Nicht nur wirtschaftlich hat sich der Alltag durch das World Wide Web dramatisch verändert. Es gibt kaum Modelle, wie durch eine geeignete Ordnungskompetenz die Flut von Information sinnvoll genutzt werden kann. Auch an die Kosten des Internets verschwenden wir nur wenig Gedanken. Über diese und andere Themen diskutiert Gert Scobel mit Constanze Kurz vom Chaos Computer Club, Frank Schirrmacher von der FAZ und Gisela Schmalz von der Rheinische Fachhochschule Köln.
In öffentlichen Workshops rund um das Gesetz über digitale Märkte tauscht sich die EU-Kommission mit der Branche aus. Doch ein guter Teil der Teilnehmenden hat dabei seine Verbindungen zu Google, Apple & Co. nicht offengelegt. Das haben mehrere NGOs in einer Untersuchung festgestellt.
Australien will Geld von Online-Diensten wie Meta oder Alphabet, um damit den Journalismus mitzufinanzieren. Ein Erfolg war der „News Media Bargaining Code“ bislang jedoch nicht. Nun schlägt ein Parlamentsausschuss neue Ansätze vor, unter anderem eine steuerliche Abgabe für soziale Medien.
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk soll weniger Textinhalte produzieren dürfen. So sieht es zumindest der Entwurf für einen Reformstaatsvertrag vor. Dabei wäre es höchste Zeit, das anachronistische Konzept der Presseähnlichkeit zu verbannen und über ganz andere Fragen nachzudenken. Ein Kommentar.
Bei aller Kritik bleibt aber immer die Frage: Gibt es eine Alternative, speziell zu Google? Kann man noch auf Google verzichten? Es wird immer schwieriger. Gelockt wird man durch die technologisch meist besten Produkte, die dazu noch kostenlos und der Konkurrenz teilweise weit überlegen sind.
Es kann sich schließlich auch nicht jeder einen Server hinstellen und dort seine Mails hosten usw. Natürlich kann man die Cloud noch meiden, aber auch das wird einem nicht mehr allzu leicht gemacht. Das Leben mit Google und Konsorten bietet einfach zu viel Komfort.
Hinzu kommt, dass die Google-Suche nun einmal die beste ist, die man bekommen kann. Will man wirklich auf einige relevante Suchergebnisse verzichten und dafür lieber eine andere Suchmaschine nutzen? Ich habe festgestellt, dass ich das nicht kann.
Was in meinen Augen übrig bleibt:
* Sparsam mit Daten umgehen,
* Pseudonyme verwenden, Verschlüsselung anwenden wo nur irgendmöglich (GPG für Mails etc.),
* Daten lokal oder, wenn schon in der Wolke, dann verschlüsselt (ecryptfs, Truecrypt, etc.) sichern.
* Fotos im Fotoalbum auf der Festplatte belassen und nicht hochladen oder wenn, dann zumindest nicht öffentlich bereitstellen.
@anonymous: Danke. http://scroogle.org/ soll eine Datenschutzfreundliche Nutzung der Google-Suche ermöglichen. Aber ich kann nicht sagen, wer hinter der Plattform steht. Den Rest sehe ich genauso.
@anonymous: Ich muss sagen, ich komm besser mit Altavista zurecht. Bei Google wird mir die „Ähnlichkeitssuche“ in letzter Zeit zu krass, also dass Google meint intelligenter als ich zu sein und einfach mal nach ähnlichen Begriffen sucht, obwohl ich genau den Begriff meine.
@Stefan: Um genaue Schreibweise zu erzwingen, kannst Du vor den Begriff ein Pluszeichen (+) stellen. Besteht der Suchterm aus mehreren Begriffen, stelle das Ganze einfach in Anführungszeichen und es wird nur genau dieser Term gesucht.
Die Suche von Altavista läuft über Yahoo und konnte mich bisher nicht ggü. Google überzeugen.
Ist vielleicht ein wenig off-topic, aber der Anfang des Clips oben hat mich wieder drauf gebracht: wieso wird der Spruch „das Web vergisst nichts“ nie kritisch hinterfragt? Diese Aussage mag vielleicht für einzelne Phänomene wie den Numa Numa Dance oder dergleichen gelten, aber den Großteil der Daten vergisst das Internet doch recht schnell, weil alle Informationen nur so lange im Netz bleiben wie die dazugehörige Seite. Ich bin jetzt seit über zehn Jahren im Internet unterwegs, und von den Dingen die ich damals in Bulletin Boards und anderswo hinterlassen habe, ist heute fast nichts mehr zu finden. Einfach weil die dazugehörigen Seiten nicht mehr existieren. Vielleicht wird 2020 bspw. StudiVZ nicht mehr existieren (was angesichts ihres Nutzerschwundes nicht abwegig ist), und das Netz damit all die peinlichen Partyfotos und sonstigen Daten „vergessen“ haben.
Nur ein paar Gedanken… [/off-topic]
Interessante Diskussion, aber das Ende ist ja kurios. Ich habe nicht ganz verstanden: Warum darf Scobel keine Literaturliste mehr veröffentlichen? Das wäre doch optimale Werbung für die Verlage?
Also Meinermeinung reflektiert der Beitag (gerade was Google Streetview angeht) nicht richtig. Schade! Eigentlich… Ansonsten gibt es auch viele gute Punkte, muss ich schon sagen.
Hey, interessante Beiträge. Ich habe dir über die Beiträge auf 3sat ja auch eine E-Mail geschickt und mich gewundert, warum du nicht darauf reagiert hast. Jetzt ist mir erst bewusst geworden, dass ja auch du selbst Teil der Sendung warst und bestimmt auch selber gewusst hast, dass die gesendet worden sind. ^^
@Scatterd: danke für die Mail. ich lese alles, komme aber oft nicht zum antworten auf alles, vor allem, wenn ich reise.
schirrmacher als dampfplauderer nervt schon ziemlich.
zum thema das web vergisst nichts: die waybackmashine auf archive.org hat noch die schlimmsten seiten die ich jemals programiert habe wieder hervor gebracht.
fuer die sicherheit kann ich noch noscript empfehlen.
Was soll mit dem Schulterschluss mit Frank Schirrmacher bezweckt werden?
Klar, Dialog ist wichtig, auch mit den konservativen Schirrmachers dieser Republik, aber Schirrmacher hat natürlich seine eigene Agenda (sein Buch, Leistungsschutzrecht für Zeitungsverlage, …), die in vielen Punkten grundlegend falsch und schädlich ist.
Mir kommt dieser übertriebene Kuschelkurs mit Schirrmacher suspekt vor. Meinungen?
können die nicht endlich mal ein anderes Beispiel als Google nehmen? Das geht einem doch echt auf den Zeiger!
Ich meine es ist klar, dass die tolle Sachen wie Emails, Kalender und die Karten haben, aber das gibt es bei anderen auch! Vielleicht nicht in dem Umfang, aber es gibt halt auch andere. Irgendwie wird es immer so hingestellt, dass das ganze Internet über Google läuft. Die anderen Suchanbieter speichern auch Daten, aber anscheinend ist das nicht so interessant.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.
Ein schöner Beitrag von Dir!
Bei aller Kritik bleibt aber immer die Frage: Gibt es eine Alternative, speziell zu Google? Kann man noch auf Google verzichten? Es wird immer schwieriger. Gelockt wird man durch die technologisch meist besten Produkte, die dazu noch kostenlos und der Konkurrenz teilweise weit überlegen sind.
Es kann sich schließlich auch nicht jeder einen Server hinstellen und dort seine Mails hosten usw. Natürlich kann man die Cloud noch meiden, aber auch das wird einem nicht mehr allzu leicht gemacht. Das Leben mit Google und Konsorten bietet einfach zu viel Komfort.
Hinzu kommt, dass die Google-Suche nun einmal die beste ist, die man bekommen kann. Will man wirklich auf einige relevante Suchergebnisse verzichten und dafür lieber eine andere Suchmaschine nutzen? Ich habe festgestellt, dass ich das nicht kann.
Was in meinen Augen übrig bleibt:
* Sparsam mit Daten umgehen,
* Pseudonyme verwenden, Verschlüsselung anwenden wo nur irgendmöglich (GPG für Mails etc.),
* Daten lokal oder, wenn schon in der Wolke, dann verschlüsselt (ecryptfs, Truecrypt, etc.) sichern.
* Fotos im Fotoalbum auf der Festplatte belassen und nicht hochladen oder wenn, dann zumindest nicht öffentlich bereitstellen.
@anonymous: Danke. http://scroogle.org/ soll eine Datenschutzfreundliche Nutzung der Google-Suche ermöglichen. Aber ich kann nicht sagen, wer hinter der Plattform steht. Den Rest sehe ich genauso.
Was ich vergessen habe: Der Link zur Gesprächsrunde mit Constanze Kurz führt nur noch zur Hauptseite von 3sat. Den Beitrag gibt es aber (noch?) auf Youtube: http://www.youtube.com/view_play_list?p=B17B5EF4257FE58D
@anonymous: Danke, hab ich korrigiert.
@anonymous: Ich muss sagen, ich komm besser mit Altavista zurecht. Bei Google wird mir die „Ähnlichkeitssuche“ in letzter Zeit zu krass, also dass Google meint intelligenter als ich zu sein und einfach mal nach ähnlichen Begriffen sucht, obwohl ich genau den Begriff meine.
@Stefan: Um genaue Schreibweise zu erzwingen, kannst Du vor den Begriff ein Pluszeichen (+) stellen. Besteht der Suchterm aus mehreren Begriffen, stelle das Ganze einfach in Anführungszeichen und es wird nur genau dieser Term gesucht.
Die Suche von Altavista läuft über Yahoo und konnte mich bisher nicht ggü. Google überzeugen.
Ist vielleicht ein wenig off-topic, aber der Anfang des Clips oben hat mich wieder drauf gebracht: wieso wird der Spruch „das Web vergisst nichts“ nie kritisch hinterfragt? Diese Aussage mag vielleicht für einzelne Phänomene wie den Numa Numa Dance oder dergleichen gelten, aber den Großteil der Daten vergisst das Internet doch recht schnell, weil alle Informationen nur so lange im Netz bleiben wie die dazugehörige Seite. Ich bin jetzt seit über zehn Jahren im Internet unterwegs, und von den Dingen die ich damals in Bulletin Boards und anderswo hinterlassen habe, ist heute fast nichts mehr zu finden. Einfach weil die dazugehörigen Seiten nicht mehr existieren. Vielleicht wird 2020 bspw. StudiVZ nicht mehr existieren (was angesichts ihres Nutzerschwundes nicht abwegig ist), und das Netz damit all die peinlichen Partyfotos und sonstigen Daten „vergessen“ haben.
Nur ein paar Gedanken… [/off-topic]
Interessante Diskussion, aber das Ende ist ja kurios. Ich habe nicht ganz verstanden: Warum darf Scobel keine Literaturliste mehr veröffentlichen? Das wäre doch optimale Werbung für die Verlage?
Also Meinermeinung reflektiert der Beitag (gerade was Google Streetview angeht) nicht richtig. Schade! Eigentlich… Ansonsten gibt es auch viele gute Punkte, muss ich schon sagen.
Hey, interessante Beiträge. Ich habe dir über die Beiträge auf 3sat ja auch eine E-Mail geschickt und mich gewundert, warum du nicht darauf reagiert hast. Jetzt ist mir erst bewusst geworden, dass ja auch du selbst Teil der Sendung warst und bestimmt auch selber gewusst hast, dass die gesendet worden sind. ^^
Neben der Sendung scobel gabs auch noch einen anderen Beitrag auf 3sat. Die Sendung kam davor und beschäftigte sich mit der Generation der Digital Natives: http://www.scatterd.de/index.php/2010/02/3sat-uber-digital-natives-und-gratisinhalte-im-web/
@Scatterd: danke für die Mail. ich lese alles, komme aber oft nicht zum antworten auf alles, vor allem, wenn ich reise.
schirrmacher als dampfplauderer nervt schon ziemlich.
zum thema das web vergisst nichts: die waybackmashine auf archive.org hat noch die schlimmsten seiten die ich jemals programiert habe wieder hervor gebracht.
fuer die sicherheit kann ich noch noscript empfehlen.
Was soll mit dem Schulterschluss mit Frank Schirrmacher bezweckt werden?
Frank Rieger schreibt auf Seite 1 des FAZ-Feuilletons, HR2 Kontrovers mit Constanze + Schirrmacher, jetzt die Gesprächsrunde mit Constanze + Schirrmacher, auch der ElRep konnte nicht von Schirrmacher lassen.
Klar, Dialog ist wichtig, auch mit den konservativen Schirrmachers dieser Republik, aber Schirrmacher hat natürlich seine eigene Agenda (sein Buch, Leistungsschutzrecht für Zeitungsverlage, …), die in vielen Punkten grundlegend falsch und schädlich ist.
Mir kommt dieser übertriebene Kuschelkurs mit Schirrmacher suspekt vor. Meinungen?
können die nicht endlich mal ein anderes Beispiel als Google nehmen? Das geht einem doch echt auf den Zeiger!
Ich meine es ist klar, dass die tolle Sachen wie Emails, Kalender und die Karten haben, aber das gibt es bei anderen auch! Vielleicht nicht in dem Umfang, aber es gibt halt auch andere. Irgendwie wird es immer so hingestellt, dass das ganze Internet über Google läuft. Die anderen Suchanbieter speichern auch Daten, aber anscheinend ist das nicht so interessant.