Gibt es überhaupt noch eine Internet-Utopie?

Die Sendung Breitband bei Deutschlandradio Kultur behandelte heute u.a. die Frage, ob es überhaupt noch eine Internet-Utopie gibt? Als Gast in der Sendung war Rafael Capurro, Medienphilosoph und Professor für Informationswissenschaft an der Hochschule der Medien in Stuttgart.

Hier ist die MP3 der gesamten Sendung.

Seit das Internet existiert, ist es ein Raum für Utopien jeder Art. In den neunziger Jahren etwa träumte man von der Überwindung physischer Grenzen. Im Cyberspace sollte sich das Bewusstsein per Datahelm und Dataglove auf die Reise machen in die unendlichen Welten des Wissens und der Kommunikation. In der ersten Boomphase des Internets, die dann 2001 mit dem Platzen der E-Economy Blase endete, stand die Onlinewelt auch für eine neue Ökonomie mit flachen Hierarchien, individueller Arbeitsorganisation und unenlichen Nischenmärkten.

Später dann, mit dem Aufkommen des Web 2.0, rückte die Teilhabe des Einzelnen in den Mittelpunkt – jeder konnte in Blogs und Podcasts sein ganz persönliches Medienimperium errichten oder in sozialen Netzwerken ganz neue Kommunikationsstrukturen ausprobieren. Stichworte für diese Demokratisierung des Netzes sind Wikipedia, Open Source, aber auch kommerzielle Anwendungen wie google oder Facebook. Gerade die letzten Beispiele zeigen jedoch auch, wie aus der technolgischen Befreiung neue Abhängigkeiten entstehen können. Wieviel Utopie steckt heute noch im Netz? Darüber reden wir mit Rafael Capurro, Medienphilosoph und Professor für Informationswissenschaft an der Hochschule der Medien in Stuttgart.

Außerdem in dieser Sendung: Andrew Keen und seine Polemik „Die Stunde der Stümper“ – Kolja Mensing hat das Buch gelesen. Und wir feiern die Computermaus. Dieses Jahr wird sie 40 Jahre alt! In der Netzmusik geht es um Internet-Utopien aus musikalischer Sicht.

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