälten überprüfen, die keine Urheberrechtsverletzung feststellen konnten. Alle Bilder, Videoclips und verlinkte Software seien allesamt offiziell von Microsoft für diese Zwecke zur Verfügung gestellt worden.
Heise fasst die Zensurmöglichkeiten durch dieses System wie folgt zusammen:
Besonders pikant an diesem Fall ist, dass ein Großunternehmen ohne Rücksprache mit dem Urheber einen Presseartikel über eigene Produkte aus den Suchergebnissen entfernen ließ. Wir fragten Google, wie das Meldesystem gegen möglichen Missbrauch zur Unterdrückung von unliebsamen Berichten in der Presse geschützt ist. Nach Auskunft von Bremer ist eine manuelle Prüfung angesichts der Vielzahl der Fälle unmöglich. Man setze ein weitgehend automatisiertes Verfahren ein, mit dem Ziel, so wenige unberechtigte Sperrungen wie möglich vorzunehmen. „Wir machen dazu mehr als wir rein rechtlich betrachtet müssten“, sagte Bremer.
So what? Google ist ein privates Unternehmen. Die können mit ihrem Index machen was sie wollen. Da braucht man gar nicht empört sein.
Die machen das ja auch nicht freiwillig sondern sind soweit ich weiß dazu verpflichtet.
Ein privates Unternehmen mit einer De-Facto-Monopolstellung. Da sollten sie mal schön aufpassen, nicht allzu sehr anzuecken, sonst kommt da vielleicht eine für Google unangenehme Entwicklung in Gang – eine kartellrechtliche nämlich.
Na ja … die Frage ist natürlich auch, bei wem man eher „nicht anecken“ soll: beim Endverbraucher bzw. bei einem „minor player“ (heise vs. Microsoft? Haha!), oder bei den Reichen und Mächtigen dieser Welt …
warum sollte google ein kartellrechtliches varfahren anhängig werden wenn sie urheberrechtsverstößen nach gehen?
Weil das bei einem Unternehmen wie Google ohnehin permanent in der Luft liegt; da muss nur jemand, der Gehör findet oder selbst schon die Macht hat, in den Ballon reinpieksen.
Und weil es hier nicht um Urheberrechtsverstöße geht, sondern um den Missbrauch der einschlägigen Regelungen dazu – was bei einem solchen Unternehmen schnell mal als Missbrauch der Marktmacht gesehen werden kann.
Aber würden sie sowas nicht tun – wer weiß, wie lange es dauern würde, bis Unternehmen wie Microsoft und deren Lobbyisten in Washington in den Ballon pieksen. Capisce?
Das wird jetzt auch immer so weitergehen.
Unliebsame oder kritische Artikel werden aus Urheberrechtsgründen entfernt, genauso wie mein kritischer WWF Bericht.
Es sind schon etliche Artikel und Beiträge bereits aus dem Netz verschwunden. :-(
„our liberty depends on the freedom of the press, and that cannot be limited without being lost.“
Thomas Jefferson to Dr. James Currie, January 28, 1786
Übrigens…
In deren hauseigenen Suchmaschine (bing) ist der heise-Artikel als Suchtreffer allerdings drin.
Kann mir jemand evtl. diese „Logik“ erklären?
Zitat kölsches Grundgesetz, Artikel 9:
„Wat soll dä Quatsch“
Zitat Ende
Danke und Gruß aus Kölle, Baxter
Es ging nicht um den Artikel an sich.
Microsoft provitiert davon wen Googles Index kleiner wird. Den Artikel haben sie selber in ihrer Suchmaschine nicht sperren lassen. Wenn du illegale Micosoft Versionen suchst dann musst du wohl bei Microsoft selbst suchen.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Microsoft-profitiert-von-Google-Sperre-in-aehnlichem-Umfang-wie-Medienindustrie-1585113.html
Google bietet APIs. Damit ist es einfach spezialisierte Suchen zu gestalten und auszuwerten. Ich kann mir vorstellen das das der Grund ist.
Wie krass ist das denn? Die lassen bei anderen aus nicht haltbaren Gründen sperren, damit die Leute vielleicht bei Bing suchen? Das erinnert mich an die Trollerei bei den Smartphones, die sich gegenseitig Verkaufsverbote aufbrummen. Eines ist klar, es geht absolut nicht um den Menschen, sondern um den Erhalt oder Zugewinn von Macht.
Zu den meisten Kommentaren hier:
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Kapier ich nicht so ganz. Warum pisst Microsoft sich selbst ans Bein, indem es Produktberichte aus Google entfernt? Bessere Promotion im Web gibt es doch kaum.