EU & Privacy: Setz Dich, mach’s Dir gemütlich, nimm Dir ’n Keks

Guter Kommentar in der ct‘ zum Thema E_Privacy-Richtlinie und Cookies: EU & Privacy: Setz Dich, mach’s Dir gemütlich, nimm Dir ’n Keks.

Eigentlich wären also die Browserhersteller und der Flashanbieter Adobe gefragt: Sie müssten endlich sinnvolle Verwaltungsoptionen für Cookies einführen. Das gesamte heutige Modell gehört auf den Prüfstand. Die Werbewirtschaft könnte an dieser Stelle einen Beitrag leisten, in dem sie genau dies klar macht, nicht das Problem verneint und Augenwischerei betreibt. Die Nutzer haben faktisch keine funktionierende Kontrollmöglichkeit. Aber daran hat sie offensichtlich kein Interesse: Sie schürt Angst vor einem unbenutzbaren und nicht mehr finanzierbaren Internet, macht es sich gemütlich und setzt den Nutzern lieber noch ein paar Kekse auf ihren Rechnern.

12 Ergänzungen

  1. Also ich bin mit dem CS-Lite und BetterPrivacy Addon von Firefox zufrieden (BetterPrivacy würde ich mir noch ein interface wie bei cs-lite wünschen).
    Ist jetzt nicht direkt der Browser Hersteller, aber dafür ist es ja Opensource und hat die Möglichkeit für Addons.
    Was will man denn noch mehr Kontrollieren?

  2. Unter FireFox nutze ich Extended Cookie Manager, Ghostery und BetterPrivacy (Adblock und NoScript sowieso).

  3. In meinem weiteren Bekanntenkreis dürften vielleicht 5% der Leute überhaupt wissen, was ein Cookie ist ;)

    Hätte ich nicht allen denen ich den PC warte auch besagte Addons installiert und erklärt sähe es da wirklich duster aus.

    Aufklärung hilft. Hier können wir uns nicht leisten zu warten, bis irgendwer mal ein Gesetz auf den Weg bringt.
    Bis dahin sind die Daten schon gesammelt.

  4. Bei den „normalen“ Cookies hab ich das Gefühl, dass dessen Technik auch von den technisch weniger versierten ganz gut verstanden wird. Man kann die meistens über die Einstellungen meistens relativ leicht blocken oder nach Ende der Session löschen lassen, für die fortgeschrittenen Benutzer stehen auch Add-ons zur Verfügung. Weiterhin sind Cookies ja nicht per se negativ zu bewerten.

    Ein größeres Problem sehe ich bei den Flash-Cookies, die kaum bekannt sind und vom Browser aus AFAIK nicht zu löschen sind, sprich manuelle Intervention ist notwendig, was für Otto Normalverbraucher nicht unbedingt so einfach ist. In der Hinsicht würde ich mir einfach mehr Aufklärung wünschen.

  5. „Netzsperren in Frankreich sind verfassungsgemäss“

    jaja, jetzt noch die grosse allwissende EU anrufen, dann haben auch wir bald das netz gesperrt.

    „herr uhl, herr bosbach, herr ziercke, warum haben wir jetzt websperren“….“ähh…weils die EU befohlen hat“..hacken zusammen, augen rechts. steht der CSU-mann im stillgestanden, presst er die ars…backen so zusammen, dass ein 5€-stück die prägung verliert.ist das klar?? jawoll!!

    http://www.heise.de/newsticker/meldung/Websperren-in-Frankreich-sind-verfassungsgemaess-1206781.html

  6. und es geht fleissig weiter:

    „Unions-Innenminister drängen auf Vollerfassung“

    Seit Monaten trommeln Politiker der Union für die Rückkehr zur Vorratsdatenspeicherung. Nun klagt der niedersächsische Innenminister: Tötungsdelikte blieben unaufgeklärt, weil derzeit nicht gespeichert wird. Der neue Bundesinnenminister Friedrich soll nun die FDP umstimmen.

    http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,750415,00.html

  7. Was man nicht vergessen darf: Cookies sind nicht die einzigen Wege, den User zu tracken! Es gibt (neben der IP-Adresse, die bei fast allen Smartphones sich nie ändert, http://www.heise.de/netze/meldung/IPv6-Smartphones-gefaehrden-Privatsphaere-1168416.html) auch noch die Möglichkeit, den Nutzer anhand verschiedener Browser-Merkmale zu identifizieren, einige Merkmale findet man hier: http://browserspy.dk/
    und unter http://panopticlick.eff.org/ kann man sich auch noch hochrechnen lassen, wie eindeutig bereits über 8 dieser Werte ist.

    Außerdem gibt es noch: Zeitabweichung vom Zeitserver, Flash Cookies, DOM local storage, und sicher noch einige weitere

    @markus: Ihr unterstützt übrigens auch (vermutlich unbeabsichtigt und unbewusst) User-Tracking: der SPAM-Schutz von reCAPTCHA (gehört zu Google!!!) hilft dieser Firma sicher auch, eure Nutzer zu analysieren. Das gleiche gilt für andere Inhalte, die von fremden Servern geladen werden (flattr-Button, Google Ads).

  8. @genodeftest

    der zug ist abgefahren. jedes verfassungsgericht wird sich das franzosenurteil als vorlage nehmen. nächstes jahr sind dann noch mehr EU-länder auf der ..feinde des internet-liste…

    und dann noch mehr…..und dann noch mehr….

    und dann zieht einer den generalstecker, und alles ist wieder wie 1990, pacman und TV-pingpong…ach was waren das zeiten.

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