Spendenaufruf „Freifunk statt Angst“

Der Bundesgerichtshof will am 18.3.2010 darüber entscheiden verhandeln, wie sich die Störerhaftung bei einem WLAN darstellt. Das könnte auch für freifunk.net ein sehr wichtiger Termin werden. Dazu wurde jetzt der Spendenaufruf „Freifunk statt Angst“ gestartet, um eine Kriegskasse in Form eines Rechtshilfefonds aufzubauen.

Spendenaufruf „Freifunk statt Angst“

Die Gemeinschaft der Freifunkerinnen und Freifunker braucht Eure/Ihre Unterstützung! Windige Advokaten überziehen unser Land mit einer Welle von unberechtigten Abmahnungen. Sie diskreditieren die Freifunkidee und versuchen Freifunk in die Ecke von Internetkriminalität zu stellen. Gemeinsam wollen wir alle Rechtsmittel ausschöpfen und uns dagegen wehren. Aus diesem Grund gründen engagierte Freifunkerinnen und Freifunker einen Rechtshilfefond. Aus diesem Fond sollen bedrohte Freifunker und Freifunkerinnen unterstützt werden, damit sie sich gegen unberechtigte Abmahnungen wehren können, ohne das finanzielle Risiko alleine tragen zu müssen.

* Wir bitten um Spenden mit dem Stichwort: „Freifunk statt Angst!“ an den Verein:
* Förderverein Freie Netzwerke e.V.
* Konto 722 722 7006
* BLZ 100 900 00
* Berliner Volksbank
* Verwendungszweck: Freifunk statt Angst!

Damit wir die juristische Klärung des Sachverhalts finanzieren und die finanziellen Risiken auf viele Schultern verteilen können.

Thomas Stadler hat zum nahenden BGH-Urteil gebloggt: Haftung für privates W-LAN.

7 Ergänzungen

  1. Ich wollte eigentlich auch bei Freifunk mitmachen, aber auf den ganzen Stress und die Unsicherheiten möchte ich dann doch verzichten.

  2. Falscher Ansatz!

    Gerade jetzt sollte jeder, der sich dazu in der Lage sieht, einen Freifunk-Knoten installieren.

    Wir dürfen uns derartige Einschüchterungsversuche gegen freie Netze nicht gefallen lassen. Nicht in Deutschland, nicht in Österreich, nicht in Kroatien, nicht in Griechenland, nicht in Spanien.

    Wehret den Anfängen!

    http://otaku42.de/2005/08/05/wehret-den-anfaengen/

    Alex

  3. Jeder der einen eigenen Uplink hat weiß, dass sich obiger Aufruf im Sande verläuft und sich diese netzpolitik nicht in die Tat umsetzen lässt. Schon in kleinen Kreisen siegt der Egoismus über den Zusammenhalt und der Fairness. Ich spreche aus Erfahrung. Solange die Mehrheit nur einen Eigennutzen ziehen und sich nicht selber beteiligen will, verläuft sich obiger Ansatz wohl im Sande.

    Der komplette Ansatz des Freifunkes, wie er derzeitig geplant wird, verbleibt wohl in seinem Ursprung.

    Freie Netze werden immer von Städten, Gemeinden und sogar vom Bund unterdrückt und behindert werden. Da wird ein Traum geträumt, der zum scheitern verurteilt ist.

    Netzkriminalität hat freie Hand, Marktwirtschaftliche Gesichtspunkte werden außen vor gelassen und die finanziellen Hintergründe zur Pflege des Netzes, stehen im Nirgendwo.

    Da es hier keine konkreten Ansätze des Freifunks gibt, Ansätze, die sich auch realisieren lassen und nicht in einem Aufwachen aus einem Traum enden, wird es auch nur ein ewiges Geschwafel der Politik geben. Und auch die paar ehrgeizigen Freifunker, die Zeit und Geld investieren wollen, werden daran nichts ändern können.

    1. Hallo Sven Buschmann,

      vielen Dank für diesen Kommentar. Hier wird sicher einem Teil der Bevölkerung aus der Seele gesprochen.

      \Schon in kleinen Kreisen siegt der Egoismus über den Zusammenhalt und der Fairness. Ich spreche aus Erfahrung.\

      Schade, aber das kenne ich natürlich gelegentlich auch. Dennoch habe ich auch schon viele gegenteilige Erfahrungen gemacht. Diese sind mir ebenso wichtig und daran möchte ich mich auch orientieren.

      \Netzkriminalität hat freie Hand, …\

      Ganz so ist es nicht. Es gibt in der Freifunk-Firmware schon seit langem für Gateway-Betreiber die Möglichkeit, durch entsprechende IP-Filter z.B. etwas gegen File-Sharing zu unternehmen. Das ist jenseits der Diskussion um die Content-Verwertung auch schon deshalb sinnvoll, da es sonst ein ziemliches Bandbreitenproblem geben würde.

      Darüber hinaus ist jedes WLAN-Gerät hervorragend ausfindig zu machen. Es stimmt in keinem Fall, dass man sich hier in einem völlig rechtsfreien Raum bewegen würde.

      \… Marktwirtschaftliche Gesichtspunkte werden außen vor gelassen und die finanziellen Hintergründe zur Pflege des Netzes, stehen im Nirgendwo.\

      Dass Marktwirtschaft alleine nicht ausreicht, um überall für eine flächendeckende Internet-Versorgung zu sorgen, dass haben mittlerweile doch schon viele Leute begriffen.

      Gerade erst durch partizipative Modelle, wie bespielsweise Freifunk, wird es überhaupt finanzierbar, flächendeckende WLAN-Infrastrukturen auch jenseits kommerzieller Ballungszentren zu errichten.

      \Alleine die Nutzung eines Uplinks durch Dritte, ist bei allen ISP’s in den AGB’s untersagt, es sei denn man schließt hierrüber einen Vertrag ab. Setzt das Freifunknetz eine Anbindung an das Internet vorraus, sollte hier der erste Ansatz gesucht werden.\

      Falsch! Es gibt solche und solche AGBs, so wie es solche und solche ISPs gibt. Lesen hilft in jedem Fall sich für den richtigen zu entscheiden.

  4. Nachtrag:

    Alleine die Nutzung eines Uplinks durch Dritte, ist bei allen ISP’s in den AGB’s untersagt, es sei denn man schließt hierrüber einen Vertrag ab. Setzt das Freifunknetz eine Anbindung an das Internet vorraus, sollte hier der erste Ansatz gesucht werden.

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