Petition für offene Formate in Bundesbehörden

Seit Anfang September gibt es die Möglichkeit, online Petitionen an den Bundestag einzureichen und unterschreiben zu lassen. Golem weist auf eine aktuelle Petition hin, welche den Einsatz von offene Formaten in Bundesbehörden fordert. Knapp 250 Unterschriften gibt es bisher, bis zum 27. Dezember kann noch unterschrieben werden.

Hier ist der Text:

Der elektronische Dokumentenverkehr der Bundesbehörden (Internet, e-Mail,u.ä.) soll aus Gründen des leichteren Zugangs, der günstigeren Archivierung und der Barrierefreiheit ausschließlich über offene Dokumentenstandards anerkannter Standardisierungsgremien der Informationstechnik (ISO, OASIS , u.ä.) abgewickelt werden. Bei der Softwarebeschaffung der Bundesbehörden soll (ggf.) mit einer Übergangsfrist darauf geachtet werden, dass die verwendete Software diese Standards erfüllt.

Begründung
Immer noch wird auf den Internetseiten und im elektronischen Schriftverkehr der Bundesbehörden überwiegend auf die proprietären und teils mit Patenten belegten Formate des Herstellers Microsoft zurückgegriffen. Dadurch entstehen dem Bürger, der nicht mit Programmen dieses Unternehmens arbeitet (z.B. aus Sicherheits- oder Kostengründen), entweder Kosten für die Konvertierung oder er kann die entsprechenden Angebote gar nicht wahrnehmen bzw. die Dokumente nicht lesen. Des weiteren ist die Verwendung dieser Formate auch für die Bundesbehörden mit erheblichen Kosten verbunden, da die entsprechenden Programme im Regelfall nur begrenzte Zeit vom Hersteller unterstützt werden und damit eine langfristige Archivierung den regelmäßigen Erwerb von Softwareupdates bzw. neuer Programmversionen erfordert. Die Verwendung offener Standards garantiert, dass jeder Marktteilnehmer im Bereich der Informationstechnologie entsprechende Konverter oder Schnittstellen für derartige Dokumente anbieten kann. Im Falle der Microsoft-Formate ist dies aufgrund der Lizenzgestaltung und von Patenten nicht möglich.

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

3 Ergänzungen

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.