FixMyTransport: Bürgerinitiative leicht gemacht

mysociety.org aus den UK, u.a. bekannt für Projekte wie FixMyStreet und Whatdotheyknow, hat mit FixMyTransport eine weitere Plattform für ein bürgergestütztes Beschwerdesystem ins Leben gerufen. Die Gruppe um mysociety.org Gründer Tom Steinberg und dem Senior Developer Louise Grow hat es sich dieses Mal zum Ziel gesetzt, kleinere Störungen im öffentlichen Verkehrssystem, wie defekte Ticketmaschinen oder frühzeitig abfahrende Busse, auf möglichst einfache Art und Weise den zuständigen Betreibern zu melden.

Aber FixMyTransport möchte über ein einfaches Meldesystem hinaus gehen und ermöglicht es dem User zusätzlich mit Hilfe der gängigen Web 2.0 Mechanismen die Unterstützung anderer Menschen zu mobilisieren und in einen Dialog mit den zuständigen Addressaten zu treten. Desweiteren werden alle Anliegen auf Google Maps visualisiert und lassen sich nach Region oder Verbindungskriterien auffinden.

Das 2010 von der britischen Regierung gestartete Opendata-Projekt http://data.gov.uk/ liefert bei der ganzen Geschichte die Basis für eine Datenbank, die sicherstellt, dass die Anliegen letztendlich auch die zuständigen Anlaufstellen erreichen und die Recherchearbeit für diejeweilige genervte Person entfällt. Diese Daten wurden dann mit Hilfe der Community durch entsprechende Telefonnummern und Emailadressen erweitert. FixMyTransport ist also nebenbei auch noch ein schönes Beispiel für den produktiven Nutzen offener Datensätze.

Die Plattform wurde bereits nach Brasilien und Südkorea exportiert, die offenen Quellen auf Github und die Hilfsbereitschaft der FixMyTransport-Betreiber laden schließlich dazu ein.

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2 Ergänzungen

  1. Zu früh abfahrende Busse interessieren doch keine Sau. Ich hab mal dem Scheffe von unserem Laden hier persönlich eine Mail deshalb geschrieben und sogar eine Antwort erhalten (auf die erste Mail, nicht auf die zweite). Grobe Aussage seiner Antwort: „Unser System sagt ganz klar, dass über 90 % der Busse pünktlich fahren.“ Geändert hat sich seitdem nicht viel, wenn man mal von steigenden Fahrpreisen und eingeschränktem Angebot absieht.

    ÖPNV hat einfach keine Zukunft, wenn man nicht gerade in einer Millionenstadt lebt.

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