Täglich gibt es neue Enthüllungen im Rahmen von Telekom-Gate. Gestern noch brachte tagesschau.de diese recht anschauliche Grafik, die heute aber etwas veraltet erscheint:
Die FTD berichtet, dass zumindest bis 2006 bei T-Mobile die Schnittstellen für die staatlichen Ermittler relativ offen standen und keineswegs so gut geschützt, wie man sich das vorstellt: T-Mobile-Datenlecks schon 2006 bekannt.
Die Prüfer bemängelten unter anderem, dass Telekom-Mitarbeiter unerlaubt vertrauliche Informationen aus jenem Teil des Telekom-Netzwerks abrufen könnten, der laut Gesetz allein staatlichen Ermittlern offensteht.
[…]
Im Rahmen der regelmäßigen Überprüfung der Sicherheit der IT-Infrastruktur der nationalen Gesellschaften stießen Konzernprüfer im gleichen Jahr auf eine ganze Reihe von Schwachstellen: Es fehlten Zugangskontrollen zum konzerninternen Netzwerk, Passwörter seien in kaum geschützten Textdateien abgelegt, hießt es in dem Anfang 2007 vorgelegten Bericht. Bei T-Mobile Deutschland konnten sich die Prüfer einen Zugang zu 19 000 PC und Servern verschaffen, der nur einer begrenzten Zahl von Experten der IT-Abteilung offenstehen sollte.
Die Frankfurter Rundschau schreibt, dass möglicherweise auch Kunden von anderen Telekommunikationsanbietern betroffen sein können: Telekom im Kreuzfeuer.
Nach FR-Informationen hatte ein Journalist, der von der Telekom bespitzelt wurde, jahrelang ein E-Plus- Handy. Sollte die Telekom ihn umfassend überwacht haben, müsste sie sich demnach auch der Daten eines anderen Telekommunikationsunternehmens bedient haben. „Bei uns ist keine Anfrage von der Telekom eingegangen“, sagt E-Plus-Sprecher Guido Heitmann, „aber zu Abrechnungszwecken müssen wir Daten an die Telekom liefern.“ Dies geschehe jeden Tag millionenfach. Da ein Großteil der Telefonate in Deutschland das Netz der Telekom berühre, bekomme die Telekom zur Abrechnung auch fast alle Daten. […] Ob sogar genau diese Aufsichtsbehörden Ziel der Telekom-Bespitzelungen waren, ist unklar: „Konkret geplant und beauftragt“ sei auch die Überwachung einer „nicht unwichtigen Regulierungsbehörde mit Sitz in Bonn“ gewesen, schrieb der Geschäftsführer der Firma Network Ende April an die Telekom. Die Projekte seien „direkt vom Vorstand beauftragt“ und über das Büro des Aufsichtsrats bezahlt worden, heißt es in dem Schreiben, das der FR vorliegt.
Der Bundestag diskutierte gestern über den Skandal:
Stern.de berichtet über Äusserungen des CDU-Menschen Gehb: Die CDU, die Telekom und die Mammografie.
CDU-Mann Gehb meint, dass es die Gefahr von Datenmissbrauch durch deren bloßes Vorhandensein immer gebe und die Forderung nach neuen Gesetzen unsinnig sei. Und er versteigt sich sogar noch zu dem Vergleich, demnächst würde einem Arzt bei einer Mammografie (Brustkrebsuntersuchung) auch noch ein sexueller Übergriff vorgeworfen, weil er der untersuchten Frau an die Brust gegriffen habe. Es ist also durchaus schweres Geschütz, das vor allem die Union auffährt, weil sie eine Debatte über die Vorratsdatenspeicherung vermeiden will.
Mal schauen, was als nächstes herauskommt.
·T···otalschaden ^^
S·T···ASIcom finde ich auch nicht schlecht ^^
Dürfen wir das hier überhaupt schreiben? Nicht, dass die gleich die Abmahnkeule rausholen…