Die neverending Story rund um ein freies WLAN in Berlin geht mal wieder in die Verlängerung. Jetzt hat auch die CDU einen Antrag ins Abgeordnetenhaus eingebracht und in einer parlamentarischen Anfrage die Senatsverwaltung gefragt, was Stand der Dinge ist. Heise hat die Zusammenfassung. Demzufolge eignen sich die meisten Straßenlampen nicht für eine WLAN-Infrastruktur, weil die Antennen das Stadtbild verunschönen würden. In einem Großteil der Lampen im Ostteil soll es Probleme geben, die Stromversorgung zu gewährleisten. Klingt natürlich alles nach Ausreden. Warum sind zahlreiche andere Metropolen weltweit in der Lage, eine solche Infrastruktur aufzubauen?
Etwas entlarvend ist die Antwort der Staatssekretärin Almuth Nehring-Venus (Linke) von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, die Heise zitiert:
„Aus wirtschaftspolitsicher Sicht wäre ein privatbetriebenes WLAN unter Nutzung der öffentlichen Verkehrsanlagen des Landes Berlin zu begrüßen“, erklärte Nehring-Venus. Besonders für medienaffine junge Berliner und Touristen sei es wünschenswert, an jedem Ort der Innenstadt kostengünstig ins Internet zu kommen. Doch gerade an den touristisch interessanten Straßen und Plätzen dürften Betreiber die Lampen nicht nutzen, weil sie entweder stadtbildprägend oder gasbetrieben sein. Das Thema WLAN könne aber ohnehin bald überholt sein: Die Mobilfunkunternehmen bieten nach Angaben der Staatssekretärin mit Pauschaltarifen und Angeboten für Internetzugang für einen Tag „attraktive Alternativen für den mobilen Internetzugang“.
Freies WLAN wird nicht als kommunale Daseinsvorsorgen angesehen, sondern man möchte das gerne privatisieren. Was dann wieder kein freies WLAN wäre, sonderm im Extremfall eine monopolisierte Infrastruktur.
Mal schauen, ob es bis zur nächsten Berliner Landtagswahl in 2011 noch irgendwelche Schritte geben wird. Bis auf die FDP haben jetzt alle Parteien die Position entwickelt, dass Berlin ein freies WLAN braucht. Der Berliner Senat ist aber anscheinend nicht in der Lage, das dann auch umzusetzen. Und das ist schade.
Ah, man macht sich neuerdings Gedanken ums Stadtbild.
Jojo, schön alles über UMTS laufen lassen, immerhin gibts da ja schon brav ne DNS-Zensur von Vodafone, das muss doch belohnt werden.
Am Ende aber wieder meckern, wenn die Nutzer zuviel Traffic via UMTS verursachen, z.B. bei den Tages-Flatrates, welche dann aber doch auf 1MB pro User beschränkt werden müssen und danach auf maximal 2KByte/Sekunde gedrosselt, damit das Fair-Use-Prinzip funktioniert und alle user gleich schnell surfen dürfen.
Andererseits wäre so nen WLAN wäre doch auch toll liebe Politiker(innen), soviele Daten die man aufzeichnen und auswerten kann, überall in der Stadt.
Auch die Linke ist für die Privatisierung… sone Lügnerbande!
Was will ein Hartz IV-Empfänger lieber? Geld oder freies WLAN?
Ich finde diesen Belang lächerlich. Man fordert freies WLAN, während es viel wichtigere Dinge gibt als denen, die mit einem Notebook durch Berlin laufen, mehr Komfort zu geben. Typisch: Reicher die Reichen, ärmer die Armen.
Was er will !!
Wahrscheinlich ein freies Wlan ,immerhin spart er sich damit eine DSL-Flat.
Aber darum geht es auch garnicht.
Wenn man eine moderne Stadt ist und auch bleiben will muss man Investieren.
Dabei würde freies WLAN so gut zu Berlin passen und es für viele (besonders Junge) sicher noch charmanter machen.
Dominik: Wozu bräuchte er eine DSL-Flatrate, wenn er vielleicht gar keinen PC hat? Und meinst du nicht, ihm ist die Erhöhung seines Lebensstandards um Einiges wichtiger als Funk-Internet?
Frage mich gerade, was die Debatte mit Hartz4 Empfängern zu tun hat. Klärt mich jemand auf?
Es ist nicht Aufgabe des Staates WLan bereit zu stellen.
Fast jedes Cafe hat WLan, wozu noch offenes? Ich traue der Stadt auch nicht zu so ein Netzwerk technisch und kostenmäßig gebacken zu bekommen.
Riecht nach Lobbyarbeit…
Und scheinbar ist Die Linke auch nicht frei davon.
Dennis: Hättest du meinen ersten Kommentar gelesen, wüsstest du Bescheid. Ich will nur darlegen, dass es Gesellschaftsschichten gibt, die andere Dinge viel dringender benötigen als die egoistische Elite unter den Internet-Nutzern freies WLAN.
wenn ich zwischen staatlichem und privaten WLAn wählen müsste, weis ich wie meine entscheidung aussieht.
WLan ist soweiso kein Service, den der zur Daseinsvorsorge zählt, von daher ist mir auch schleier haft warum der Senat das haben will.
Wofür gibt es UTMS, wenn man so dringend mobiles Internet braucht?
Wäre ich Berliner würde ich protestieren, das anstatt das der Haushalt saniert wird für Steuergeld für unnötigen Krams verpulvert wird, das dann vllt. gar nicht in der breite genutzt wird. Ich kann mir schon vorstellen wie das dann läuft, mit Wartungsverträgen al la Toll Collect.
Ne, dann sollen es die privaten Mobilfunkunternehmen lieber selber machen und wen die Konditionen nicht passen, soll ins Internetcafe gehen oder den Hot Spot by McDoof nutzen.
Achja…
[quote]Freies WLAN wird nicht als kommunale Daseinsvorsorgen angesehen, sondern man möchte das gerne privatisieren. Was dann wieder kein freies WLAN wäre, sonderm im Extremfall eine monopolisierte Infrastruktur.[/quote]
WLAN = Daseinsvorsorge? hm… der logische Schluss entzieht sich mir.
staatsbetriebenes WLAN = freies WLAN…
Sorry, aber hast du einen Bock geschossen, hinter diesem WLAN warten sicher Stoppschilder und chinesische Mauern. Bei den Privaten kann ich noch den Anbieter wechseln, wenn ich Stoppschilder sehe.
das einzig richtige ist, freifunk indirekt zu foerdern, zb. indem freifunker steuerbeguenstigung oae. bekommen.
doch so etwas wird mit dieser junta nicht passieren, denn davon profitieren sie nicht kurzfristig.
@daniel: Definiere doch mal Junta. http://de.wikipedia.org/wiki/Junta
Zumindest die Innenstadt von Berlin ist mit HSPA exzellent versorgt. Wozu dann noch WLAN?
Das wär doch super, freies w-lahm für jeden Ort in Germany, dann bräuchten nicht alle nach Berlin und wir hätten wieder etwas bessere Luft dort. Außerdem könnten alle Menschen meine site aufrufen und endlich mal gute Musik hören.
;-)