Chinesische Denkweisen

(Unter dem Titel steckt kein besonderer Hinweis auf Tibet; das mag man anderswo nachlesen.) Ich meine einen Artikel über „China’s new intelligentsia“ von Ende Februar. Das britische Prospect Magazine hat den sehr langen und informativen Artikel, der einen Gutteil Innenansichtenteile liefern hilft, die sonst oft untergehen oder einfach (aus Uninformiertheit) ausgelassen werden, wenn über China geschrieben wird. Lesestoff für ein langes Wochenende. (und Werbung für das zugehörige Buch, ähem.) Hat jemand das bereits gelesen? Lohnt sich das?

Man kann den Artikel im prospectblog diskutieren.

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1 Ergänzungen

  1. Kurzfassung:
    Jeder, der die DDR noch von innen kennt && Kontakte zum akdemischen Bereich hatte, kennt die gleiche Situation:
    der Staat muss, um nicht in der Steinzeit steckenzubleiben, wenigstens den Kluegeren ein bisschen Spielraum gewaehren – ohne den gibt es keine Kreativitaet, aber der Preis dafuer ist Nachdenken ueber die eigene Gesellschaft. Es gibt keinen Weg, Leuten nur in eine Richtung kritisches und analytisches Denken zu erlauben. Und so waechst im Schosse der Partei etwas heran, das ihr a) unheimlich ist und sie b) mit Fragen und der Benennung von Widerspruechen bedroht – die am eigenen Busen genaehrte Schlange. Und je mehr China nach vorn will, desto mehr kritische und analytische Geister braucht es.

    Ein zweiter Punkt: nicht jeder, der das chinesische System ablehnt, lehnt deshalb das Land ab – es ist einer der fundamentalen Irrtuemer der westlichen Welt, jeden, der die chinesische Politik kritisiert, fuer einen Verbuendeten zu halten und es ist eines der grossen MIssverstaendnisse, zu glauben, dass all diese Kritiker von nicht anderem traeumen als von der Uebernahme des US-Kulturimperialismus. Sie wollen ein anderes China, aber keine Kopie des Westens.

    Insgesamt sehr lesenswert, weil voller Graustufen und fernab des Schwarz-Weiss-Rasters, das nur Dissidenten und Angepasste kennt.

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