VZBV kauft vier Millionen deutsche Kontendaten für 850 Euro

Im Rahmen des aktuellen Datenschutzskandals rund um personenbezogenen Daten aus dem Umfeld der Süddeutschen sowie der Nordwestdeutschen Klassenlotterie (SKL beziehungsweise NKL) kommen immer mehr Datensätze ans Licht. Während der Skandal letzte Woche mit einer Liste von 17.000 Datensätze startete, berichtet der Spiegel in der aktuellen Ausgabe von 1.5 Millionen Datensätzen, die im Umlauf sind. Noch mehr bietet der Bundesverband Verbraucherzentrale, wie heute auf einer Pressekonferenz in Berlin verkündet: Vier Millionen deutsche Kontendaten für 850 Euro.

Demnach sei der Unterhändler im Internet „innerhalb von Stunden fündig geworden“ und auf das Angebot eingegangen, „sechs Millionen Daten mit vier Millionen Kontendaten für 850 Euro zu erwerben“. Mit dem „Schnäppchen“ wollen die Verbraucherschützer den dringenden Handlungsbedarf zur Eindämmung des grauen Datenmarkts untermauern. Der Aufkauf zeige, wie einfach es sei, an illegale Daten heranzukommen, betonte Billen. Wer die Informationen „mit hoher krimineller Energie ausnutzt, kann großen Schaden anrichten“. Der vzbv selbst werde die zwei CDs und eine DVD nun dem Berliner Datenschutzbeauftragten in Gewahrsam geben. Bei Stichproben haben die Verbraucherschützer festgestellt, dass viele der Datensätze aus dem Bereich der Süddeutschen sowie der Nordwestdeutschen Klassenlotterie (SKL beziehungsweise NKL) stammen. Die Informationen würden aber auch aus Handyverträgen, Gewinnspielen, karitativen Betätigungen, Kunden- oder Rabattkartensystemen, Online-Webformularen oder von Rechnern stammen, die mit Trojanern ausgeforscht wurden, erläuterte Billen.

4 Ergänzungen

  1. Wer 6 Millionen Datensätze für 850 Euro verkauft ist aber auch schon blöd. Da müsste man doch locker einen Millionenbetrag rausschlagen können? Also Takko hatte da mal eine Aktion, bei der man auf einen Einkauf 5 (oder waren es gar 10?) Euro Rabatt bekam, wenn man Namen + Adresse + eMail-Adresse angab.

    Hochgerechnet käme man da auf 30 Millionen Euro – ohne Kontodaten! Davon zieht man dann freundlicherweise noch ein wenig Mengenrabatt ab und beachtet die Tatsache, dass beim Takko-Angebot das Geschäft durch den Verkauf ein wenig Geld erhielt – voilà.

    Oder habe ich das mit den 850 Euro nun falsch verstanden?

    1. Das hast Du nicht falsch verstanden. Die Daten sind nunmal illegal und man kann sie öfters verkaufen. Insofern ist der Preis realistisch.

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