Wikileaks-Gründer wegen Belästigung/Vergewaltigung angezeigt. (Update)

Julian Assange wurde in Schweden wegen Vergewaltigung angezeigt, meldet CNN. Er bezeichnete die Vorwürfe als haltlos und zutiefst verstörend.

Bisher wurden noch keine weiteren Details bekanntgegeben, daher lädt die Meldung zu allerlei Gerüchten und Verschwörungstheorien ein. Wir warten daher auf eine baldige und seriöse Klärung des Sachverhalts.
Ob haltlos oder nicht, in Deutschland zeigte zuletzt der Fall „Kachelmann“ welche Wirkung derartige Vorwürfe für eine in der Öffentlichkeit stehende Person entfalten können.

Update: Die Staatsanwaltschaft (?) hat die Vorwürfe zurückgezogen.

Assange no longer wanted

Chief prosector Eva Finné has come to the desicion that Julian Assange is not suspected of rape. Considering that, Assange is no longer arrested in his absence. Eva Finné will make no other comments during Saturday night.

60 Ergänzungen

  1. LOL?!

    Wenn das nicht ein Warnschuss irgendwelcher sinistren US-Geheimdienste ist, dann weiß ich es auch nicht…

  2. Bei so Sachen gibt es halt nur sehr selten wirklich Beweise, da steht dann Aussage gegen Aussage. Das ist wirklich schrecklich, für potentielle Täter und auch für die Opfer. Wirklich beweisen lässt es sich auch im Gericht meist nicht.

  3. Ist ja cool. Also haben \die\ jetzt endgültig begonnen mit ihrer Mission wikileaks zu denunzieren um die Glaubwürdigkeit zu erschüttern. War ja zu erwarten, aber das es dann doch sooo offensichtlich ist. Schon sehr armselig. Aber was will man von USA&Co. erwarten.

  4. War nur eine Frage der Zeit bis die ersten schmutzigen Taktiken angewendet werden. Eine Rufschädigung dieser Art ist dafür perfekt geeignet, weil davon immer etwas hängen bleibt, selbst bei einem klaren Freispruch.

    Es wird nach meiner Meinung nur nicht den gewünschten Effekt haben. Denn auch wenn er das Gesicht von Wikileaks ist, sind die dort veröffentlichen Informationen z.T. so gravierend, dass es fast egal ist wer sie veröffentlicht hat.

  5. Da ist einer, der dem amerikanischen Militär, den Geheimdiensten und der Außenpolitik kräftig ans Bein gepinkelt hat und den diverse Politiker ungeniert und öffentlich bekundet entführt und exekutiert haben wollen…

    Muss man in solch einem Fall davon ausgehen, dass diese Anschuldigungen jetzt völlig isoliert und mit überhaupt keinem Bezug dazu stehen?

    Ich meine nicht, zumal das alles zu sehr ins lehrbuchhafte Vorgehen von Geheimdienstlern passt: diskreditieren, denunzieren, Reputation zerstören.

    Assange hat jetzt ein Problem: einen Whistleblower-Journalisten will jeder gerne schützen – aber es gehört schon etwas Abgebrühtheit dazu, sich für einen mutmaßlichen Vergewaltiger einzusetzen…

  6. Gerade in Schweden, wo er für ein eher linksorientiertes Tagesblatt jüngst erst einen ständigen Platz für seine Statements und Texte eingeräumt bekam? Sehr komisch.

    Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

  7. Hoffentlich taucht der gute Junge erstmal wieder unter. Wie Anfang des Jahres, als die Amis ihn nach Kuba bringen wollten. Ist immer besser, er macht es wie bisher, keinen festen Wohnsitz und schneller weg, als die Deppen gucken können.

    Ich wünsche diesem Prachtkerl alles Gute, die Gemeinde grüßt.

  8. In anderen Medien steht, dass gegen Assange wegen zwei Delikten ermittelt wird, wobei es momentan noch geheim gehalten wurde, worum es sich bei der zweiten Anschuldigung handelt.

    Zuerst wird getestet, ob der Vorwurf der Vergewaltigung weit genug reicht um wikileaks in Verruf zu bringen (wobei Assange nicht gleich wikileaks ist, aber bei unsere Journalisten kann man davon ausgehen, dass die da nicht großartig unterscheiden).

    Und im Falle des Falles wird das zweite Verbrechen veröffentlich.
    Ich weiß, es ist geschmacklos und hat den Hauch einer Verschwörungstheorie, aber ich würde viel drauf wetten, dass es sich bei der zweiten Sache um den Besitz von Kinderpornographie und Konsorten handelt. Wer wettet dagegen?

    Aber eines kann man feststellen: die insurance.aes256 kam offensichtlich noch gerade rechtzeitig online, so dass eine bedauerlicher Unfall mit Todesfolge ausschied. Wenn man schon Assange nicht kaltstellen kann, muss man ihn halt diskreditieren.

    Falls dann doch etwas dran wäre an den Vorwürfen – wieso wird der Australier eigentlich in Schweden angeklagt, hält der sich überhaupt da auf oder ist das nur ein Trick, um das Geschichte mit dem Journalismus und dem damit verbundenen Quellenschutz auszuhebeln? – dann hab ich mich hiermit öffentlich zum Deppen gemacht und habe es nicht anders verdient.

  9. Ja, genau, und der Irak hatte auch Massenvernichtungswaffen. Ist schon klar. Lt. Spiegel war der Gute so blaß und müde, daß er einen ungesunden Eindruck machte. Ist auch klar, wenn man immer auf der Flucht sein muß. Auf der Flucht vor den dreckigen Amis, der Leute, die was zu verbergen haben.

    Halten wir fest zu ihm und lassen uns nicht beirren. Das sind wir ihm schuldig. Wir? Ja, wir, die gesamte DENKENDE Gesellschaft aller Länder.

  10. @Linus

    Er WAR dort. Denn dumm ist er nicht. Warten wir das weitere Geschehen ab. Wieder mal zeigt sich, welcher Dreck durch die CIA und europäische Geheimdienste in die Welt gesetzt wird.

    Eine miese Verbrecherbande durch die Bank.
    Schlächter und Mörder rund um den Globus.

  11. Hier bekommt „Unschuldsvermutung“ direkt eine ganz andere Bedeutung ;-) Aber ihr habt natürlich recht. Das Ganze passt wie Arsch auf Eimer.

    Es wird interessant sein, wer die (!) Opfer sein sollen. Bestimmt whistleblowerinnen, die genau deshalb auch anonym bleiben müssen (haha), damit hätte man noch so einen Abschreckungseffekt.

  12. Nur kurz, an der Geschichte wird sich ohnehin noch viel ändern:

    Die Sache mit dem geheimen Anklagepunkt gibt es glaub ich nur in den deutschen Medien.
    Die schwedischen Zeitungen geben an, dass es eine Ermitlung wegen Vergewaltigung – im übrigen ohne dass die Frauen, die zur Polizei gegangen sind das wollten, die Polizei ist bei einem Vergewaltigungsverdacht aber gezwungen von sich aus zu ermitteln – und wegen „Unfrieden“ gibt, darunter fällt rücksichtloses Verhalten, Stalking, Randalieren, Steine werfen etc.

  13. Quelle Spiegel:

    „Die Staatsanwaltschaft in Stockholm habe gegen den Wikileaks-Chef in Abwesenheit einen Haftbefehl wegen Vergewaltigung erlassen, berichtet der “ Expressen“. Assange soll demzufolge während einer Vortragsreise nach Schweden zwei Frauen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren vergewaltigt haben. Genauere Angaben zu den Vorwürfen teilte die zuständige Staatsanwaltschaft nicht mit. Wikileaks kommentierte die Vorgänge in Schweden wiederum via Twitter, schrieb dort mit einem Link auf die Berichterstattung im „Espressen“: “ Wir sind vor schmutzigen Tricks gewarnt worden. Jetzt sehen wir den ersten“.“

    Gleich zwei Frauen, wird ja immer „besser“.

    Der gute Junge ist nicht mehr in Schweden. Er ist an einem sicheren Ort. Im Gegensatz zur CIA hat er ein Hirn im Kopf. Funzt sogar.

  14. Das liest sich bis jetzt eher dünn und sehr fadenscheinig. Jetzt müssen Expressen und die schwedische Staatsanwaltschaft die Beweise ersteinmal verdichten. In dem aus USA gelieferten Kompromatkoffer wird sicher noch mehr drin sein, auch was für andere Mitarbeiter und prominiente Unterstützer von Wikileaks.

  15. Falls dieser Coup nicht reicht um Wikileaks zu zerstören, kommt als nächstes wahrscheinlich der Kindesmißbrauchsvorwurf. „Finanziert von Al Quaida/Hamas/Taliban“ wäre wohl zu offensichtlich Bullshit. Obwohl natürlich genügend Idioten rumlaufen, die auch sowas begierig aufsaugen würden. Hier mal ein Beispiel aus dem Welt Online Kommentarbereich:

    USA #1 sagt:

    Liebe Piraten-Anhänger,

    mit dem Herrn Assange werdet Ihr nicht weit kommen. Dem steht das Unseriöse ins Gesicht geschrieben. So skrupellos, wie der sich in der Affäre um die Enthüllung der Identität der afghanischen Kooperationspartner der NATO präsentiert, traue ich ihm auch die Vergewaltigungen zu. Ein ganz mieser Charakter.

    Vielleicht unterstützen ihn ja die Taliban? Mit 72 Jungfrauen?

  16. LEUTE, HEUTE FRISCH AUF DEN TISCH, DIE JÜNGSTE SCHLAGZEILE VON CIA-BILD:

    Der Gesuchte hat 1845 Frauen vergewaltigt, darunter (wie kann es anders sein), auch arme Kinderchen. Alles an einem Abend. Dazu noch sämtliche Angestellte im Hotel verdroschen und den Taxifahrer bedroht, da dieser ihm keine Zigarette geben wollte.

    DIE CIA FORDERT JEDEN MENSCHEN AUF DEM PLANETEN AUF, DAS SUBJEKT ZU SUCHEN, DAMIT DIESES AUF KUBA GEFOLTERT UND ERMORDET WERDEN KANN!

    ES DANKT EUCH EURE CIA!

  17. Ich finde die meisten Berichte ja schon wieder mal recht suboptimal geschrieben. Zum einen ist er eben nicht der „Wikileaks-Chef“… Wenigstens hat netzpolitik.org nicht den identischen Wortlaut übernommen.
    Ach ja und zum anderen weiß man jetzt natürlich nichts genaues und posaunt nur trotzdem schon mal raus was man hat. Die Geschichte kann sich also noch drastisch in jede Richtung verschieben.

  18. Widerlich, wie hier sofort und unbesehen davon ausgegangen wird, daß die Frauen lügen/gekauft/manipuliert sind.

    Bloß weil ihr Julian Assange so toll findet, heißt das nicht, daß er es nicht getan haben könnte.

    Kommt mal klar!

  19. Merkwürdig ist, dass laut heise die Frauen keine Anzeige erstattet haben sollen, die Polizei aber trotzdem ermittelt.

    Bitte? Die gehen zur Polizei, erstatten aber dann keine Anzeige? Irgendwas stinkt da, oder?

  20. Heise schreibt:

    „Eine Sprecherin sagte, dass die beiden Frauen keine Anzeige gegen Assange erstattet hätten. Wegen der Schwere der Vorwürfe würde aber auch ohne Anzeige ermittelt.“

    Als Jura-Laien verwundert mich das ein wenig dass die mutmaßlichen Opfer nicht einmal Anzeige erstattet haben.

  21. Julian sollte dauerhaft einen Aufenthalt in Schweden genießen und für eine Tageszeitung schreiben.

    Das wird in Schweden anscheinend nicht gewünscht.

    Andere Länder, andere Sitten.
    Von Schweden habe ich ein toleranteres Vorgehen erwartet, nicht etwa den Arschkuss bezüglich der Amis.

    Aber da sieht man mal, wie man sich in Nationen irren kann. Wieder ein Beispiel für die Macht der CIA (globale Mörderbande), welche auch in Deutschland gerne mal Leute abschlachten möchte (oder wie sie schreiben: ausschalten).

  22. Es scheint mir ein Fehler gewesen zu sein Wikileaks überhaupt Gesichter zu geben. Denn wenn man es wirklich schafft solchen Gesichtern Dreck anzuhängen – ob wahr und nicht wahr – leidet das wofür sie stehen immer mit. Auf diesem Wege wird früher oder später die Reputation zwangsläufig leiden.

  23. Man kann die Gemeinde nur bitten, jetzt noch mehr Geld zu spenden. Und wo Ihr Julian seht, gebt ihm Geld und Unterkunft.

    Werdet Bürger und Bürgerin für das Grundgesetz.

    Es ist Eure Pflicht. Bürgen heißt es.
    Also bürgt JETZT, wenn Regierungen versagen.

  24. @22 / DRice und @23 / sumosu

    Vergewaltigungsopfer haben oft Angst und/oder schämen sich und erstatten deshalb keine Anzeige. Es kann also Szenarien geben wo Angehörige/Freunde sie zur Polizei schleppten und sie selbst dort aber die Anzeige nicht stellen möchten, weil es eben lange Aussagen etc. nach sich zieht – schon vor einem eventuellen Prozess.
    Ich will damit nur sagen, dieser Punkt allein MUSS nicht bedeuten das hier was seltsames läuft.
    Aber man weiß ja noch nichts bisher, außer das die Polizei in Schweden ermittelt.
    Irgendwie kommt es mir inzwischen bei Nachrichten so vor wie Hochrechnungen von Meinungsforschern an einem Wahltag – das tatsächliche Ergebnis kann sich noch grandios in jede Richtung verschieben…
    Bin auf alle Fälle sehr gespannt was sich in der Sache noch ergibt, habe schon jede News zu Wikileaks gelesen bevor sie es so groß in die Massen-Medien geschafft haben. Auch wenn es hier jetzt ja nur um eine Person geht die in Verbindung damit steht, wird die Öffentlichkeit ja wieder mal nicht korrekt differenzieren können.

  25. Unglaublich, wie das jetzt gleich durch die Medien Kachelmannt. Zum Glück ist Assange ja nicht der Kopf von Wikileaks.

    Was kommt als nächstes? Autounfall? Spontaner Selbstmord? Der absolute burner wäre ja, wenn der zugehörige Denunzierungsauftrag geleakt wird.

    Watch Your back, Daniel Schmitt, You’re next! :D

  26. Sicherlich ist alles gut vorbereitet: 1 Opfer, mehrere Zeugen, und es werden sich weitere Personen melden, die auch belästigt / vergewaltigt wurden.

    So werden in der Demokratie Personen „legal“ aus dem Weg geräumt.

  27. Sie werden eben nicht aus dem Weg geräumt, da diese Zusammenhänge langsam jedem Trottel klar werden.

    Wir wollen doch erstmal feststellen, daß Vergewaltiger des Grundgesetzes, der Justiz, des Rechtes, der Menschenrechte usw. in den Regierungen sitzen.

    Wenn man diese Vergewaltiger mal in Sicherungshaft nehmen würde, dann ginge es uns allen wesentlich besser.

  28. Amboss:

    Wenn das nicht ein Warnschuss irgendwelcher sinistren US-Geheimdienste ist, dann weiß ich es auch nicht…

    Exakt: Du weißt es nicht.

  29. Wir werden sehen, was Sache ist. Der Spiegel ist jedenfalls dranner als dran. Er ist nicht mehr zu halten.

    Bis dahin, liebe Grüße an Julian, dem Mutigen!

    Muß noch ein wenig arbeiten, daher vorerst ciao.

  30. Muss man so einen Artikel wirklich veröffentlichen? Kann man nicht warten, bis genug Informationen vorhanden sind?

  31. Das wird am Ende eher eine (Boulevard-) Medien Sache werden als sonst irgendetwas.

    Normalerweise werden auch in Schweden die Namen von Verdächtigen nicht einfach via Presse verbreitet, schon gar nicht bevor man überhaupt etwas zum Fall weiss, aber nachdem der Expressen die Vorwürfe öffentlich machte hat sich das wohl einfach verselbstständigt.

    Und damit könnten denn auch alle ihre Verdächtigungen, gegen Assange, die Polizei, die zwei Frauen oder die CIA wieder einpacken – gut so.

  32. Mal unabhängig davon, wie die Wahrheit aussieht:
    Welche Beweise könnte Assange vorlegen, um uns davon zu überzeugen, dass er die beiden Frauen nicht vergewaltigt hat? Keine. Solange die Anklage vage bleibt ist das kaum möglich. Erst wenn Ort und Zeit des angeblichen Verbrechens bekanntgegeben werden, könnte er z.B. nachweisen, dass es unmöglich ist, weil er zu der Zeit an einem anderen Ort war.

    In der Argumentationstheorie lernt man: Gegen einen vagen Vorwurf, der ohne Vorlage von Indizien oder Begründungen erhoben wird, kann man sich kaum bis gar nicht verteidigen.

    Ich könnte zum Beispiel behaupten, der Verfasser des Kommentars unter meinem Kommentar trinke das Blut von Kindern. Einen derart vagen Vorwurf kann er unmöglich entkräften.

  33. Jämmerliche Justiz, ängstliche Politiker.

    Das WWW hat Julian gerettet. Und die Gemeinde wird weiterhin dafür sorgen, daß Menschen nicht von Bananenrepubliken abgeschlachtet werden.

  34. @classless
    Schön, daß auch Sie hier mitschreiben. Sowas dient der Entschwörung. – Allerdings: Gilt nicht die Unschuldsvermutung, selbst bei wirklich ekligen Straftaten?

    Mir ist bei dem Expressen-Artikel zuerst dieser Fall mit dem ehemaligen schweizer Botschafter eingefallen. Als ein schweizer Druckerzeugnis mit einer vermeintlichen Enthüllung über sein geheimes Sexleben mit einer auf dem Parkplatz vor dem Kanzleramt wartenden Geliebten um die Ecke kam.

    Die mir angenehmere Erklärung wäre natürlich auch eine wie in diesem Fall geartete Geschichte. Dann kann der Kompromatkoffer zu bleiben.

  35. datengamelstelle: classless rüttelt doch gar nicht an der Unschuldsvermutung – er verwehrt sich lediglich dagegen, sofort irgendwelche Verschwörungstheorien anzuzetteln. Die Unschuldsvermutung wird übrigens auch ad absurdum geführt, wenn vor (!!) einem öffentlichen Gerichtsverfahren die Unschuld als bewiesen (!!) angesehen wird, so wie es hier leider der Fall ist.

  36. @f
    Deshalb sagte ich ja daß der Post von classless der Entschwörung dient. – Aber egal.

    Die grundsätzliche Vermutung der Unschuld im Strafverfahren ist eine große zivilisatorische Leistung die eine gleichberechtigten Vermutung der Schuld ausschließt. Also ist eben nicht die Unschuld , sondern die Schuld zu beweisen. Was jetzt, da kein Verfahren mehr statt findet, ihrer Argumentation folgend bedeuten würde, daß Herr Assange schwebend schuldig bleibt bis seine Unschuld bewiesen ist.

  37. Mit dem Update ist nun klar, dass ich mich öffentlich zum Deppen gemacht hab. Damit muss ich wohl leben.

    Aber schön zu sehen dass sich abermals eine „Verschwörung“ als Nonsens entpuppt hat.

  38. @ Horst: „Muss man so einen Artikel wirklich veröffentlichen?“ Ich habe auch erst überlegt. Aber die Meldung war ja durchaus relevant. Am Ende habe ich mich dann an das Motto „In doubt we publish“ erinnert. Auch schien es mir wichtig, klarzustellen DASS es eben keine näheren Infos gab zu diesem Zeitpunkt, denn so gut wie keine Zeitung, Blog etc. hat in der Frage der Veröffentlichung anders entschieden. Das Thema war da.

  39. @Linus:

    Klar, sachlich ist am Artikel nichts auszusetzen. Außerdem ist da noch das Update, das den Vorwurf relativiert.

    Assange ist ein bunter Hund, diese Vorwürfe werden, sofern nichts dran ist, schnell durch neue WikiLeaks-Geschichten verdrängt.

    Ich möchte nur zu bedenken geben, dass ein derartiger Hype nachhaltig Spuren im Internet hinterlässt. Auf der ersten Google-Seite sind fast so viele Seiten zu den Vorwürfen gelistet wie andere. Und das am ersten Tag! Es ist möglich, dass wichtigere Artikel zu Sachfragen durch diesen Boulevard-Kram dauerhaft nach hinten geschoben werden.

    Bei Tauss ist das heute noch so. Das Lebenswerk ist verdrängt durch die Straftat. Wir brauchen den Internet-Pranger, wie ihn dieser Polizeiheini fordert, nicht, wir haben ihn schon in Gestalt der Suchmaschinen.

    Auch wenn man nur positiv berichtet und verlinkt trägt man zu diesem Effekt bei.

  40. Interessant ist der Vorwurf insofern, als dass sich nun zeigen wird, ob Wikileaks mehr als bloss Julian Assange ist. Vielleicht ist dieser Zwischenfall endlich Anlass für Wikileaks, ein Minimum an Transparenz zu gewährleisten?

  41. @54

    Was genau sollten sie denn transparent machen?
    Ihre Addressen, Informanten oder die Spenden und die finanzielle Struktur?
    Solange Bild’s „Ein Herz für Kinder“ das nicht für nötig hält (die Finanzen offenzulegen), ist das ja wohl relativ.

    Addressen und Informanten erklärt sich von selbst.

    Mir ist schon klar, was gemeint sein soll. Wenn die finanzielle Struktur offengelegt werden würde, dann könnte man Lobbying ausschließen. Aber das ist doch irgendwie egal. Ein Dokument ist ein Dokument. Jedem sollte klar sein, wie Wikileaks ticken und warum sie etwas tun. Einigen gefällt das nicht, aber die werden – so oder so – ein Haar in der Suppe finden oder eben einen Grund, WL dafür zu verurteilen.

  42. Jedem sollte klar sein, wie Wikileaks ticken und warum sie etwas tun.

    Mir ist das gar nicht so klar. Erklärst du es mir? Meine bisherige Erklärung lautet, dass ein egomanischer Märchenerzähler und eine handvoll Helfershelfer die Mechanismen der Medien ausnutzen, um Politik zu machen und nebenbei das Dealen mit Informationen als Geschäftsmodell kultivieren.

    Nun sollte man eigentlich annehmen, dass solche Spielchen in einer Informationsgesellschaft nur so mittelgut funktionieren. Zu plump ist die Inszenierung, zu offensichtlich die Legende vom uneigennützigen Einzelkämpfer gegen das System, die uns verkauft werden soll.

    Und was passiert? Die selbsternannnten Speerspitzen der Informationengesellschaft (Und hiermit möchte ich pauschal 80% der Kommentaren oben beleidigen!) wirft sich kollektiv die blaue Pille ein und folgt dem Medienmessias Assange wie .. ach, ich spare mir Godwins Law.

    Aber schön zu sehen dass sich abermals eine “Verschwörung” als Nonsens entpuppt hat.

    Nur weil der WL-Medienpartner Spiegel Online nicht nachhakt? Der von Christoph von Marschall zitiert Times-Artikel deutet es ja bereits an: Da geht noch was! Und was passiert?

    Statt die Informationen zu hinterfragen (da gibt es nicht nur bei den schwedischen Piraten einiges an Lesestoff), startet der Assange-Fanclub wie ferngesteuert eine Hexenjagd auf die „verleumderische Kampflesbe“ (die selbstberständlich von CIA, Mossad und INSM ferngesteuert ist), weil ja nicht sein kann, was nicht sein darf.

    Erschreckend. Einfach nur erschreckend.

    1. Na, so kann man es sehen wenn man mittendrin in der Geschichte einsteigt, ab dem Zeitpunkt, an dem sich Assange „geoutet“ hat.

      Wenn man aber den Beginn von wikileaks betrachtet, als diese Person noch nicht öffentlich bekannt war, dann ergibt der „Assange-Fanclub“ plötzlich keinen Sinn mehr.

      Es waren doch die Veröffentlichungen, die wikileaks prominent gemacht haben, und damit die Informanten. Nicht die Figur Assange.

      Dass es die Medien geschafft haben, dass die Mehrheit der Leute Assange mit wikileaks und wikileaks mit Assange zu identifizieren, dass ist der Punkt den es zu kritisieren gilt.

      Der Assange-Fanclub besteht überwiegend aus wikileaks-Veröffentlichungs-Fans, nicht aus Fans der Person.

      Dass man nur die extremen Meinungen herauspickt und auf ihnen herumhackt, ist im übrigen auch ein Kennzeichen von Propaganda. Nur mal nebenbei.

  43. „Meine bisherige Erklärung lautet, dass ein egomanischer Märchenerzähler und eine handvoll Helfershelfer die Mechanismen der Medien ausnutzen, um Politik zu machen und nebenbei das Dealen mit Informationen als Geschäftsmodell kultivieren.“

    Das ist doch, grob gesehen, genau was die Politik selbst durchaus auch charakterisieren könnte.

    Das man entweder ein Ziel, eine Aufgabe hat oder eben ein großes Ego (oder beides) – das trifft auf so ziemlich jede Person zu, die sich in der politischen Öffentlichkeit tummelt. Auf Assange vielleicht ja auch. Aber eben das ist dennoch egal.

    In einer Zeit in der die Medien eben nicht mehr so viel hinterfragen und „Hofberichterstattung“ quasi schon zur Normalität geworden ist, da kommt logischerweise eine Gegenbewegung zustande, die sicher genauso auf dieser Klaviatur spielen können sollte.

    Zu den Motivationen? Assange hatte selbst öfter gesagt, was er vorhat: Er will es „denen“ zeigen (mal ganz frei interpretiert). Und das ist auch durchaus gerechtfertigt – es ist ja schließlich ein gemeinsamer Tanz und der/die Tanzpartner tanzen eben diesen Tanz. Die persönlichen Emotionen und wie sehr diese Emotionen das Gesicht von WL treiben sind doch eher sekundär. Wichtig sind die Veröffentlichungen, die Plattform und die Wirkung. Natürlich sollten die Medien – darum geht es ja – da mehr nachrecherchieren. Aber wenn irgent etwas veröffentlicht wird, dann ist es ersteinmal das Dokument und nicht die Person Assange, die betrachtet werden sollte, denke ich.

    Sich da an einer Person festzumachen ist durchaus auch durch die Medien gekommen und es sagt nicht viel aus. Die veröffentlichten Dokumente sprechen die Sprache, die sie sprechen sollen (ich denke da z.B. an die Studie zur privaten Krankenversicherung, die Brüderle in seinen Giftschrank zurückgehalten hatte, etc.) und da ist mir der ganze Hype egal. Interessant auch, das eben die Medien sehr selten solche Dokumente einmal aufgreifen und darüber berichten.

    Wenn man die Dokumente sieht, die veröffentlicht werden, dann könnte man daraus doch durchaus ableiten, „gegen“ wen es geht und somit, welche Einstellung dahinter steckt.

    Und nochmal: So ziemlich jeder, der viel Öffentlichkeit, viel Erfolg, viel Druck oder alles zusammen aushalten muß, der kann sich verändern. Daran mache ich aber WL nicht fest.

    Und ich finde schon interessant, wie nun die neue Kritik Einzug hält. Im Übrigen finde ich den Artikel von CVM auch nicht ganz untendenziös oder mit zuuu vielen Fakten hinterlegt. Auch nur das wiederholt, was andere Medien sagen. Nicht, warum oder eben mit Fakten untermauert.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.