Am kommenden Donnerstag organisiert das Netzwerk Neue Medien in Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung eine spannende Diskussionsrunde zum Thema „Suchmaschinen“. Einer der Gründe ist die Veröffentlichung des Buches „Die Google-Gesellschaft“, welches diese Tage endlich mal in den Handel kommen sollte. In dem Buch geht es natürlich nicht nur um Suchmaschinen, sondern um den Weg in die Wissensgesellschaft.
Aus dem Ankündigungstext des Buches:
Diskussionen zur Wissensgesellschaft gibt es viele, konkrete Bilanzen nur wenige. Dabei ist klar: Zu Beginn des 21. Jahrhunderts ändert sich der Umgang mit Wissen radikal. Wie wir Wissen heute entwickeln, verändern und verbreiten, unterscheidet sich in vielfältiger Weise von früheren Formen. Der umfangreiche Band liefert eine aktuelle Bestandaufnahme der verschiedenen Dimensionen der internetbasierten Wissensgesellschaft. In mehr als 50 Beiträgen ziehen Praktiker, Journalisten und Wissenschaftler Bilanz für Politik und Ökonomie, für Bildung, Medien und Kunst und gleichen dabei Diskussion und Wirklichkeit miteinander ab.
Ich habe den Beitrag zum Thema „Online-Kampagnen. Das Netz als Forum politischer Öffentlichkeit“ beigesteuert und beschreibe darin verschiedene Herangehensweisen, wie das Netz für politischen Aktivismus genutzt wird.
Den Ankündigungstext für die Veranstaltung am Donnerstag habe ich etwas gekürzt:
[…] Doch wie das Milliardengeschäft mit der Suche im Internet funktioniert, wissen nur die Wenigsten. Ein tieferer Blick in Funktionsweise und Geschäftsmodelle der Suchmaschinen lässt mehrere Fragekomplexe erkennen, denen sich die Betreiber, aber auch die Nutzer von Suchmaschinen stellen müssen: Die Zensur und das Filtern von Suchergebnissen, der Schutz der Verbraucherdaten und die Qualität der Suchertreffer.
Weil diese Fragen sowohl die Wissensaneignung als auch die Bürgerrechte (informationelle Selbstbestimmung, Datenschutz) betreffen und eng mit den Fragen der Regulierung des Netzes verbunden sind, verdienen sie stärker als bisher öffentlich debattiert zu werden. Auch weil wichtige Entscheidungen über die Regulierung des Internet (Internet Governance) auf dem Weltgipfel zur Informationsgesellschaft (WSIS) der UNO im November in Tunis auf der Tagesordnung stehen.
Die Diskussion mit VertreterInnen der Branche, der NutzerInnen und der Politik wird erörtern, wie und welches Wissen über die Suchmaschinen zugänglich ist. Es soll dabei erfragt werden, welche Probleme mit der marktbeherrschenden Stellung von Google verbunden sind und wie das Unternehmen mit dieser Verantwortung umgeht. Auch die Alternativen sollen dabei diskutiert werden, um schließlich zu schauen, ob die »Google-Gesellschaft«, in der private Anbieter den Zugang zum Wissen organisieren, eher Erfüllung oder Abgesang auf eine demokratische Wissensgesellschaft ist.
Und hier ist das Programm:
19.00 Uhr Begrüßung:
Olga Drossou, Heinrich-Böll-Stiftung
Kai Lehmann, Herausgeber »Die Google-Gesellschaft«Einführung: Michael Schetsche, Herausgeber »Die Google-Gesellschaft«
Podiumsdiskussion:
»Willkommen in der Google-Gesellschaft. Unternehmen, Politik und VerbraucherInnen in der Verantwortung«, mitStefan Keuchel, Google Deutschland
Sabine Frank, Geschäftsführerin Freiwillige Selbstkontrolle der Multimedia-Diensteanbieter
Wolfgang Sander-Beuermann, Vorsitzender SuMa e.V.
Katja Husen, Bundesvorstand B’90/ Die Grünen
Günter Krings, MdB, CDU-Fraktion
Thilo Weichert, Datenschutzbeauftragter des Landes Schleswig-HolsteinModeration: Jochen Wegner, Focus
21.00 Uhr Get together
Die Veranstaltung scheint leider schon überbucht zu sein, so dass Anmeldungen nicht mehr möglich sind. Aber wir werden die Diskussion zumindest mitschneiden und danach via Podcast und/oder Bittorrent online stellen. Eventuell gibts auch noch eine Video-Doku, aber das ist immer so ein Aufwand im Gegensatz zum Audiomitschnitt…
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