Das Bundesumweltministerium ist jetzt in schwarzer Hand, seitdem die CDU das Ministerium übernommen hat. Dabei gab es auch in den Onlineangeboten des Ministeriums eine kleine Altlastenentsorgung mit politischem Symbolcharakter, wie uns zu Ohren kam. Einige Atom-kritische Publikationen sind kurz nach dem Regierungswechsel heimlich, still und lese von den Webseiten verschwunden.
Da wäre zum einen die Publikation „Atomkraft – Ein teurer Irrweg – Die Mythen der Atomwirtschaft“. Und zum anderen die Unterrichtsmaterialien für die Schule mit dem Titel „Einfach abschalten?“, die in einer Serie mit fünf anderen Themenheften erschienen sind. Diese sind sogar von der UNESCO im Jahre 2007 mit einem Preis ausgezeichnet wurden. Von diesen ausgezeichneten Materialien sollen unsere Schüler aber nicht mehr profitieren, weil sie aus der Bestellliste und aus dem Download-Angebot entfernt wurden. Im Internet Archive findet man sie noch in der Bestellliste von Sommer 2008. (Leider gibt es seit August 2008 keine weitere Archivierung der Ministeriums-Webseite. Dies kann auch bewusst so eingestellt worden sein). Und im Google-Cache findet sich auch noch die Beschreibung der Unterrichtsmaterialien:
Atomenergie – Fakten und Kontroversen zum Atomausstieg
Die Unterrichtseinheiten „Einfach abschalten? Fakten und Kontroversen zum Atomausstieg“ zeigen beispielhaft Fakten über die Sicherheit von Atomkraftwerken, Endlager, Energie gewinnung durch Atomkraft, aber auch Probleme und Risiken auf, die aus der Nutzung der Kernspaltung erwachsen können. Besonderer Wert wird auf die Darstellung von unterschiedlichen Positionen zur Nutzung der Atomenergie und die Wahrnehmung der damit verbundenen Risiken gelegt.
Glück im Unglück: Die Broschüren sind noch im Netz. „Atomkraft – Ein teurer Irrweg – Die Mythen der Atomwirtschaft“ hat Asyl in der Schweiz gefunden und wird auf der Webseite der Energiestiftung noch zum Download angeboten. Die Schulmaterialien sind noch auf den Webseiten des Umweltministeriums in Baden-Würtemberg zu finden.
Übrigens gab es weitere Löschaktionen auf den Onlineangeboten der Umweltministeriums. Auf der Seite erneuerbare-energien.de fand sich ebenfalls „Atomkraft – ein teurer Irrweg. Die Mythen der Atomwirtschaft“ als umfangreiche FAQ. Diese ist jetzt auch weg, findet sich aber noch im Google-Cache.
Nachdem wir einen kleinen Fragekatalog an das Bundesumweltministerium verschickt haben, haben wir auch Greenpeace gefragt, was sie davon halten. Tobias Münchmeyer, „Energie-Experte“ von Greenpeace kommentierte die Aktion:
„Dem Bürger sachliche Informationen über Risiken und Kosten der Atomkraft vorzuenthalten, ist unverantwortlich. Es spricht nicht für eine transparente Kommunikations-Kultur der neuen Führung eines Ministeriums, wenn ihre ersten Amtshandlungen darauf ausgerichtet sind, still und heimlich Fakten über unbequeme Wahrheiten einzukassieren. Damit legt Umweltminister Norbert Röttgen einen Kommunikations-Fehlstart hin. Alle Interessierte an diesen Informationen können die vom BMU zensierten Informationen ab sofort auf der Website von Greenpeace unter folgenden URLs herunterladen: „Atomkraft – ein teurer Irrweg. Die Mythen der Atomwirtschaft“ und „Einfach abschalten?“.
Das Bundesumweltministerium wollte auf unsere schriftliche Anfrage am Freitag Vormittag noch am Freitag antworten. Seitdem haben wir nichts mehr gehört, obwohl wir mehrfach nach fassten. Vermutlich wird sich die Beantwortung durch die Veröffentlichung etwas beschleunigen.
Diese Materialien sind zweimal Gegenstand von parlamentarischen Anfragen der FDP gewesen. Hier ist die kleine Anfrage mit Antwort und hier die große Anfrage mit Antwort.
Solche Aktionen sind ja nach einem Regierungswechsel nicht gerade ungewöhnlich, wenn man bestimmte Lobbyinteressen vertreten möchte. Erfreulich ist, dass man heute mit etwas Recherche und dank einer vielfältigen digitalen Archivierung solche Geschichtskittungen schön enttarnen kann.
Wir haben jetzt nicht nach weiteren Materialien gesucht, die verschwunden sind. Die Beispiele weisen aber daraufhin, dass weitere Publikationen und Atom-kritische Informationen verschwunden sein könnten. Über sachdienliche Hinweise freuen wir uns gerne. Das Internet-Archive und Suchmaschinen laden zum gemeinschaftlichen Suchen und rumspielen ein.
Update:
Das Bundesumweltministerium hat nun telefonisch geantwortet und verzichtete auf eine schriftliche Antwort. Die Begründung ist folgende:
1. Wenn Broschüren offline vergriffen sind, werden sie auch online aus dem Angebot genommen, weil sie ja offline nicht mehr verfügbar sind.
2. Alle Broschüren, in denen der vorherige Minister im Vorwort mit Foto gefeatured wird, werden automatisch nach Regierungswechsel aussortiert. Dies sei ein normaler Vorgang bei jedem Regierungswechsel.
Preisfrage: Wer noch Broschüren findet, wo Jürgen Trittin oder Sigmar Gabriel im Vorwort gefeatured wird, hat einen Fleißpreis gewonnen.
Update: Dank an Jens Scholz, der mit einer einfachen Google-Abfrage die Begründung Nummer 2 ad absurdum geführt hat. Es gibt weiterhin zahlreiche Broschüren mit Sigmar Gabriel im Vorwort zu anderen Fragestellungen als Atomkraft im Onlineangebot zu finden.
Dann glauben wir mal die Begründung, dass man zufällig diese kritischen Atomkraft-Broschüren aus dem Netz genommen hat, weil sie ja offline nicht mehr verfügbar sind. Oder nicht?
In einem eigenen Artikel gibt es mehr Updates. Die Begründung Nummer 1 stimmt so auch nicht.
Echt der Hammer.
Da sieht man mal wieder, wie stark die Lobbyisten in Deutschland sind.
Also kriegen gewisse AKWs die nicht ganz rund liefen nun doch heimlich wieder Zulassungen? Jetzt wo die böse SPD weg ist und man sich um Sicherheit nicht mehr so kümmern muss?
Vattenfall und Krümmel wirds freuen.
Erinnert mich irgendwie an Herrn Schäuble und Herrn Schreiber, den er ja nie gesehen hat. Und wo er nie Geld entgegen nahm. Und dann irgendwie doch. Nun ja, kann man ja mal vergessen…
Wens interessiert:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Kr%C3%BCmmel#Meldepflichtige_Ereignisse
http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Sch%C3%A4uble#CDU-Spendenaff.C3.A4re
„… widiwidit sie mir gefaellt“
Nicht das es mich sonderlich ueberrascht, aber traurig machen mich solche AKtionen trotzdem irgendwie,besonders das sie ohne Konsequenzen bleiben.
Eine grosse Datenbank, wo man solche Aktionen; und alles andere wo man versucht das Volk fuer dumm zu verkaufen, nachschauen koennte, waere echt mal was.
Das Traurigste für mich ist: Wenn es mal knallt (darf man wörtlich nehmen wenn so nen Reaktor hoch geht) sind die Damen und Herren Anzugträger die ersten (und einzigen?) die in Sicherheit gebracht werden, da sie ja so wichtig sind.
Die Frage wer im Endeffekt schuld hat wird da gar nicht mehr gestellt.
Aber mal ganz ehrlich: Hätte jemand von der CDU was anderes erwartet als solche Lobbyarbeiten?
Jetzt machen die Schwarzen ihre Bundeslöschtage schon am Anfang ihrer Arbeitszeit und nicht erst am Ende… ;)
Hier könnte man so viele Schlagworte droppen ohne weiter mehr sagen zu müssen und alles wäre gesagt..
Utopie, Stupidie, Ignoranz, Wahn, Pressewirksamkeit, Aufmerksamkeitshascherei… Politik vom Feinsten :)
Ich habe es schon kommen sehen und mir die beiden Broschüren vorher gespeichert. Interessant, dass grade Baden-Württemberg dieses Material auch veröffentlicht, Oettinger und Gönner sind doch Atomfans.
Ein weiteres gutes Dokument, den „Welt-Statusbericht Atomindustrie 2009“ auf der Website des BMU haben sie (noch) nicht gelöscht (http://www.bmu.de/atomenergie_ver_und_entsorgung/downloads/doc/44583.php).
Wie bekommt eine derartige Broschüre bitteschön nen preis von der unesco bekommen hat ist mir echt rätselhaft!
da sieht man wieviel einfluss grüne lobbyisten auf die nun zum glück zur randpartei gewordene spd hatte.
auch wenn ich aufgrund der wirtschaftspolitik nicht für schwarz-gelb gestimmt habe, bin ich jetzt froh, dass sie an der regierung sind. die energiepolitik von spd und grünen geht einfach gar nicht. absolut illusorisch!
ok, zum heft: in den nächsten 15 jahren sollen 40GW zusätzlich erzeugt werden laut broschüre. dies soll durch hocheffiziente gas und kohlekraftwerke geschafft werden sowie durch co2 freie gas und steinkohlekraftwerke.
Die CO2 verflüssigung und einlagerung funktioniert einfach nicht effizient genug und daran wird sich in den nächsten 50 jahren nichts ändern, wobei dies sowieso ein vollkommen theoretisches konzept ist was auf lange sicht keinesfalls vertretbar ist. effizienzsteigerung? kohlekraftwerke sind völlig anders als in der broschüre gesagt nciht viel weiter verbesserbar. kraftwerk lippendorf, eines der modernsten braunkohlekraftwerke überhaupt hat einen wirkungsgrad von 43% … eine große effizienzsteigerung heißt dabei ein oder 2% verbesserung. selbst bei 100% effizienz, kraftwerke die auf verbrennung fossiler energieträger beruhen sind KLIMAKILLER schlecht hin. da bevorzuge ich das risiko einer lokalen kontamination die sehr unwahrscheinlich ist als unser ökosystem global zu killen.
seite 8 – ich glaube das ist keinen kommentar wert
seite 9 – einfach falsch. atomstrom ist günstiger als alles andere.
photovoltaik wird gefördert wie nichts anderes und bringt so gut wie nichts und belastet unser klima massiv. der strom der zur herstellung, also z.b. zum aufschmelzen des siliziums zur herstellung der waver benötigt wird rechnet sich überhaupt nur durch die subventionierung.
seite 10 – was ist denn das für ein vergleich? bitte, also das ist unterstes niveau… völlig unaussagekräftig.
ich höre auf, jede seite ist einseitig und unvollständig und die fakten die drin sind werden verdreht dargestellt…
und nein, ich bin kein lobbyist. ich habe kein vorteil von atomkraft. aber ich habe ein wenig backgroundwissen und physikalisches verständniss und etwas weitblick. wohl im gegensatz zu den meisten politikern und mitgliedern der unesco.
also mich stört es nicht das die neue regierung die pdf nicht mehr zum download freigibt.
Die CDU hats verstanden. Löschen statt sperren.
@Nico
Vielleicht kannst du mir die Endlagerfrage noch mal erklären?
Danke Nico, zu deinem Beitrag dazu, die Öffentlichemeinung hier nicht mehr so homogen zu gestalten. Trotzdem habe ich kein Verständnis für deine Aussagen. Eine Demokratische Regierung die um Meinungsfreiheit, Transparenz und Unabhängigkeit -durch das Grundgesetz- verpflichtet ist, sollte erstens: Sich ganz allgemein nicht durch Lobbyarbeit in politischen Entscheidungen herumpfuschen lassen und zweitens: ganz speziell, keine Broschüren auf Internetseiten ihrer Ministerien löschen, weil das sicherlich kein konstruktiver Beitrag zu einer öffentlichen Meinungsvielfalt ist.
Diese Beiden \Handlungswünsche für die Regierung\ Meinerseits haben ja noch garnichts mit dem , von Nico angezeifelten Sinn oder Unsinn von Atomarer Energie zutun…aber die Endlagerfrage möge er mir bitte auch noch mal erklären.
Lieber Nico,
ich beziehe mich mal auf
seite 9 – einfach falsch. atomstrom ist günstiger als alles andere.
Das kommt sehr stark darauf an, mit was man bezahlen muß. Ich möchte hier gar nicht auf die Endlagerfrage eingehen. Stellen wir mal fest, das U oder Pu gefördert und aufberitet werden muß. Beide Elemente sind auf diesem Planeten genauso endlich, wie Öl oder Kohle. Das abgreicherte Material muß auch irgendwo hin, gut, vorerst kann man daraus Munition für Panzer herstellen, darüber freuen sich die Menschen in den Krisengebieten. Die haben dann ja schonmal eine gesicherte strahlende Zukunft. Desweiteren ist die Behauptung günstig, nur eine Behauptung. Soweit ich bisher gelesen habe, gibt es keine vergleichende vollständige Bilanz von Kraftwerken, geschweige denn, eine Aufschlüsselung sämtlicher Kosten.
Zu dem Artikel sei gesagt, es wundert wenig an der Praxis der Christen, so nennen Sie sich ja wohl. Die werden schon Meinung und Bildung erzeugen.
Ach wie schön ist doch Lobbyarbeit. Und das auf beiden Seiten.
Mal vorweg zur Klarstellung: Ich bin grüner, realo. Ich habe, lange bevor das Wort „Klimawandel“ Eingang in die Medien fand, davor gewarnt. Und nach wie vor halte ich daran fest, daß das CO2- bzw. Methan-Problem ein riesiges ist.
Bei den Kernkraftwerken ist es wie mit dem „Rechtsfreien Raum Internet“. Die, die darüber beschließen und sich echauffieren, haben meist keinen blassen Schimmer worüber sie da eigentlich reden.
Da sind viele Definitionen und Gesetze einfach nur falsch und an der Realität vorbei gemacht worden. Wenn ich nur das Wort „Atomkraft“ höre! Und es gibt einige Atomphysiker, die sich jetzt Quantenoptiker nennen müssen um durch den Zoll zu kommen. Dabei haben die nichts mit Kernkraft zu tun.
Zum Thema Endlager: Naja, das ist ein Problem und das zu verharmlosen ist sicher nicht meine Absicht. Wir suchen ja auch für ein Endlager für’s CO2…
da haben wir eine kleine Formel zu: Gefährlichkeit x Masse = konstant
Und bei der Kernkraft gilt wie in der IT: Risikofaktor Nummer eins ist der Benutzer.
Beispiel: Jemand soll mit einem Handwagen je 2 Kilo radioaktives Material von Raum A nach Raum B fahren. Auf den Handwagen passen aber 100 Kilo. Was macht der Arbeiter: Er packt 100 Kilo drauf und fährt das ganze von Raum A nach Raum B. Eigentlich kein Problem, oder? Nur wurden mit den 100 Kilo die kritische Masse überschritten und eine Kettenreaktion setzte ein. Ergebnis: der clevere Arbeiter wurde massiv verstrahlt.
Ist tatsächlich passiert.
Ich meine, ich clicke ja auch nicht wahllos alle Phishing mails durch und gebe bei allen Seiten meine Pins und Tans ein, oder?
Naja, vielleicht ist die Menschheit aber auch einfach zu blöd um Krenenergie verantwortungsbewust zu verwenden.
Ach und ich habe mir das Hetzblättchen auch mal durchgelesen. Har, har. „Durch Tschernobyl bekamen wir das 15fache der Normaldosis ab.“ Das stimmt jetzt erst mal so nicht. Wir (Süddeutschland) bekamen im Jahr 1986 50% der Natürlichen Strahlenbelastung zusätzlich ab. Danach wurde es sehr schnell weniger. Und das gilt auch nur für Nichtraucher.
Eine Zigarette bringt einem so viel Strahlung wie 10 Tage natürliche Strahlung. Polonium-210 sei dank.
Darum lache ich mich immer schief, wenn ich die „Atomkraftgegner“ sehe, wie sie sich mit Glimmstengel im Mund vor den Castor ketten.
@Nico
Ich will jetzt nicht die große Diskussion vom Zaun brechen, denn damit betreten wir ein durch und durch ideologiebesetztes Thema.
-Theme Preis:
Atomstrom ist günstiger in der Produktion für den AKW-Betreiber. So rum wird ein Schuh draus.
Für den Endverbraucher kostet Atomstom haargenau dasselbe wie Solarstrom, da – wie du vermutlich weißt – der Strompreis durch die berüchtigte letzte kWh an der Strombörse gemacht wird.
Des weiteren sind bei der Preisberechnung die Kosten für die Endlagerung und den Transport rausgerechnet, welche dem braven Steuerzahler aufgebürstet werden.
Wenn schon, dann bitte alle Fakten aufzählen.
-Thema Solarstrom:
Doch, die rechnen sich mittlerweile sehr wohl, die absoluten Anfangszeiten sind mittlerweile überwunden. Allerdings ist die Photovoltaik noch nicht ausgereizt (im Gegensatz zur Atomspaltung), und genau deswegen sind die Subventionen ja auch so sinnvoll. Hier wird Forschung betrieben für eine Energiequelle, der ganz eindeutig die Zukunft gehört. Ich finde es beschämend dass die Leute jetzt schon von der Solarenergie verlangen, genauso profitabel wie Atomstrom zu sein, obwohl sie sich noch in der Entwicklung befindet.
Im Übrigen macht auch nicht der Solarstrom den Strom so teuer, der Preis der letzten kWh, und damit der Endkundenpreis wird von Pufferkraftwerken (Pumpkraftwerken) bestimmt.
Die Aussage, dass Kohlekraftwerke effizienter stimmt, ist gegeben, da sich dort eine Kraft-Wärme-Kopplung implementieren lässt. Das geht bei AKWs sehr schlecht, es sei denn du willst ein AKW an einen Stadtrand bauen …
Was bei der ganzen Energiegewinnung übrigens gerne vernachlässigt wird ist, dass die Stromgewinnung nur der kleinere Teil unseres Energieproblems ist, der größere Teil entfällt auf die Wärmegewinnung. Hier ist die Effizienz von AKWs exakt 0%.
Noch was, was man nicht vernachlässigen darf: bei AKWs beträgt die Abhängigkeit Deutschlands von Importen exakt 100%. Bei Kohlekraftwerken nicht.
Daraus soll sich jeder seine eigene Meinung bilden. Ich hoffe nur, dass von beiden Seiten endlich mal aufgehört wird, Fakten zu unterschlagen.
Aber leider spricht die Löschung der Broschüren eher dafür, dass die Faktenverdrehung weitergeht, jetzt halt unter anderem Vorzeichen.
@tigerzahn
„Naja, vielleicht ist die Menschheit aber auch einfach zu blöd um Krenenergie verantwortungsbewust zu
verwenden.“
Wie hoch das Verantwortungsbewustsein und die Tranparenz der Betreiber ist kann man ja gut an Krümmel, Biblis und co ablesen.
Ist halt doof gewinnorientierten Konzernen den Betrieb von Kernkraftwerken zu
gestatten.
Davon mal abgesehen ist Kernenergie meiner Meinung nach einfach ein Irrweg.
Na, Ministerium für Wahrheit in der Stümper-Version. Statt die Broschüren zu Löschen hätte das Ministerium sie einfach editieren sollen, bis sie wieder mit der Parteimeinung übereinstimmen. Ungut.
Das Bundesumweltministerium betreibt Propaganda für die jeweils herrschende Regierung.
Ein gutes Beispiel dafür sind die mehrfach widerlegten Reichweitenangaben für die Förderung von Uran. Erst sollte Uran nur noch ca. 20-30 Jahre lang förderbar sein, dann waren es plötzlich wieder 50 Jahre dann schließlich 70 Jahre. Irgendwann mischte sich dann dann das Wirschaftministerium ein und sprach von Reserven die ca. 200 Jahr in die Zukunft reichen sollen. Wem soll man nun glauben?
Hier ist es wohl sinnvoll zu wissen wie diese Berechnungen zustande kommen – Sie sind vom Spottmarktpreis für Uran abgeleitet. Zu einem niedrigen Spottmarktpreis kann man nur die ertragreichsten Uranvorkommen fördern, bei höheren Uranpreisen steigt daher auch die Menge des förderwürdigen Uranerzes… Logisch. Nur das diese Zusammenhänge nirgendwo in diesen Broschüren erwähnt werden. Der nächste Faktor ist dann noch der Anteil des Rohstoffpreises an den Gesamtkosten der Stromerzeugung durch Uran. Der lag bei ca. 4-5 Prozent im Jahr 2004. Heute liegt er vielleicht bei ca. 6 Prozent(?) Zum Vergleich bei Kohle liegen die Rohstoffkostenanteile bei ca. 40+Prozent und bei Erdgas liegt der Rohstoffkostenanteil bei ca. 75+Prozent (Daten aus der Erinnerung – schaut mal im letzten IEA Bericht nach).
Das bedeutet das die Kosten für Uran als Rohstoff (Yellowcake) um das 5 fache (bei6% RSKA) steigen können und der Preis für die Kilowattstunde würde nur um 24% steigen…
Diese Verfünffachung des Preises würde uns dann allerdings in Regionen treiben wo es rentabel ist:
– abgereichertes Uran nochmal durch die Zentrifugen zu schicken um auch noch den letzen Rest U 235 heraus zu holen.
– im Salzwasser der Meere gelöstes Uran herauszufiltern
– natürlich auch Reaktoren mit einem schnellen Neutronenspektrum zu nutzen
– ehemals unrentable Uranminen wiederaufzumachen
– auf Thorium als Ersatz für Uran auszuweichen.
– etc.
Wer jetzt sagt ja aber Kernenergie ist so gefährlich, KKW können schließlich explodieren und außerdem haben wir es dann mit ewig gefährlichem Atommüll zu tun, der soll ruhig mal folgenden Begriff googeln: „Linear no-threshold model“ (LNT)
Dieses Model beschreibt recht gut warum Greenpeace und die IAEA zu so unterschiedlichen Einschätzungen bei den Folgen von Tschernobil gekommen sind…
Dann kann er sich noch folgenden Text zum Atommüll durchlesen:
http://thoriumenergy.blogspot.com/2009/11/nuclear-composting.html
Wer mit Amory Lovins glaubt Kernenergie aus Kostengründen ablehnen zu müssen sollte sich mal ansehen wie die Gegenseite (Nuclear Energy Institute) Lovins gerade auseinander nimmt
(http://neinuclearnotes.blogspot.com/2009/11/amory-lovins-vs-stewart-brand-part-one.html)
(Hintergrund zu dieser Diskussion hier: http://www.onpointradio.org/2009/10/stewart-brands-ecopragmatism)
Und um die Sache abzuschließen sollte er sich mal die Studie Externe (http://www.externe.info/ dort unter results) ansehen und sich fragen was denn nun wirklich gefährlicher ist.
Wann gab es das letzte Mal eine ehrliche Diskussion zu diesem Thema in einem deutschen Massenmedium?
Hi
atomare energiegewinnung ist nicht zu kontrollieren.
man nehme ein normales akw technik stand ca.1990 also eines der „neueren“.
das ding rennt bei 70-80 % . nun kommt jemand und sprengt einige wichtige strommasten rund um das akw.
wo geht die ganze energie denn plötzlich hin wenn sie nicht mehr ins netz kann?
Kraboooom die bekommen das teil niemals so schnell runtergefahren und die kühlung versagt.
Stark vereinfacht erklärt:
Wenn bei einem beliebigen Kraftwerk ein Trafo durchbrennt, kann die von den Turbinen produzierte Energie nicht verbraucht werden. Muß sie aber…
Bei einer Kohle- oder Gasbetriebenen Turbine wird einfach die Energiezufuhr gestoppt, also kein Brennstoff mehr zugeführt.
Bei einem Reaktor geht das nicht ganz so schnell, der muß langsam herunter gefahren werden. Und die erzeugte Energie, die nun nicht mehr abgenommen wird, muß durch gewaltige Kühlung abgeführt werden. Was auch nicht ganz so einfach ist. Stichwort: „Kernschmelze“.
Und, wenn eine normale Turbine durchdreht, gibt es einen -zugegenermaßen gewaltigen- Knall, wenn die auseinanderfliegt.
Bei einem Reaktor droht ein Supergau. Der ist zwar leiser, aber gewaltiger. Und andauernder.
Das Vorgehen des BMU war sicherlich so nicht in Ordnung und ich bin auch der Meinung, dass wir uns mittelfristig von der Atomenergie verabschieden sollten (verfolge da aber einen weniger radikalen Ansatz), aber als der Greenpeace-Sprecher eine Broschüre mit dem Titel „Atomkraft – ein teurer Irrweg. Die Mythen der Atomwirtschaft“ als „sachliche Informationen“ bezeichnet hat musste ich doch laut lachen…
Die Bröschüren lassen sich – aus welchen Gründen auch immer – nicht von der Greenpeace-Site herunterladen. Die angegebenen Links verweisen schlussendlich auf greenpeace.de (sowohl mit Firefox als auch dem Internet Explorer).
Kurzer Hinweis zu Archive.org: Die Daten dort sind normalerweise mindestens ein halbes Jahr alt. Laut eigener Aussage dauert es mindestens 6 Monate, bis diese im Archiv auftauchen, manchmal auch sehr viel länger. Das dort nichts seit 2008 zu finden ist, heist damit noch nichts.
Zum Thema Energiekosten: Rechne in die Kosten für ein Kohle- oder Atomkraftwerk ein:
– Abbau des Rohstoffs
– Raffinierung des Rohstoffs
– Transport des Brennstoffs (inkl. etwaiger Schutzmannschaften vor Demonstranten)
– Baukosten für das Kraftwerk und die höheren Aufwände bei den zusätzlichen Sicherheitseinrichtungen für die AKWs
– Aufbereitung der Brennstoffreste
– Endlagerung der Brennstoffreste
Das alles nicht nur unter monetären, sondern auch unter CO2-Gesichtspunkten und dann tut sich da überall nicht wirklich viel.
@Rover
Lass dich nicht von fehlerhaften Quellen verarschen.
Der Thoriumenergy-Blog ist ein gutes Beispiel wie man Leute durch Weglassen von Informationen verarscht. Anstatt die gesamte Zerfallsreihe zu betrachten, greift er sich geschickt die kurzlebigen Elemente raus und will anhand derer beweisen dass Strahlung über lange Zeiträume nicht vorhanden ist.
Nur komisch dass er exakt die Elemente der Zerfallsreihe \vergessen\ hat, die über lange Zeiträume strahlt.
Der Neinucleuarnotes-Blog scheint sich mit einer Fehlangabe aus diesem komischen Buch zu beschäftigen. Die Frage ist allerdings eher zweitrangig. Schau dir mal folgendes Bild an:
http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Fullneed.jpg
Das beschreibt den Platzbedarf bei Verwendung von Sonnenenergie um den gesamten Weltenergiebedarf zu decken – gerechnet bei einem Wirkungsgrad der Sonnenenergie von 10%. Der Platzbedarf ist ein eher sekundäres Problem.
Das LNT-Modell ist ja wohlbekannt. Genauso wie die Grafik welche zeigt, dass ausgebrannte Brennelemente erst nach mehreren Zehntausend Jahren unter die Schwelle fallen.
Bei der gesamten Diskussion ist wichtig, nicht nur die einzelnen Modelle zu kennen, sondern man muss tatsächlich die Zahlen kennen. Und diese sind schwer aufzutreiben weil ganz offensichtlich beide Seiten kein Interesse daran haben dass die Öffentlichkeit übermäßig aufgeklärt wird.
Zur Klimasimulation: natürlich ist CO2 schädlich. Doch hier geht es nicht um eine Diskussion \entweder wir erzeugen Atommüll oder wir erzeugen CO2\, sondern das CO2 wird ganz unabhängig davon eh erzeugt.
Fossile Brennstoffe decken weltweit momentan etwas mehr als 82% des Energiebedarfs (nicht nur Stom, auch Wärme!), Kernenergie ist aktuell unter 4%.
Kernenergie rettet unser Klima nicht vor CO2, das konnte es nie und wird es nie können. Die CO2-Frage muss ganz unabhängig von der Kernenergie gelöst werden. Die Frage ist eher, ob man sich nicht komplett darauf konzentrieren sollte und ob man wirklich noch eine zweite \Baustelle\ mit dem radioaktiven Abfall aufmachen soll.
# Nico
Nov 16th, 2009 @ 15:31
„Die CO2 verflüssigung und einlagerung funktioniert einfach nicht effizient genug und daran wird sich in den nächsten 50 jahren nichts ändern, wobei dies sowieso ein vollkommen theoretisches konzept ist was auf lange sicht keinesfalls vertretbar ist.“
Aber die Endlagerung des radioaktiven Mülls ist effizient genug? An der Endlagerfrage wird sich in absehbarer Zeit auch nie etwas ändern. Damit bleibt auch dieses Konzept der Energiegewinnung auf lange Sicht keinesfalls vertretbar.
„da bevorzuge ich das risiko einer lokalen kontamination die sehr unwahrscheinlich ist als unser ökosystem global zu killen.“
Klar, sind ja nur die Anwohner entsprechender Gebiete die angearschten. Kann dir ja egal sein, was mit denen ist. Und ist ja auch sehr unwahrscheinlich, dass ein Atomkraftwerk in der Lage ist, ein größeres Gebiet auf lange Zeit für den Menschen unbewohnbar zu machen… halt. Ist es doch.
„seite 9 – einfach falsch. atomstrom ist günstiger als alles andere.“
Ein allseits beliebtes und leider auch anerkanntes Märchen. Zwischen 1974 und 2007 hat die Bundesregierung allein die kerntechnische Forschung an den Helmholtz-Zentren mit 4,44 Milliarden € (natürlich alles Steuergelder, woher soll das Geld auch sonst kommen) institutionell gefördert, im gleichen Zeitraum flossen noch einmal 1,81 Milliarden für die Sicherheitsforschung. Hinzu kommen noch die Kosten für die ungelöste Endlagerungsfrage, denn auch da wird fleißig geforscht. Und auch das zahlt jeder Deutsche mit seinen Steuergeldern. Aber ist ja alles so schön billig…
„photovoltaik wird gefördert wie nichts anderes und bringt so gut wie nichts und belastet unser klima massiv. der strom der zur herstellung, also z.b. zum aufschmelzen des siliziums zur herstellung der waver benötigt wird rechnet sich überhaupt nur durch die subventionierung.“
Das lasse ich mal unkommentiert stehen, haben ja anscheinend bereits andere gemacht…
„ich höre auf, jede seite ist einseitig und unvollständig und die fakten die drin sind werden verdreht dargestellt…“
[…]
„und nein, ich bin kein lobbyist. ich habe kein vorteil von atomkraft. aber ich habe ein wenig backgroundwissen und physikalisches verständniss und etwas weitblick. wohl im gegensatz zu den meisten politikern und mitgliedern der unesco.“
Allein dieses Statement veranlasst mich zu der Vermutung, dass sich hier jemand einen Scherz erlaubt hat, um die Leute mal wieder so richtig zu nerven. Oder jemand beweist viel Sinn für Selbstironie. Auf keinen Fall kann ich diese Aussage ernst nehmen, schon gar nicht den Teil mit dem physikalischen Verständnis und etwas Weitblick. Das nenne ich Realsatire pur. Danke dafür!
„also mich stört es nicht das die neue regierung die pdf nicht mehr zum download freigibt.“
Wieso auch?!
Oh, das war klar. Diese Clowns. Haben keine Ahnung vom Gedächtnis des Internets. Mal eben löschen is nich.
Große Trauer für alle, die Sachlichkeit lieben. Die neue Regierung bevorzugt Propaganda… ach ja, Neusprech und so ein Schweinkram. Das ist Wasser auf die Mühlen der Kritiker, offensichtlicher können sie es kaum machen, dass sie nur Lobbyinteressen bedienen. Was kommt auf die Bürger zu? Risikomaximierung durch kollektives Augenverschließen.
Danke für die Aufdeckung dieser massiven Verfehlung!
@ M: Atomstrom wird noch aus einem anderen Grund nie ‚billig‘ sein: Der Strompreis, bestimmt an der Strombörse in Leipzig. orientiert sich am höchsten jeweils täglich im Netz benötigten Erzeugertarif. Den wiederum erzeugen allemal technologisch aufwendige Gaskraftwerke, die als einzige kurzfristige ‚Spitzen‘ im Stromverbrauch ‚abfangen‘ können. Innerhalb von Minuten sind die betriebsbereit. Die sind also teuer, aber deshalb auch immer nur kurzfristig am Netz. Na gut, der Kunde bezahlt ja für den ganzen Tag, so jedenfalls ‚reguliert‘ es für uns die Leipziger Börse.
‚Billige Atomkraftwerke‘ sind dagegen immer ‚Grundlastkraftwerke‘, wie auch Kohle- und Wasserkraftwerke: Es dauert lange, sie hochzufahren, und es dauert auch lange sie abzuschalten, sofern alles glatt geht. Sonst kommt es zur ‚Notabschaltung‘, was im Straßenverkehr einer Vollbremsung ohne ABS gleichkäme. Diese Kraftwerke speisen stetig einen ‚Mindeststrom‘ in das Netz ein.
Da immer auch mindestens ein Gaskraftwerk am Tag in Deutschland ans Netz gehen muss, bezahlen wir also regelhaft ganztägig den Spitzentarif des beteiligten teuren ‚Alarmkraftwerks‘, das mit Gasturbinen schnell hochfahren kann. Die Kosten der anderen Kraftwerke zählen gar nicht mit.
Wenn also vermehrt ‚billiger Atomstrom‘ – ich sehe jetzt mal von Entsorgungskosten usw. ab – am Netz ist, dann fließt der Gewinn daraus zu einhundert Prozent in die Taschen der Produzenten. Und zu null Prozent in die Taschen des Konsumenten, denn der sieht nicht einen Cent davon. Das ist der Mythos von der ‚billigen Atomkraft‘ – und das dahinter stehende Interesse. Ein weiterer Wahnsinn aus der Abteilung von kurzsichtigen ‚Quartalsbilanzen‘ und ‚Boni-Systemen‘, weshalb sich Manager in solchen Zusammenhängen keiner Zukunft mehr verpflichtet fühlen …
@Mathias G
Hallo Mathias!
Nur komisch dass er exakt die Elemente der Zerfallsreihe \vergessen\ hat, die über lange Zeiträume strahlt.
Du meinst natürlich Plutonium und Americium. Siehe Grafik hier: (http://uvdiv.blogspot.com/2009/11/newsbox.html)
Nun wenn du soweit gehst und die von Kirk Sorensen genannten Elemente isolierst kannst du auch das Plutonium und das Americium isolieren. Was Sorensen hier aufgefallen ist ist das man auch noch mit dem Rest etwas nützliches anfangen kann. Recycling eben. Ich glaube daher nicht das das absichtlich weggelassen wurde, insbesondere da das Plutonium auch in der Grafik auf seiner Webseite deutlich zu sehen ist (rot)
Was die NEI Antwort angeht, so ist es wichtig zu wissen das es sich hier um die Antwort auf eine Antwort handelt. Stewart Brand ist einer der ersten die Umwelt und alternative Energie in Amerika zum Thema gemacht haben (Siehe Wikipedia Eintrag hier: http://en.wikipedia.org/wiki/Stewart_Brand und hör dir den Radiobeitrag im Link oben an.) Sein neues Buch ist kontrovers weil er den Ansatz verfolgt gegen Resourcenknappheit und Klimawandel alles einzusetzen was verfügbar ist. Auch Kernenergie.
Sein Diskussionspartner ist Amory Lovins. Amory Lovins ist auch in Deutschland bekannt. Er hat das Buch „Faktor Vier“ zusammen mit Ernst Ulrich von Weizsäcker verfasst und ist auch bekannt für des Konzept des Negawatts.
Lovins ist gegen Kernenergie dies vor allen dingen aber auch aus wirtschaftlichen Gründen. Er hat sich daher entschlossen eine detailierte Kritik zum Kapitel über KE im neuen Buch (Whole Earth Discipline) von Stewart Brand zu verfassen.
Das NEI (Lobbygruppe der Atomindustrie in den USA) hat dann diese Kritik auf ihrem Blog analysiert. Was du gelesen hast ist der erste Teil einer vierteiligen Serie gewesen.
Auch ich habe mal geglaubt das es nur eine Frage des politischen Willens ist alternative Energien flächendeckend einzusetzen. Dies stößt aber leider an logistische und auch an resourcen Grenzen. Wir haben keine Speicher um elektrische Energie für die Zeiträume vorzuhalten die wir brauchen um über dunkle windstille Wintertage hinwegzukommen. Und ich denke nicht das wir jemals technisch in der lage sein werden die Gigatonnen von CO2 zu lagern. Noch glaube ich das Geothermie das Wunderheilmittel ist für das es noch bis vor kurzem gehalten wurde. Nachwachsende Rohstoffe? Reichen nicht aus um eine Industrienation zu versorgen, abgesehen davon das sie wahrscheinlich zum goßen Teil mit einem Energiedefizit geerntet werden.
Bleibt noch Kernenergie und in Zukunft vielleicht Fusionsenergie, alles andere ist bei Ressourcenknappheit nicht realistisch. Und Russland wird das Gas irgendwann auch an China und Indien liefern.
Zum LNT-Model:
Das LNT-Model ist das konservative 50er Jahre Model nach dem sich alle Sicherheitmaßgaben richten die in einem KKW einzuhalten sind. Gäbe es einen festen Maßstab bis zu dem gesagt wird mehr muß nicht sein, sähe die gesamte Diskussion um Kernenergie anders aus. Dies würde alle Bereiche umfassen und hätte sowohl positive als auch negative Folgen. Ich bin aber der Meinung das die positven Folgen überwiegen würden.
Was die Frage der Menge an Energie angeht – ha!
Kernenergie erzeugt vielleicht weniger als 4% vom Strombedarf weltweit, aber wieviel wird denn von den Alternativen Energieträgern erzeugt?
Tatsächlich stehen Windenergie und Solarenergie noch viel schlechter als KE da.
Und dies mit einem unglaublich schlechten Kapazitätsfaktor – KE hat im Durchschnitt in Deutschland über 90% Kapazitätsfaktor d.h. In einem Jahr mit 8700 h bleiben die KKW im Durchschnitt über 7800 h mit voller Nennleistung am Netz. Durchschnittliche Leistung von WEA in D ca. 20%. Durchschnittliche Leistung von Photovoltaikanlagen in D einiges unter 20%. Um also ein ideales Kraftwerk zu haben das 100% Nennleistung 8700 h im Jahr liefert braucht man
– bei KE 1,1 reale Kernkraftwerke
– bei WEA 5 reale Windenergieanlagen und
– bei Photovoltaik 6,6 Anlagen (und mehr wenn weniger als 15% Kapazitätsfaktor).
Dazu dann noch den Flächenverbrauch und die Gaskraftwerke die immer im Standby laufen um bei Windstille oder vorrübergehender Dunkelheit die Netzstabilität halten zu können. Zu all diesen Dingen kommen dann noch die Hochspannungsleitungen die neu gezogen werden müssen um Reservekraftwerke, Windenergieanlagen, Solarenergieanlagen und Verbraucher zu einem funktionierenden Ganzen zusammen zu bringen.
Und zu diesem müssen wir dann noch den Heizbedarf dazu addieren.
Das ist schon richtig das fehlt noch in dieser Rechnung. Dazu dann noch den Energiebedarf für KFZ und die Bahn dürfen wir natürlich auch nicht vergessen und dann noch die banalen Dinge wie Schwerindustrie und Leichtindustrie und das Kaufhaus um die Ecke und dein Büro und der Supermarkt, Bäcker (Ofen und Kühler) und Metzger (Kühler) nicht zu vergessen und und und.
David Mckay hat hierzu ein wunderbares Youtube-video gemacht:
http://www.youtube.com/watch?v=oRQB2YXUxvY
Was die Meinung angeht das Kernenergie nicht in der Lage ist Fossile Brennstoffe komplett zu ersetzen, so bestreite ich dies. Es sehr einfach Kernenergie für viele Formen von Prozessenergie (800° C und mehr) und für Fernwärme einzusetzen. Dies ist technisch möglich und dies wird auch umgesetzt werden wenn die Notwendigkeit dafür besteht. Das bedeutet natürlich auch das eine rein nuklear betriebene Zivilisation möglich ist, einschließlich synthetischer Kraftstoffe etc. vollkommen ohne extra Verbrauch von Fossilen Energieträgern also CO2 neutral.
Und ja, der radioaktive Abfall wird dann auch zu 100% recycled werden und je länger all das läuft desto weiter werden die Prozesse verbessert werden.
Die Aktion passt natürlich ins Bild…
Dennoch, vielleicht sollten wir dankbar sein. Ja, dankbar! Warum? Nun immerhin beweist die CDU so, dass sie gerade nicht mit zweierlei Maß misst. Die Partei, die versucht eine Zensurinfrastruktur zu schaffen unterwirft sich selbst ihrem Diktat und zensiert sich selbst. Zukünfige Bundespressekonferenzen unter dieser Voraussetzung stelle ich mir in etwa so vor wie eine amerikanische TV-Show, in der jedes „böse“ Wort gepiept wird.
Frage eines Journalisten:
Frau Doktor Merkel, wie stehen sie zu Laufzeitverlängerungen deutscher Atomkraftwerke?
Antwort der Bundeskanzlerin:
Piep, Piep, Piiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeep…
Und so weiter…
Für all diejenigen, denen es schwer fällt Sarkasmus in getippter Form zu erkennen: Das war er ;-)
Traurig, traurig…
Hallo,
aus irgendeinem Grund funktionieren die Links vom Artikel „Altlastenentsorgung im Bundesumweltministerium“ auf Dokumente auf unserer Website nicht. Hier die richtigen Links:
Atomkraft – ein teurer Irrweg
http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/atomkraft/BMU_Atomkraft_-_Ein_Teurer_Irrweg.pdf
Einfach Abschalten
http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/atomkraft/BMU_Einfach_Abschalten.pdf
Wäre prima, wenn ihr die richtigen Links einbaut.
Merci & herzliche Grüße von der Elbe
Beate
ok, die kernenergiebeführworter sind mal wieder äußerst rar hier…
„Aber die Endlagerung des radioaktiven Mülls ist effizient genug? An der Endlagerfrage wird sich in absehbarer Zeit auch nie etwas ändern. Damit bleibt auch dieses Konzept der Energiegewinnung auf lange Sicht keinesfalls vertretbar.“
Die Endlagerung ist für mich schon ein falsches Konzept. ein stabiles Endlager wird es nicht geben, aber ein zwischenlager für sagen wir 100 bis 200 jahre würde völlig ausreichen. dann so schätze ich hat man die technologie die radioaktiven nuklide in stabile kerne zu verwandeln, sodass ein endlager nicht mehr benötigt wird.
doch was ist mit dem CO2? wir haben bereits ein endlager für CO2… fossile brennstoffe. doch was machen wir damit? wir verbrennen es! das ist UNVERANTWORTLICH unserer zukunft gegenüber. es ist viel einfacher 50T atommüll in glas eingeschmolzen irgendwo auf nen großes feld zu stellen 5km sicherheitsabstand und fertig wäre das zwischenlager. aber millionen tonnen CO2 zu handeln funktioniert nicht. damit lasten wir unseren kindern eine schwerere bürde auf als den atommüll!
„Klar, sind ja nur die Anwohner entsprechender Gebiete die angearschten. Kann dir ja egal sein, was mit denen ist. “
JA! lieber ein gebiet von 10km radius absperren und dort atommüll lagern als die ganze welt unbewohnbar zu machen!! die leute haben einfach „keine ahnung“. die natürliche strahlungsbelastung des schwarzwaldes oder erzgebirges interessiert kein schwein, aber wenn nen gelbes fass rumsteht schreien alle auf.
zu den gaus… diese sind sehr unwahrscheinlich. wird die energie z.b. nicht abgenommen, ja dann verdampft einfach der moderator und der kern schaltet von allein ab. höchstens für den fall das die radioaktiven zerfallsprodukte den kern schmelzen falls zusätzlich alle kühlmittel versagen kommt es zur kernschmelze. aber das ist auch kein problem, weil moderne kraftwerke mit rutschen ausgerüstet sind die die schmelze verteilen sodass es nie zu einer kritischen masse kommt. eine explosion würde nie stattfinden. und selbst wenn – was eigentlich nicht sein kann – die strahlenbelastung wäre nur ein bruchteil, weniger als ein tausenstel von tschernobyl…
„.. Hinzu kommen noch die Kosten für die ungelöste Endlagerungsfrage, denn auch da wird fleißig geforscht. Und auch das zahlt jeder Deutsche mit seinen Steuergeldern. Aber ist ja alles so schön billig…“
^^ das hab ich absichtlich weggelassen. aber es gibt rechnungen, selbst wenn man alle endlagerung einbezieht und alle kosten von tschernobyl ist kernkraft immernoch so günstig wie nichts anderes. da kommt nur noch kohlekraft drüber, wo man jedoch CO2 endlagerung auch draufschlagen müsste und dann wäre kohlekraft auch teuer. denn pro tonne emitierten CO2 wird weltweit ein schaden von 47 $ verursacht (quelle weiß ich leider nicht mehr)
“
Das lasse ich mal unkommentiert stehen, haben ja anscheinend bereits andere gemacht…“
und ich lasse es auch, eine diskussion bringt hier nichts.
„Allein dieses Statement veranlasst mich zu der Vermutung, dass sich hier jemand einen Scherz erlaubt hat, um die Leute mal wieder so richtig zu nerven. Oder jemand beweist viel Sinn für Selbstironie. Auf keinen Fall kann ich diese Aussage ernst nehmen, schon gar nicht den Teil mit dem physikalischen Verständnis und etwas Weitblick. Das nenne ich Realsatire pur. Danke dafür!“
nein, ich hab mir kein scherz erlaubt. außerdem bin ich gerade seit einem monat frisch gebackener physiker. auch wenn ich mich wenig mit kernphysik beschäftige habe ich dennoch meiner meinung nach etwas einsicht in das thema.
Hm, ich frage mich, warum die hier löschen und kein Stoppschild vor gepappt haben…
Also es ist mal wieder erschreckend wie uninformiert hier über die Atomkraft und ihre „grünen“ Alternativen gesprochen wird.
Wer glaubt, dass Photovoltaik oder Windkraft zur Deckung der Grundlast geeignet ist, weiß offensichtlich nicht, was die Grundlast ist. Die Grundlast ist die Energiemenge, die Tag und Nacht mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 99,9% zur Verfügung steht. Dazu ist die Photovoltaik genauso wie die Windkraft nicht geeignet. Sie können nur ein Additum zur Grundlast liefern.
Das führt leider dazu, dass mittlerweile Kohle und Gaskraftwerke, allein in Mittelfranken 2, die Schwankungen von Photovolatik und Windenergie ausgleichen müssen und deshalb nicht mehr nur in unregelmäßigen Abständen zur Deckung von Spitzenverbräuchen, sondern mittlerweile dauerhaft betrieben werden.
Ein großes Problem ist aber, dass der erzeugte Strom auch verbraucht werden muss. Deshalb ist ein schlecht vorhersagbares Additum ungeeignet.
Wer mit den Störfällen kommt, sollte sich einmal darüber informieren, was Störfälle sind und das dann idealerweise bei einer Bundesbehörde, nämlich dem Bundesamt für Strahlenschutz. Ihr könnt Euch hier die Berichte der letzten Jahre runterladen, wo unten die Skalen erklärt werden. Dann bildet Euch doch darüber mal eine Meinung.
Vielleicht sollten wir die Solarenergie, in Form von Solarkollektoren, lieber zu Heizungszwecken oder der Warmwassererzeugung nutzen. Hier besteht auf jeden Fall ein positiver Effekt für die Umwelt, weil der Hausbrand damit reduziert werden kann, was eine Drosselung der CO2-Produktion nach sich zieht. Außerdem muss das Gas nicht in dem Moment verbrannt werden, in dem es produziert wird und kann effektiv gespeichert werden.
Ich persönich verstehe das BMU, diese Veröffentlichungen zu entfernen, wenn sie sie für falsch halten, was wohl der Fall sein wird.
Allerdings gibt es in Deutschland leider keine neutrale Diskussion über die Themen Atomstrom und erneuerbare Energien, da den meisten Diskutanten leider ein Verständnis für die dabei stattfindenden Prozesse fehlt.
Weiter hoffe ich, dass endlich das Moratorium zur Aussetzung der Suche nach einem Endlager aufgegeben wird, so dass wir nicht noch länger warten müssen, bis die neu anlaufenden Abfälle endlich sicher (nicht an der Oberfläche) gelagert werden können (Danke hierfür liebe einstige rot-grüne Bundesregierung. Das war ein Bärendienst an der Umwelt!).
Kommt das nur mir so vor als ob hier bezahlte Schreiberlinge unterwegs sind? Stichwort AKWs sind sicher, retten uns vor der Klimakatastrophe und liefern billige Energie?
Mit der Sicherheit mag das auf dem Papier ganz gut funktionieren. In der Realität läuft das oftmals nicht so ab.
Lest doch diesen Artikel mal
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,654829,00.html
Da hatte wenigstens einer mal den Arsch in der Hose darüber zu berichten.
Viele werdens wohl leider nicht tun aus Angst um den Job, bzw nie wieder eine Anstellung in dem Beruf zu finden.
Hinweis wegen der Kosten von AKW`s.
Würden die AKW-Betreiber das gesamte Risiko – ohne Staatshaftung -versichern und entsprechende Haftungsrück-stellungen leisten müssen, so wäre das Thema um die AKW`s umgehend beendet.
Kommt das nur mir so vor als ob hier bezahlte Schreiberlinge unterwegs sind?
Stichwort Atomkraft ist sicher, rettet uns vor der Klimakatastrophe und liefert billige Energie.
Jetzt mal nur zur Sicherheit. Das ma ja auf dem Papier immer ganz toll funktionieren. In der Realität läuft
es oft anders ab.
Lest mal dazu:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,654829,00.html
Da hatte wenistens einer mal den Arsch in der Hose darüber zu berichten.
Viele werden es wohl nicht tun aus Angst um den Job, bzw nie wieder eine Anstellung zu finden in ihrem
Beruf.
Die Atomlobby „kauft“ sich ihre Politiker und die Medien. Die Atomkraft ist überflüssig – aber man kann damit sehr viel Geld verdienen. Wen interessieren da Mensch und Umwelt ? In Deutschland haben wir eine Überproduktion an Strom und verkaufen diesen Strom ins Ausland. Der Anteil des Atomstroms am Gesamtstrom liegt beim deutschem Endverbraucher bei ca. 6 % !
Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass in der Umgebung von Atomkraftwerken gehäuft Leukämieerkrankungen bei Kindern auftritt (KiKK-Studie). Studien u.a. in den USA und England bestätigen dies.
Der Uranabbau geht einher mit fatalen Folgen für die Umwelt und für die dort lebenden Menschen. Im besonderem sind die im Uranabbau tätigen Menschen und deren Familien betroffen. Verstrahlung der Umwelt, von Mensch und Tieren, Krebserkrankungen, Missbildung bei Kindern, usf.. Aber das interessiert keinen, die Menschen leben ja weit weg – Kanada, Indien, Australien, usf..
In warmen Sommern bekommen die Atomkraftwerke „Hitzschlag“ und müssen abgeschaltet werden. Die Flüsse führen nicht genügend Wasser oder zu warmes Wasser für die Kühlung der AKW’s!
Die Kosten für die Atomkraft betragen jetzt schon über 40 Milliarden Steuergelder ! Und die Lagerung des Atommülls wird die Kosten noch viel höher treiben. Dabei ist die Lagerung nicht so sicher wie es immer behauptet wird, die Strahlung verschwindet ja nicht einfach. Sie beeinflusst ihre Umgebung, Materialien ändern ihre Struktur, werden z.B. spröde, usf.
Und CO2 spart der Atomstrom auch nicht ein – Abbau, Anreicherung, Fertigung von Uranstäben, Transport, Lagerung und manches mehr erzeugen CO2.
Wir brauchen die Atomenergie nicht, dafür aber geeignetere Akkumulatoren.
@Rover
Nein, mit den Resten kann man nichts vernünftiges anfangen, aus dreierlei Gründen:
1. löst die Nutzung von Zwischenprodukten nichts, da die Zerfallsreihe nicht unterbrochen werden kann. Die langlebigen Elemente entstehen, selbst wenn z.B. das Zwischenprodukt Caesium gebraucht werden könnte. Damit wird das Endlagerproblem im Gegenteil sogar verschlimmert weil die langlebigen Stoffe nicht mehr zentral im AKW sondern dezentral über ganze Länder verteilt entstehen.
2. werden die Zwischenprodukte nie in dem Maße gebraucht wie sie erzeugt werden – das ist das gleiche Problem wie beim CO2, welches in der chemischen Industrie unbedingt gebraucht wird, leider aber nicht in dem Umfang in dem es erzeugt wird.
3. kannst du die kurzlebigen Zwischenprodukte nicht lagern, da sie ja schnell zerfallen. Deswegen wären die ja auch kein Problem für die Endlagerung – diese Probleme treten nur bei den langlebigen Zwischenprodukten auf, deren Entstehung du nicht verhindern kannst.
Die Idee der Weiternutzung an sich wäre gut, funktioniert aber nicht.
Zu den regenerativen Energie: die Kernenergie macht 4% der Energieerzeugung aus. Ich bin mir ziemlich sicher dass der Anteil der regenerativen Energien dich überraschen wird: der liegt nämlich momentan bei 14%. Wie gesagt weltweit und gesamte Energie, nicht nur Strom.
Ganz berühmt ist folgendes Bild:
http://www.agenda21-treffpunkt.de/archiv/04/daten/WBGUenergiemix-g.jpg
Wichtig hierbei ist nicht die Prognose für die nächsten 80 Jahre, sondern die aktuellen Daten. Wenn man abstrakte Zahlen einmal als Bild vor sich hat, tut man sich in aller Regel leichter zu erkennen, wie sich Größenverhältnisse auswirken.
Kernenergie kann fossile Brennstoffe nicht ersetzen, es kann nicht mal den Ausstoß an CO2 global mindern. Dazu ist sie viel zu unbedeutend mit seinen 4%.
Das Problem der Energiespeicherung wird systematisch erforscht. Im letzten Jahrzehnt entstanden etliche Pilotprojekte, die eine Speicherung erproben. Hier gibt es noch keine massentauglichen Konzepte, das stimmt.
Das lässt sich aber nicht als ein Argument für Kernenergie umwandeln, so gerne das auch versucht wird.
Das mit dem LNT-Modell lass ich stehen, genauso die Blog-Antwort.
Ich verdien mir mal den Gummipunkt. Eine Broschüre mit Herrn Trittin bitteschön:
http://www.smul.sachsen.de/umwelt/download/luft/broschuere_sommersmog.pdf
@Jens Scholz: Punkte gibts leider nur für Broschüren auf den offiziellen Webseiten des Bundesumweltministeriums.
Weiss nicht, ob das schon jemand gefordert hat, aber wie wäre es mit einer digitalen, öffentlich zugänglichen Archivierungspflicht für *alle* Regierungspublikationen?
Ach so, die Frage war aber nur nach Broschüren mit Foto daher dachte ich, das Sächsische Umweltministerium reicht aus.
Dann helat das hier:
http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/broschuere_klimapraemie.pdf
Oder auch einfach alle mit Gabriel: http://tinyurl.com/yks5oak
Das Schulmaterial des BMU hat meist nur eine Auflage von 500 Stück, das entspräche 15 Klassensätzen. Eine Mitarbeiterin des BMU hat mir aber gesagt, es sei gar nicht als Druckerzeugnis gedacht, sondern zum selber ausdrucken / kopieren einzelner Seiten für Lehrer. Auf S. 3 von „Endlich abschalten“ steht ja auch der Hinweis: „Kostenloser Download der Materialien unter http://www.bmu.de/bildungsservice“
Zu 7 weiteren Themen sind die Schulbroschüren anscheinend noch nicht vergriffen. Dieses hier enthält auch ein Vorwort und Foto von Gabriel: http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/biosphaerenreservat_lehrermappe.pdf
Im Gegensatz dazu hat „Einfach abschalten“ überhaupt kein Vorwort.
Auch Begündung Nummer 1 scheint mir nicht ganz richtig zu sein, siehe z.B. hier:
http://www.bmu.de/bestellformular/content/4159.php#Natur
Zu den Broschüren 2513 und 2075 wird explizit angemerkt, dass sie offline nicht länger verfügbar sind – zum Download stehen sie auf der BMU-Webseite aber weiterhin bereit. Warum sollte man auch Materialien aus dem Netz löschen, nur weil sie nicht mehr in gedruckter Form verschickt werden können?
@Matthias
Hallo Matthias!
Vielleicht sollten wir hier über den Unterschied zwischen Kernspaltung und Zerfallsreihe sprechen.
Die Definition von Zerfallsreihe finden wir hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Zerfallsreihe
Bei Uran 238 endet die Zerfallskette beim Endnuklid Blei-206.
Wir sehen uns nun die von Sorensen benannten Kandidaten für „Nukleare Kompostierung“ an:
Neodymium 147 halbzeit 10,9 Tage
Molybden 99 Halbbzeit 2,8 Tage
Barium 140 Halbbzeit 12,7 Tage
Lanthan 140 Halbbzeit 1,7 Tage
Praseodym 143 Halbbzeit 13,5 Tage
Cer 144 Halbbzeit 9,5 Monate
Ruthenium 104 Halbbzeit 1 Jahr
Dabei können wir festestellen das diese Elemente alle aus Kernspaltungsprozessen und nicht durch die
normale Zerfallskette entstanden sind.
Die „Kompostierung“ besteht dann in dem Abwarten bis die Zerfallskette des jeweiligen Nuklearen Isotops abgeschlossen ist.
Im Gegensatz zu Uran 238 bedeutet der radioaktive Zerfall dieser Isotope nicht das sie sich am Ende in ein anderes Element umgewandelt haben.
Diese Radioaktiven isotope wandeln sich stattdessen in stabile Isotope = nicht radioaktive Isotope ihres Elements um.
Nach dem Durchlauf von 10 Halbzeiten existieren praktisch nur noch die stabilen Isotope. Bereit zum Einsatz für Elektronik etc…
Hier nochmal zum Vergleich die Webseite über die wir sprachen. http://thoriumenergy.blogspot.com/2009/11/nuclear-composting.html
Nun zu der Grafik die du da Gezeigt hast:
Ich stelle fest das es sich nicht um die Erzeugung von Elektrizität handelt. Weiterhin stelle ich fest das die Nachwachsenden Rohstoffe eben nicht
in dem Maße wie wir es uns vielleicht wünschen würden als Heizmaterial dienen können. Die Fossilen Energieträger haben einen Hohen Heizwert, aber trotzdem müssen wir Milliarden Tonnen von ihnen anwenden um Land und Leute warm und trocken zu halten.
Ein Teil dieser Rohstoffe wird importiert, ein anderer Teil wird im Land selbst abgebaut. Betrachten wir nun die nachwachsenden Rohstoffe so muß ich fragen haben diese die Energiedichte von Öl?, Haben diese die Energiedichte von Kohle? Wie groß ist der Anteil der nachwachsenden Rohstoffe der importiert werden muß? Wieviel können wir selbst herstellen?
J
a, natürlich wird Holz etc. verbrannt, aber so wie die Dinge jetzt liegen können wir Nachwachsende nicht einfach gegen Fossile Energieträger tauschen, täten wir es würden wir dies auf Kosten der Menschen in den Entwicklungsländern tun und außerdem wäre ein solches Verhalten nicht Nachhaltig /Energiedefizitär.
Nun umgekehrt ist die Frage gewesen kann tatsächlich alles und noch dazu schnell genug auf Kernenergie umgestellt werden?
Es wäre nicht einfach aber möglich. und wie ich oben schon dargestellt habe Ressourcen schonender als zu versuchen ein Land vollständig mit Alternativen Energien zu betreiben.
Für die alternativen Energien fehlen im Heizenergiebereich die Nachwachsenden Rohstoffe und bei der Erzeugung von Elektrizität fehlen sowohl die technischen Voraussetzungen zum Zwischenspeichern als auch die Ressourcen (siehe Unterschied zwischen Kapazitätsfakor und Nennleistung!) um vollständig umsteigen zu können.
Was bleibt ist die Kernspaltung oder die Kernfusion als primäre Energiequelle. Alle anderen Formen von Energie können von diesen beiden Energiequellen erzeugt werden (auch Heizenergie)
Was wir also bräuchten wäre kein EEG sondern ein KEG…
ich kann mich da philipp nur anschließen.
es gibt einfach kaum eine diskussionsrunde bei der die teilnehmer ausreichend informiert sind.
ich glaube hier liegt auch der fehler … die mehrzahl aller aktivisten hat einfach zu wenig background und die leute die wirklich ahnung haben werden nicht gefragt und nehmen sich auch keine zeit gegen die „grüne macht“ zu posten. ich habe auch keine lust mehr, führt einfach zu nichts, leute die keine ahnung haben und meinen was die grünen veranstalten ist „grün“ gibts einfach viel zu viele.
eigentlich schade, denn in einer demokratie entscheidet die mehrheit und die ist nun mal ganz selbstverständlich in dem gebiet ungebildet. nicht nur in energiepolitik, auch in wirtschaft und allen anderen bereichen.
klar, könnten kompetente leute ihr wissen für das volk kurzfassen, aber das will „das volk“ nicht hören.
als beispiel:
„Wer im Treibhaus sitzt“ von konrad kleinknecht. dieser ist klimabeauftragter der deutschen physikalischen gesellschaft und angesehner physiker und hat keinerlei grund fakten zu verdrehen.
doch keiner will dies hören, nein bücher die den klimawandel verleugnen gehen ab wie warme semmeln und alle schwören auf filme wie „great global warming swindle“ oder so ähnlich. wer will schon seinen komfort aufgeben? nein, da glaubt man einfach nicht an den klimawandel…
@ Rover / Nico: Spart euch doch einfach eure Energie … oder fahrt mal nach Asse.
Der Fehler ist, daß in der echten Welt – also nicht in der von Nico und Rover beschriebenen Welt der idealistischen und verantwortungsvollen Wissenschaften, die für das Wohl der Menschheit großartige, saubere und billige Atomenergie erfinden könnte – Energiekonzerne Atomkraftwerke genau so betreiben wie Bekleidungskonzerne Sportschuhe herstellen oder die Genfood-Industrie ihren manipulierten Mais. Gewinnorientiert, unkalkulierbare Risiken für die kleinste Einsparmöglichkeit in Kauf nehmend, Intransparenz und Fehler vertuschend,
Ich glaube daher schon, daß der Mensch, daß die Atomwissenschaftler hier eigentlich tolles leisten könnten. Allerdings leider nicht unter den heutigen Rahmenbedingungen, die die Energiekonzerne vorgeben.
Chat hat Recht: Fahrt mal nach Asse. Die Realität unterscheidet sich sehr stark von den vielen könntes, hättes und würdes, die auch bis auf weiteres leider nur in der Theorie funkiotonieren.
was asse angeht… da sieht man wie man es nicht machen sollte. man hat auch gewusst das graphit moderierte reaktoren unverantwortlich gefährlich sind. sicher sind da fehler gemacht wurden, aber aus diesen kann man lernen!
@jens:
dann sollte darüber diskutiert über lösungen zur verantwortungsvollen nutzung der kernkraft, nicht über deren abschaffung. dafür ist sie in den nächsten 20 jahren absolut unersetzlich falls man im gegenzug nicht das klima killen will.
was den strompreis angeht… die endlagerung kostet im jahr rund 400 mio €… was letztlich pro kwH 0,3 Cent macht. also ein witz wenn man sagt kernkraft wäre teurer als alles andere.
Verantwortunsvoller Umgang, soso.
Ich zitiere mal:
„Noch in ihrer Zeit als Bundesumweltministerin hat Merkel in den 90er Jahren die Einlagerung von Atommüll
im
einsturzgefährdeten Salzstock Morsleben genehmigt – trotz begründeter Sicherheitsbedenken aus dem Bundesamt
für Strahlenschutz (BfS) und der zuständigen Aufsichtsbehörde in Sachsen-Anhalt. Erst ein Gerichtsurteil
stoppte 1998 die weitere Einlagerung von Atommüll in Morsleben, kurz danach kam es zu einem Deckeneinsturz.
Auch 1996 griff sie nicht ein, als ihr gravierende Risiken im Zusammenhang mit dem Atommülllager Asse II
bekannt wurden. Das BfS hatte davor gewarnt, dass große Mengen Wasser in den Salzstock eindringen würden
und eine radioaktive Verseuchung des Trinkwassers drohe. Das Absaufen der Asse könne zu einer
Strahlenbelastung bis zur 100-fachen Überschreitung der zulässigen Grenzwerte für die Bevölkerung führen.
Die damalige Bundesumweltministerin Merkel informierte die Öffentlichkeit darüber nicht!
Allein die Sanierung für die beiden einsturzgefährdeten Atommülldeponien wird die Steuerzahler
voraussichtlich mindestens 6,5 Milliarden Euro kosten. Dass es dazu kommen konnte, hat Angela Merkel
maßgeblich mit zu verantworten“
Gut das ist ein paar Jahre her. Einen Kommentar in der Sache zur amtierenden Bundeskanzlerin spar ich mir
besser.
Oder meinst du den aktuellen verantwortunsvollen Umgang, Atomüll einfach in Russland zu entsorgen wo er
dann unter freiem Himmel auf einem Parkplatz verrottet?
http://www.tagesschau.de/inland/atommuelldeutschland100.html
http://www.arte.tv/de/Die-Welt-verstehen/2767030.html
Atomstrom ist wohl kaum noch bezahlbar wenn wirklich alle versteckten Kosten die
sozialisiert werden eingerechnet werden würden. Der Preis liegt dann eher so bei etwa 2 Euro…
Er ist übrigens auch nicht wirklich Co2 neutral wenn alle Faktoren mit eingerechnet werden. Die so
gerne auch wie beim Preis unter den Tisch fallen.
Ich denke eher die Kernkraftbetreiber wollen so lange wie es nur irgend geht ihre schon abgeschrieben
Meiler noch laufenlassen – das bringt nämlich schöne Gewinne von etwa einer Million Euro pro Tag und Kraftwerk.
Den Rückhalt dazu haben sie ja anscheinend wenigstens in der aktuellen Regierung.
selbst wenn die 6,5 milliarden nur mit den strompreisen der kernkraft DIESES jahr bezahlt werden müssten, würde der preis nicht mehr als um 50 cent pro kWh steigen. damit wären wir dann auf dem niveau von photovoltaik und nicht bei 2€…
atommüll in russland? es handelt sich abgereicherten restmüll. würden das die russen ordentlich machen, sehe ich da auch kein problem drin.
die meisten haben einfach ne tierische abneigung gegen atomkraft, bzw. gegen sachen die sie nicht kennen.
mein prof. zeigt wie blei den gammastrahler abschirmt (hochenergetische strahlung aus dem kern). steckt danach seinen kopf rein und freut sich darüber das die zählrate etwas runter geht.
in ner anderen vorlesung hatte er nen alten wecker mit dessen zeiger im dunklen leuchten. damals wurde einfach nen radioaktives isotop auf die zeiger aufgebracht… natürlich von hand mit nem pinsel, der dann gern mal von den frauen abgeleckt wurde.
man sollte radioaktivität abwegen und nicht gleich aufschreien wenn nen kollege von greenpeace mit nem geiger müller zählrohr am fluss nen toten fisch einsammelt…
ich würde mir mehr gedanken über transatlantikflüge, zigaretten rauchen oder nen wohnort im erzgebirge/schwarzwald machen als um reststrahlenbelastung durch tschernobyl und wie oft ich im monat pilze essen kann!
Irre. Einfach nur irre. Einmal abgesehen davon, dass man zum Thema „Atomkraft“ viele differenzierte Meinungen vorfindet, kann doch wirklich KEIN mündiger Bürger damit einverstanden sein, öffentlich zur Verfügung gestellte Informationen entzogen zu bekommen. Von der primitiven Art und Weise einmal abgesehen. Und auch wenn ich zu denen gehöre, die bei einer der beiden Regierungspartien ihr Kreuzchen gemacht haben: Diese Aktion ist primitiv und armselig. Setzt Euch mit der Sache auseinander, aber lasst die Finger von solchen dämlich Zensurversuchen.
guter Stoff zum Thema ist auch hier zu finden:
http://www.100-gute-gruende.de