Nach all den Erkenntnissen über die massenhafte Überwachung der amerikanischen NSA stellt sich immer wieder die Frage: wie schützt man sich? Die einfache, wenn auch wenig befriedigende Antwort: gar nicht. Wenn das eigene Bedrohungsszenario den mächtigsten Geheimdienst der Welt beinhaltet, hat man keine Chance.
Gegenüber Ewen MacAskill vom Guardian sagte der Whistleblower Edward Snowden:
Guardian: Ist es möglich, Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, um sich gegen staatliche Überwachung zu schützen?
Snowden: Sie wissen gar nicht, was alles möglich ist. Das Ausmaß ihrer Fähigkeiten ist erschreckend. Wir können Wanzen in Computer einbauen. Sobald du online bist, kann ich deinen Rechner identifizieren. Sie werden niemals sicher sein, egal welche Sicherheitsmaßnahmen sie ergreifen.
> Wir können Wanzen in Computer einbauen.
Ich muß ehrlich zugeben, daß ich mit dieser Option durchaus leben kann. Die individuelle Überwachung einzelner aufgrund tatsächlicher Anhaltspunkte ist völlig in Ordnung und schon die Kosten halten sowas im Rahmen. Was viel problematischer und schlicht inakzeptabel ist, ist die jetzt aufgedeckte pauschale Massenüberwachung.
Welche Kosten? Viele Rechner haben die Hardware einer klassischen Wanze doch schon eingebaut. Webcam und Mikro sind schon da, braucht’s nur noch die Software um das abzugreifen. Bleibt die Frage ob sich die NSA erst umständlich einhacken muss, oder ob es zumindest in Windows und MacOS nicht schon eine Hintertür für den Geheimdienst gibt.
Mal ’ne ganz doofe Frage:
Können Programme wie Netlimiter eigentlich Datenverkehr erkennen, der von den sogenannten „Wanzen“, „Staatstrojaner“ etc. ausgeht… dh wenn ich derzeit „nichts“ im Internet mache, ob es erkennt wenn Daten übertragen werden?
> Viele Rechner haben die Hardware einer klassischen Wanze
> doch schon eingebaut.
Ich hatte das Interview eher so verstanden, daß individuelle Hardware-Wanzen gemeint sind. Gegen Software-Manipulation kann man sich ja (mit entsprechendem Aufwand) durchaus mehr oder weniger schützen.